
Im Sommer wird es häufiger trocken und wärmer. Das senkt die Wasserstände in Flüssen und Seen, verschlechtert die Wasserqualität und die Landwirtschaft braucht mehr Wasser. Zudem fliesst weniger Wasser aus Quellen und das Grundwasser sinkt. Gleichzeitig kommt es öfter zu Starkregen. Das kann zu Überschwemmungen, Erosion und überlasteten Kläranlagen führen. Auf dieser Seite finden Gemeinden Tipps und Hilfsmittel, um damit umzugehen.
Auf dieser Seite
Wo ansetzen?
Zu viel oder zu wenig Wasser: solche Situationen werden mit dem veränderten Klima häufiger vorkommen. Gemeinden haben unterschiedliche Möglichkeiten, damit umzugehen. Regenwasser sollte vor Ort verwendet werden, statt in die Kanalisation zu fliessen. Hochwasserschutz, eine langfristig gesicherte Wasserversorgung und die kluge Gestaltung von Grünflächen und Wasser helfen, Schäden zu vermeiden und die Lebensqualität vor Ort zu verbessern. Eine vorausschauende Planung hilft, die Ver- und Entsorgung an die Veränderungen anzupassen.
Mit Regenwasser gut umgehen
Mehr Trockenheit, mehr Hitze, mehr Starkniederschläge: um mit diesen Veränderungen umzugehen, ist es wichtig, Regenwasser möglichst lokal zu verdunsten, von Pflanzen aufnehmen und versickern zu lassen. Die Richtlinie und Praxishilfe zur Regenwasserbewirtschaftung bieten den Gemeinden und Städten einen Einstieg in den zeitgemässen Umgang mit Regenwasser.
Der AWEL Regenwasserrechner hilft dabei, Versickerungs- und Retentionsanlagen zu planen. Er basiert auf der Richtlinie und Praxishilfe zur Regenwasserbewirtschaftung. Der Regenwasserrechner ergänzt, erklärt und veranschaulicht den guten Umgang mit Regenwasser.
Die Wasserversorgung langfristig sichern
Gemeinden und Städte sind aktuell gut auf längere Trockenperioden vorbereitet und die Trinkwasserversorgung ist sichergestellt. Ein wichtiges Planungsinstrument, um die Versorgung mit Trink- und Brauchwasser sicherzustellen, ist das Generelle Wasserversorgungsprojekt (GWP). Da sich das Klima ändert und es künftig mehr Trockenzeiten geben wird, ist es wichtig, dass die Gemeinden das GWP alle 10 bis 15 Jahre überarbeiten. Dafür brauchen sie Daten über die Wassermengen aus Quellen, den Grundwasserspiegel und die Wasserverbräuche.
Vor Hochwasser schützen
Starkniederschläge können zu Hochwasser in Bächen und zu Oberflächenabfluss führen und in Gemeinden grosse Schäden anrichten. Eine gute Vorsorge ist daher wichtig. Für den Hochwasserschutz an kommunalen Gewässern sind die Gemeinden zuständig. Eine umfassende Hochwasservorsorge besteht aus einer optimalen Kombination verschiedener Massnahmen. Dies umfasst nebst baulichen Massnahmen auch die Raumplanung, Massnahmen am Objekt, Notfallplanung, den Gewässerunterhalt und nicht zuletzt die Eigenverantwortung. Auch die Revitalisierung eines Bachs in der Gemeinde kann zum Hochwasserschutz beitragen. Denn erhalten die Gewässer mehr Raum, treten sie weniger über die Ufer. Wie Sie bei Hochwasserschutz und Revitalisierungen vorgehen können und was es zu beachten gibt, ist im Wegweiser Bau und Umwelt beschrieben.
Hochwasserschutz bedeutet auch, dass Gemeinden die Gefahrenkarten berücksichtigen, unter anderem wenn gebaut werden soll.
Die Gemeinden sorgen auch dafür, dass die Bäche genügend Platz haben, indem sie an den Bächen im Siedlungsgebiet genügend grosse Gewässerräume ausscheiden. Auf der Informationsplattform Gewässerraum finden Sie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung dazu und verschiedene Hilfsmittel.
Oberflächenabfluss erkennen und gezielt handeln
Oberflächenabfluss ist das Wasser, das nach Niederschlägen nicht in den Boden versickern kann, sondern über die Erdoberfläche abfliesst. Bei Starkniederschlägen ist der Oberflächenabfluss für bis zu 50 Prozent der Hochwasserschäden verantwortlich. Gemeinden können sich mithilfe der Gefährdungskarte Oberflächenabfluss informieren, um Risiken frühzeitig zu erkennen und mit gezielten Massnahmen Schäden zu minimieren. Mögliche Massnahmen sind Entsiegelung, Retentionsflächen oder bauliche Schutzvorkehrungen.
Das Schwammstadt- und das Schwammland-Prinzip umsetzen
Das Schwammstadt-Prinzip mildert die Gefahren des Klimawandels: Durch städtebauliche Massnahmen wird Wasser im Siedlungsraum gezielt versickert oder aufgefangen und gespeichert. So steht es bei Trockenheit den Pflanzen wieder zur Verfügung. Herausforderungen wie Hitze, Trockenheit und Starkregen werden so gleichermassen angegangen. Die Infoplattform Schwammstadt bietet dazu Werkzeuge und gute Beispiele.
