Der Wald ist ein Gut, das es zu erhalten gilt. Trockenheit, Klimawandel, Schadorganismen oder Wildverbiss beeinflussen seine Gesundheit. Hier erfahren Sie mehr über den Zustand der Wälder im Kanton Zürich.
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Klimawandel im Wald
Die vielfältigen Zürcher Wälder sind gut gerüstet für den Klimawandel. Dennoch wird sich das Waldbild in den nächsten Jahrzehnten verändern. Vorherrschende Baumarten wie Fichte oder Buche werden an Bedeutung verlieren. Eiche oder Linde werden dagegen profitieren, weil sie besser mit Trockenheit umgehen können.
Die Auswirkungen und der Handlungsbedarf im Kanton sind sehr unterschiedlich – je nachdem, auf welchem Bodentyp sich der Wald befindet und welche Baumarten aktuell dort wachsen. Der Forstdienst ist deshalb gleichermassen als Berater und Waldbewirtschafter gefordert. Der altbewährte waldbauliche Grundsatz «Risikoverteilung durch Vielfalt» gilt auch in Zeiten des Klimawandels.
Die Abteilung Wald beschäftigt sich schon seit Jahren mit diesem Thema. Die Empfehlungen für die Waldbewirtschaftung in «Wald und Klimawandel» von 2009 haben auch heute noch ihre Gültigkeit.
Auf übergeordneter Ebene hat die Baudirektion einen «Massnahmenplan zur Anpassung an den Klimawandel» entwickelt. Er bündelt die klimarelevanten Aktivitäten des Kantons Zürich und enthält auch die wichtigsten Massnahmen für den Wald.
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Wald und Wild
Wald ist für viele Wildtiere der wichtigste Lebensraum. Die Knospen junger Bäume gehören zu ihrer natürlichen Nahrung. Jungbäume können aber nur heranwachsen, wenn sie nicht zu stark durch Wild verbissen werden. Deshalb ist es wichtig, das Ausmass der Verbisse zu kennen. So können Massnahmen für Wald, Wildtiere und Lebensraum getroffen werden.
Untersuchungen im Jahr 2023 haben gezeigt, dass die waldbaulich wichtigsten Baumarten in den beginnenden «Verjüngungen» verbissen werden. Junge, überlebensfähige Eichen findet man nur noch selten. Auch die Weisstanne wird nach wie vor zu stark verbissen.
Der Einfluss des Wildverbisses auf die Waldverjüngung wird im Frühjahr 2025 wieder ermittelt.
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- Download Zürcher Wald 5/24: Informationen zur Waldverjüngung – Ergebnisse 2024 PDF | 6 Seiten | Deutsch | 5 MB
- Download Zürcher Wald 5/23: Informationen zur Waldverjüngung – Ergebnisse 2023 PDF | 6 Seiten | Deutsch | 2 MB
- Download Zürcher Wald 5/22: Informationen zur Waldverjüngung - Ergebnisse 2022 PDF | 7 Seiten | Deutsch | 11 MB
- Download Zürcher Wald 3/14: Informationen zur Waldverjüngung - Pilotprojekt 2013 PDF | 4 Seiten | Deutsch | 3 MB
Weitere Informationen zum integralen Management von Reh, Gämse, Rothirsch und ihrem Lebensraum finden Sie auf folgenden Seiten:
Postulat Reichmuth vom 13.06.2023: «Zukunftsfähige Wälder sind nur mit gesetzeskonformen Wildverbiss möglich!»
Neobiota im Wald
Invasive Neophyten sind im geschlossenen Wald nur selten zu finden. Sie bevorzugen Standorte mit viel Licht, z.B. lichte Wälder, Sturmflächen oder entlang von Waldrändern und Waldstrassen. Die meisten Neophyten im Wald sind keine eigentlichen Waldarten (z.B. spätblühende Goldrute, drüsiges Springkraut). Sie behindern die natürliche Waldentwicklung nur temporär und nehmen rasch wieder ab, wenn sich der Jungwald schliesst. Sie gefährden aber das Aufkommen einer diversen heimischen Krautschicht im Wald. Deshalb sind sie ein Problem für die biologische Vielfalt.
