Frühe Kindheit

Ein kleines blondes und ein kleines dunkelhaariges Mädchen schaukeln fröhlich auf einer Schaukel.

Die Familie ist der erste und wichtigste Lernort. Aufgabe des Kantons ist es, Familien mit gezielten Angeboten in dieser Rolle zu stärken und Fachleute sowie Gemeinden zu befähigen, familien- und kinderfreundliche Lebenswelten und Bildungslandschaften zu schaffen.

Inhaltsverzeichnis

Themen

Ein guter Start ins Leben 

In der frühen Kindheit wird die Basis für das Leben und den Bildungsweg gelegt. In der Familie, auf dem Spielplatz oder in der Kindertagesstätte (Kita) entdecken Kinder die Welt, experimentieren mit Sprache und entwickeln soziale Fertigkeiten.

Der natürliche Bildungs- und Entwicklungsverlauf eines Kindes kann aber auch ab und zu ins Stocken geraten. Es ist nicht immer einfach, Kinder jederzeit und in allen Lebenssituationen im gewünschten Mass zu fördern. Mit unterstützenden und familienergänzenden Angeboten und Massnahmen sollen deshalb alle Familien in ihrer Rolle als erster Lernort gestärkt werden.

Fachpersonen, Gemeinden und Kanton schaffen Netzwerke, damit möglichst alle Kinder die gleichen Chancen auf einen erfolgreichen Bildungsweg erhalten.

Was der Kanton macht

Die Bildungsdirektion verfolgt die frühkindliche Bildung seit 2009 als strategisches Ziel und setzt sich für die Verbesserung von Startchancen ein. Im Rahmen der Umsetzung der Strategie «Frühe Förderung» wurden Projekte lanciert und unterstützt, um das bestehende Angebot frühkindlicher Bildung im Kanton Zürich gezielt zu stärken. 

In der laufenden Legislatur legt die Bildungsdirektion einen Schwerpunkt auf die frühe Sprachbildung. Sie bezieht sich dabei auch auf die Legislaturschwerpunkte des Regierungsrates 2019-2023.

Für Familien

Die Familie ist erster Lernort. Hier sollen Kinder eine sichere Basis für ihr Leben erhalten, Zuwendung erfahren, Urvertrauen entwickeln, das Sprechen erlernen oder soziale Bindungen eingehen. Eine grosse Aufgabe, die Familien nicht alleine stemmen können. Freunde, Verwandte oder Fachpersonen, z.B. in der Schule oder in der Gemeinde, helfen ihnen dabei.

Mit unterstützenden, teilweise familienergänzenden Angeboten bietet auch der Kanton Zürich gezielte, individuelle und bedarfsgerechte Hilfe an.

Für Gemeinden

Jede Gemeinde ist anders. Diese Eigenheiten gilt es zu erkennen und zu nutzen, um Netzwerke für Familien zu schaffen. Denn nur wenn alle Beteiligten zusammenarbeiten, entstehen Lebensräume, in denen sich Kinder bestmöglich entwickeln können. Davon profitieren letztendlich auch die Gemeinden:

  • Die Regelangebote auf der Kindergarten- und Schulstufe werden entlastet und die Kosten für spätere Massnahmen eingespart.
  • Die Integration von Kindern aus Migrations- und Flüchtlingsfamilien wird frühzeitig gefördert.
  • Die frühzeitige Zusammenarbeit mit den Eltern stärkt die Familie als Lernort. Davon profitieren die Kinder auf ihrem gesamten Bildungsweg.
  • Die Ungleichheit der Bildungschancen wird verringert, die Chancengerechtigkeit verbessert.

Gemeinden unterstützen fachlich und finanziell, sichern die Qualität und führen alle Akteure zu einem «Netzwerk der frühen Kindheit» zusammen.

«Netzwerke der frühen Kindheit»

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Familienzentren sind Begegnungsorte. Hier kommen Kinder und Familien mit unterschiedlichen sozialen und kulturellen Hintergründen zusammen. Eltern können sich mit Gleichgesinnten austauschen und von Fachpersonen Unterstützung bei Erziehungsfragen oder im Familienalltag holen. Familienzentren übernehmen für Gemeinden integrierende Aufgaben – in familiärer und herzlicher Umgebung.

Viele Gemeinden im Kanton Zürich unterstützen darum bereits ihre Familienzentren ideell und finanziell. Das Amt für Jugend und Berufsberatung (AJB) fördert dieses Engagement durch fachliche Unterstützung der Gemeinwesenarbeit (GWA) und durch Subventionen gemäss § 40 des Kinder- und Jugendhilfegesetzes (KJHG).

