Klimakarten

Ausschnitt aus der Planungshinweiskarte, Raum Wädenswil. Klimakarten 2024, Kanton Zürich

Mit dem Klimawandel wird die Hitzebelastung im urbanen Raum eine zunehmende Herausforderung. Der Kanton Zürich hat deshalb die klimatische Situation mit einem Klimamodell umfassend analysiert. Die frei verfügbaren, detaillierten Karten bilden eine wichtige Grundlage für die zukünftige Stadtplanung.

Klimakarten - diverse Produkte

Mit dem Klimawandel wird es in urbanen Gebieten zunehmend heisser. Vor diesem Hintergrund wurde die klimatische Situation heute und in Zukunft flächendeckend für den Kanton Zürich modelliert. Die Ergebnisse enthalten Informationen zu Lufttemperaturen, Kaltluftströmen und bioklimatischen Bedingungen am Tag und in der Nacht während einer sommerlichen Schönwetterlage. Sie werden in Analyse- und Bewertungskarten sowie einer übergeordneten Planungshinweiskarte zusammengefasst.

Alle Karten liegen sowohl für einen IST-Zustand (Status Quo) und für einen zukünftigen Zeitpunkt (Zukunftsszenario) mit einer angenommenen sommerlichen Erwärmung um + 2.5 °C gegenüber der Normperiode 1981 bis 2010 vor. Die Einbindung des veränderten Klimasignals ist in in der Schlussdokumentation umfassend beschrieben.

Ziele

Die Klimakarten zeigen auf detaillierter Massstabsebene, wo heutige und zukünftige Hitzeinseln sowie wertvolle Ausgleichsräume liegen und wo sich wichtige Durchlüftungsbahnen befinden. Diese Grundlagen dienen Gemeinden und Planenden dazu, das Thema Hitze in der Stadt- und Ortsplanung besser zu berücksichtigen.Unter anderem sollen so wichtige Durchlüftungsachsen durch Neubauten möglichst nicht behindert und klimawirksame Freiflächen erhalten und weiterentwickelt werden.  Im Bereich von Hitzeinseln sollen Massnahmen getroffen werden, die eine Überwärmung des Siedlungsraums verhindern. Auf diese Weise kann weiterhin eine hohe Aufenthaltsqualität auch im dicht überbauten Siedlungsgebiet erhalten werden.

Die Lesehilfe «Klimakarten Kanton Zürich» unterstützt bei der Interpretation der Klimakarten und bei der Anwendung für die klimaangepassten Siedlungsentwicklung.

Für Gemeinden und Planende: Ein Merkblatt zeigt die Anwendung der Klimakarten bei der Planung von Bauprojekten in Bezug auf Hitze und Durchlüftung.

Methoden und Datengrundlagen

Die Klimaanalysekarten werden auf Basis von Modellrechnungen erarbeitet.

Für die Modellierung wird das mesoskalige Modell FITNAH mit einer Rasterauflösung von  5 m x 5 m verwendet. In die Modellierung fliessen unter anderem Daten zu Geländehöhe, der Landnutzungsstruktur und der  Vegetationshöhe ein.

Die Analysen beziehen sich auf austauscharme sommerliche Hochdruckwetterlagen, die häufig mit einer überdurchschnittlich hohen Wärmebelastung in den Siedlungsräumen einhergehen.

Die Modelldaten wurden punktuell mit Messwerten überprüft.

Aktualisierung der Kartensets

Das Kartenset wurde erstmals im Jahr 2018 auf dem GIS-Browser des Kantons veröffentlicht. Seitdem haben sich sowohl auf technischer wie auch auf inhaltlicher Seite bedeutende Verbesserungen ergeben. Das verwendete Modellierungstool sowie die Computerleistung wurden optimiert, was die Berechnung einer 25-fach feineren räumlichen Auflösung (vom 25 m x 25 m auf 5 m x 5 m) der Kartenprodukte ermöglicht. Mit der heutigen Computerleistung ist es möglich, den gesamten Gebäudebestand und auch kleinere Baumgruppen im ganzen Kanton abzubilden. Zudem sind die Geodaten, die für die Modellierung als Datengrundlage genutzt werden, nun in aktuellerer Form verfügbar. Es stehen neue Luftbilder und aktuellere Daten aus der Laserscanbefliegung im Kanton Zürich zur Verfügung. Auch ist die Bautätigkeit, insbesondere in den städtischen Gebieten des Kantons, sehr rege und trägt zur dynamischen Entwicklung der Region bei.

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