Einzelne Arten können sich unter geschlossenem Kronendach etablieren (z.B. Henrys Geissblatt, Götterbaum). Sie erschweren das Aufkommen junger Bäume erheblich und verursachen weitere Schäden (Schneedruckschäden, reduzierte Schutzwirkung etc.).
Die «Strategie Neobiota Wald 2017» beschreibt, wie die Abteilung Wald mit diesen Herausforderungen umgeht:
- Sie unterstützt die Bekämpfung von Neophyten in Wäldern mit einem hohen naturschützerischen Wert.
- Sie fördert die Bekämpfung einzelner Arten, die für den Wald besonders schädlich sind.
In der Schweiz gibt es seit 2016 eine nationale Strategie zur Bekämpfung invasiver gebietsfremder Organismen. Sie sieht vor, dass die Kantone den Vollzug der Massnahmen zur Prävention, Bekämpfung und ihre Erfolgskontrolle sicherstellen.
Im Kanton Zürich werden diese Vollzugsaufgaben mit dem «Massnahmenplan invasive gebietsfremde Organismen» (MP igO) auf die kantonale Situation heruntergebrochen. Weitere Informationen zum Thema Neobiota:
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Schadorganismen im Wald
Seit wir Menschen den Wald nach unseren Bedürfnissen bewirtschaften, gibt es Organismen, die unseren Nutzungsansprüchen entgegenwirken. Wir bezeichnen diese Organismen deshalb abschätzig als «Schadorganismen». Die meisten Waldschädlinge sind Pilze oder Insekten.
Viele Schädlinge und Krankheitserreger profitieren von höheren Temperaturen. Das gilt auch für den wichtigsten Waldschädling: den Borkenkäfer (Buchdrucker). Dadurch steigen die Schäden bei Fichten, die durch Wetterextreme ohnehin schon geschwächt sind. Weitere Informationen zum Borkenkäfer finden sie auf der Seite der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL).
Was tun, wenn sie unbekannte Schadorganismen entdecken?
Globalisierte Reise- und Handelsströme haben in den letzten Jahrzehnten dazu geführt, dass immer mehr Schadorganismen eingeschleppt werden. Es ist wichtig, neue Schadorganismen möglichst schnell zu entdecken und zu bekämpfen. Dabei sind wir auf Ihre Hilfe angewiesen. Benachrichtigen Sie uns, wenn Sie unbekannte Schadorganismen oder Schäden an Waldbäumen beobachten.
Waldschutz Schweiz (WSS, WSL) ist die nationale Fachstelle für Waldschutzfragen. Auf der Homepage finden sie eine Diagnosehilfe und Informationen zu Schadorganismen.
Waldzustand
Interkantonale Walddauerbeobachtung
Seit dem Jahr 1984 führen die Kantone AG, BE, BL, BS, SO, TG, ZG, GR, ZH und die Zentralschweizer Kantone gemeinsam mit dem Bundesamt für Umwelt (BAFU) an ausgewählten Standorten die interkantonale Walddauerbeobachtung (IAP) durch.
Zu hohe Stickstoffeinträge verursachen gravierende Veränderungen der Waldbäume und ihrer Lebensgrundlagen.
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- Podcast 02.03.2023 «Die Bäume sind Migranten» mit Peter Brang (Dauer 35:40)
- Der Wald im Klimawandel, Ergebnisse aus 38 Jahren Walddauerbeobachtung, Vortrag bei der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft Winterthur am 12.11.2021 (www.youtube.com)
- SRF Sendung Einstein 06.12.2018 «Wie die Trockenheit unseren Wald umbaut» (Dauer 05:36)
- SRF Sendung Kassensturz 19.06.2018 «Hohe Tierdichte: Ammoniak-Emmissionen belasten Umwelt massiv» (Dauer 15:26)
Waldboden
Weiterführende Informationen
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Amt für Landschaft und Natur - Abteilung Wald
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