Spielgruppen leisten einen wertvollen Beitrag für den Bildungsweg von Kindern und sind nicht zuletzt deshalb ein unterstützungswürdiges Angebot. Sie ermöglichen den Kindern Entdeckungsreisen und eigene Erfahrungen im Austausch mit ihren Bezugspersonen und Gleichaltrigen. Die Spielgruppe unterstützt ganz besonders Kinder aus mehrfach belasteten Familien im Hinblick auf einen gelingenden Start in die Schule.

Als Vertreterinnen und Vertreter Ihrer Gemeinde können Sie einen wichtigen Beitrag zur Förderung von qualitativ hochstehenden Spielgruppen leisten.

Wirkungsfelder der Gemeinde

Als Gemeindevertreter/in haben Sie verschiedene Möglichkeiten, Spielgruppen zu fördern:

  • Finanzierung: z. B. Kostenübernahme für Raummiete, Weiterbildungen oder Subventionierung von Elterntarifen
  • Bewerbung des Angebots: z. B. via Schlüsselpersonen oder Nutzung bestehender Kommunikationskanäle (Website der Gemeinde, Vorschulanlässe etc.)
  • Qualitätssicherung: z. B. Prüfung von Leistungsvereinbarungen mit Hilfe von Labels wie dem des Schweizerischen Spielgruppen-LeiterInnen-Verbands (SSLV)
  • Vernetzung und Einbettung: z. B. Koordination verschiedener Angebote der frühen Kindheit oder Vernetzungstreffen mit Eltern und schulischen sowie ausserschulischen Akteuren

In einer Kita werden Kinder professionell betreut und gezielt in ihrer Entwicklung gefördert. Für Eltern stellen Kitas zusätzlich eine Möglichkeit zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie dar.

Erfahren Sie mehr über Kitas und andere Betreuungsangebote:

Frühe Sprachbildung bedeutet, dass die Bezugspersonen von Kindern die vielen Gelegenheiten für sprachliche Bildungsprozesse im Alltag erkennen und gezielt nutzen – in der Familie, der Kita, in der Spielgruppe oder der Tagesfamilie. Gemeinden spielen dabei eine Schlüsselrolle: Sie können die Sprachbildung vor dem Kindergarten stärken, indem sie die Akteure und deren Vernetzung stärken. 

Mit dem Projekt «Lerngelegenheiten für Kinder bis 4» bietet der Kanton Eltern und Fachleuten 25 Videoclips zur Sprachförderung in der frühen Kindheit. 

Erfahren Sie mehr zum Projekt und darüber, was «Frühe Sprachbildung» für Gemeinden bedeutet:

In einer Bildungslandschaft arbeiten alle Personen und Institutionen zusammen, die ein Kind bzw. Jugendlichen erziehen, betreuen oder begleiten. Sie tauschen sich aus, planen gemeinsam neue Angebote und arbeiten systematisch zusammen. 

Das Ziel ist es, alle Kinder und Jugendlichen zu fördern und allen eine gerechte Chance auf umfassende Bildung zu ermöglichen – für die Gestaltung einer zukunftsfähigen Gesellschaft.

Der Praxisleitfaden des AJB führt in zehn Schritten durch den Aufbau einer Bildungslandschaft.

Zusammenarbeit mit Bildungslandschaften21

Wir unterstützen die bestehenden und neuen Bildungslandschaften im Kanton Zürich.  Die GWA (Gemeinwesenarbeit) des Kantons Zürich arbeitet hierfür eng mit der Anlaufstelle Bildungslandschaften21 zusammen.  Diese bietet interessierten Schulen und Gemeinden eine breite Palette an Unterstützungsleistungen für den Auf- und Ausbau einer Bildungslandschaft an.

Für Familien mit Fluchthintergrund ist der Zugang zu Angeboten der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung (FBBE) erschwert. Ihnen fehlt es häufig an Informationen, zudem kennen und verstehen sie die Angebote teilweise nicht oder trauen sich nicht, diese zu nutzen. Das Amt für Jugend und Berufsberatung (AJB) stellt deshalb im Rahmen der Integrationsagenda Zürich (IAZH) und des kantonalen Integrationsprogramms KIP 3 (2024–2027) die muttersprachliche Begleitung zur Verfügung.

Familien mit Kleinkindern werden von Begleitpersonen, welche die gleiche Muttersprache sprechen, zu Hause besucht oder treffen sich an einem öffentlichen Ort in ihrem vertrauten Lebensumfeld. Begleitpersonen informieren die Eltern in ihrer Muttersprache und in Rücksprache mit den Gemeinden über die Angebote im Frühbereich und vermitteln sie bedarfsgerecht an Förderangebote für ihre Kinder. Weiter unterstützen sie die Eltern in der Sprachförderung ihrer Kinder.