Bäume zu pflanzen ist eine effektive Massnahme, um der Hitze entgegenzuwirken. Wichtig ist dabei die richtige Wahl der Baumart, damit diese auch unter den veränderten Klimabedingungen gut gedeihen können. Welche Bäume fit für die Zukunft sind und was es dabei zu beachten gibt, ist im Faktenblatt «Urbane Baumarten und Klimawandel» zusammengefasst.
Das Schwammland-Prinzip verfolgt die gleichen Ziele wie die Schwammstadt: Es geht darum, Wasser in der Landschaft zurückzuhalten, um die Bodenwasserspeicher nachhaltig zu füllen und für Trockenphasen verfügbar zu machen. Zentrale Stichworte dazu sind Keyline-Design und Slow Water. Das Thema befindet sich derzeit noch im Aufbau.
Informationen zur aktuellen Lage
Das AWEL betreibt eine Hochwasserfachstelle, die bei einem sich ankündenden Hochwasser die Öffentlichkeit informiert.
Berichte zur aktuellen Lage bezüglich Trockenheit wie auch Hintergrundinformationen bietet die kantonale Website Trockenheit.
Auch die nationale Trockenheitsplattform informiert über die aktuelle Situation.
Über die aktuelle Lage und geltende Massnahmen bezüglich Waldbrandgefahr informiert die kantonale Website Waldbrandgefahr.
Neben den Warnungen der kantonalen Fachstellen sind auch die Warnungen des Bundes wichtig: Naturgefahrenportal.
Kursangebote und Vernetzung
Kurse
10./11.06.2025 | 1. Tag: 09:30 bis 18:30 2. Tag: 08:30 bis 15:30 |
Verband Schweizer Abwasser- und Gewässerschutzfachleute | VSA/PEAK-Wassertage 2025: Vision Schwammstadt – Wo Stehen wir? |
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1 bis 2 Stunden | Verband Schweizer Abwasser- und Gewässerschutzfachleute | Aufgezeichnete Webinare zu unterschiedlichen Aspekten von Schwammstadt |
Förderung
Zum Thema Wasser stehen folgende Finanzierungsmöglichkeiten und Förderprogramme für Gemeinden zur Verfügung.
Finanzierung im Wasserbau
Wasserbauprojekte sind eine Verbundaufgabe von Bund, Kantonen und Gemeinden. Bei Projekten von Gemeinden können Kanton und Bund Beiträge ausrichten, wenn bestimmte Anforderung erfüllt sind.
Vielfältige Zürcher Gewässer
Das Programm «Vielfältige Zürcher Gewässer» unterstützt Massnahmen zur Förderung der Biodiversität an öffentlichen Oberflächengewässern im Kanton Zürich. Naturnah gestaltete Gewässer haben auch positiv Auswirkungen aufs Lokalklima und auf den Hochwasserschutz. Zudem sind naturnahe Gewässer besser für den Klimawandel gewappnet.
ewz Fonds für ökologische Aufwertungen
Der naturemade star-Fonds unterstützt Gemeinden bei ökologischen Aufwertungen, z.B. Gewässerrevitalisierungen oder Lebensraumförderungen.
Praxisbeispiele finden
Lassen Sie sich von diesen Beispielen für Ihre Gemeinde inspirieren.
Zentrales Verwaltungsgebäude Bülach
Der Neubau des zentralen Verwaltungsgebäudes der Stadt Bülach überzeugt durch ein fortschrittliches Regenwassermanagement. Das gesamte Oberflächenwasser wird vor Ort versickert. Sämtliche Flächen wurden so gestaltet, dass sie nicht an die Kanalisation angeschlossen sind.
Glattpark Opfikon
Der Glattpark in Opfikon bei Zürich wurde 2006 gebaut und ist ein modernes Wohn- und Arbeitsgebiet. Der Glattpark enthält verschiedene Elemente, die dem Prinzip der Schwammstadt folgen: Regenwasser wird gezielt zurückgehalten und genutzt – ein anschauliches Beispiel dafür, wie Siedlungen gut auf den Klimawandel vorbereitet werden können. Ein zentrales Element ist ein künstlich angelegter See, der als Wasserspeicher dient.
Giessereistrasse Zürich
Die Giessereistrasse in Zürich ist ein Pilotprojekt für den Umgang mit Regenwasser. Es speichert Wasser und nutzt Pflanzen, um es verdunsten zu lassen. So wird die Umgebung kühler und die Artenvielfalt gefördert. Auch die Kanalisation wird entlastet. Die ZHAW begleitet das Projekt.
Asphaltknackerinnen in Winterthur
Die Stadt Winterthur unterstützt externe Planende wie auch die interessierte Bevölkerung bei der Umsetzung von Schwammstadt-Projekten. Das erfolgt durch Informationen, Beratung und Förderung konkreter Projekte wie die Entsiegelung von Parkplätzen, Hinterhöfen oder Vorplätzen.
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Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft – Sektion Klima und Mobilität
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