Das Angebot richtet sich an geflüchtete Familien mit Wohnsitz in den Gemeinden der Bezirke Andelfingen, Bülach, Dielsdorf, Hinwil, Meilen, Pfäffikon, Uster und Winterthur. Die Familien können laufend bei der zuständigen Kontaktperson der Gemeinwesenarbeit in ihrem Bezirk angemeldet werden. Das Angebot ist kostenlos und vorerst bis 2027 befristet.

Die Gemeinwesenarbeit (GWA) des Amts für Jugend und Berufsberatung bietet Unterstützung und Beratung bei der Entwicklung einer kommunalen Strategie zur Frühen Kindheit. Von der Idee über die Auslegeordnung und Planung bis hin zur Realisierung steht Ihnen die GWA zur Seite.

Kontakt:
Zusammenarbeit mit Primokiz

Das nationale Programm Primokiz fördert seit 2012 die Erarbeitung einer kommunalen Politik der Frühen Kindheit. Als Mitglied des nationalen Programms Primokiz profitiert Ihre Gemeinde von kostenlosen Unterstützungsleistungen. Interessierte Gemeinden können sich jetzt kostenlos anmelden unter primokiz.ch. Bisher profitierten bereits über 90 Gemeinden von Primokiz. Im Kanton Zürich erhalten Gemeinden bei Bedarf zusätzliche Unterstützung durch die Gemeinwesenarbeit.

Die Gemeinwesenarbeit (GWA) des Amts für Jugend und Berufsberatung bietet Unterstützung und Beratung zur Gestaltung eines kindzentrierten und auf die lokalen Verhältnisse abgestimmten Übergangs in den Kindergarten. Nehmen Sie per Telefon oder E-Mail mit der im Bezirk zuständigen Kontaktperson der GWA Kontakt auf.

Kontakt:

Organisatorische und pädagogische Materialien rund um den Kindergarteneintritt für Behörden und Schulen finden Sie hier:

Beratungsangebot für Gemeinden

Die Gemeinwesenarbeit (GWA) des Amts für Jugend und Berufsberatung begleitet und berät Behörden, Interessengruppen, Vereine, Institutionen und Privatpersonen bei der Gestaltung eines kinder-, jugend- und familienfreundlichen Lebensraums.

Die GWA hilft Ihnen, Projekte zu verwirklichen, um die Lebensqualität von Familien und der ganzen Gemeinschaft zu steigern.

Für Fachpersonen

Ob Spielgruppenleiterinnen und -leiter, Mütter- und Väterberaterinnen oder Logopädinnen und Logopäden – Fachpersonen sind wichtige Bezugspersonen in der frühen Kindheit.

Wir unterstützen Sie in Ihrer Rolle mit gezielten fachlichen Angeboten und Informationen:

 

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Für Familien mit Fluchthintergrund ist der Zugang zu Angeboten der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung (FBBE) erschwert. Ihnen fehlt es häufig an Informationen, zudem kennen und verstehen sie die Angebote teilweise nicht oder trauen sich nicht, diese zu nutzen. Das Amt für Jugend und Berufsberatung (AJB) stellt deshalb im Rahmen der Integrationsagenda Zürich (IAZH) und des kantonalen Integrationsprogramms KIP 3 (2024–2027) die muttersprachliche Begleitung zur Verfügung.

Familien mit Kleinkindern werden von Begleitpersonen, welche die gleiche Muttersprache sprechen, zu Hause besucht oder treffen sich an einem öffentlichen Ort in ihrem vertrauten Lebensumfeld. Begleitpersonen informieren die Eltern in ihrer Muttersprache und in Rücksprache mit den Gemeinden über die Angebote im Frühbereich und vermitteln sie bedarfsgerecht an Förderangebote für ihre Kinder. Weiter unterstützen sie die Eltern in der Sprachförderung ihrer Kinder.

Das Angebot richtet sich an geflüchtete Familien mit Wohnsitz in den Gemeinden der Bezirke Andelfingen, Bülach, Dielsdorf, Pfäffikon und Winterthur. Die Familien können laufend bei der zuständigen Kontaktperson der Gemeinwesenarbeit in ihrem Bezirk angemeldet werden. Das Angebot ist kostenlos und vorerst bis 2027 befristet.

Beratungsangebot für Fachpersonen

Die Gemeinwesenarbeit (GWA) des Amtes für Jugend und Berufsberatung begleitet und berät Behörden, Interessengruppen, Vereine, Institutionen und Privatpersonen bei der Gestaltung eines kinder-, jugend- und familienfreundlichen Lebensraums.

Die GWA hilft Ihnen, Projekte zu verwirklichen, um die Lebensqualität von Familien und der ganzen Gemeinschaft zu steigern.

Weiterführende Informationen

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Kontakt

Amt für Jugend und Berufsberatung

Adresse

Dörflistrasse 120
8090 Zürich
Route (Google)

Für dieses Thema zuständig: