Mobilität und Logistik

Auswirkungen und Herausforderungen des Klimawandels

Hitze im Strassenraum

Eine Strasse in Zürich mit Tramhaltestelle, Trottoir und Velostreifen bietet allen Verkehrsteilnehmerinnen viel Platz jedoch kaum Schatten.
Versiegelte Flächen, die sich bei Sonneneinstrahlung stark aufheizen, beeinträchtigen die Aufenthaltsqualität erheblich. Quelle: AWEL

Mit der Klimaerwärmung wird es in den Sommermonaten besonders in Strassenräumen innerhalb des Siedlungsraums zunehmend heiss. Dies beeinträchtigt die Aufenthaltsqualität und erhöht den Kühlbedarf der Fahrzeuge. Schäden an wenig hitzebeständigen Strassenbelägen und an der Begrünung (z. B. Bäume) können zunehmen.

Unterbrüche von Verkehrswegen

Mehreren Autos steht das Hochwasser bis knapp unter die Fenster.
Die durch ein Hochwasser verursachten Schäden an Fahrzeugen und Infrastruktur können erheblich sein. Quelle: © Lulu Berlu, adobe.stock.com

Mit zunehmenden Starkniederschlägen können Überflutungen und Schäden an Verkehrsinfrastrukturen zunehmen. Es besteht das Risiko, dass Verkehrswege so häufiger und/oder länger unterbrochen werden und höhere Wiederherstellungskosten anfallen.

Verkehrsverlagerung

Am Zürcher Central bewegen sich Fussgängerinnen und Fussgänger zwischen wartenden Trams.
Über 200 Millionen Fahrgäste befördern Zürcher Trams jährlich. Quelle: Adrian Senn, Flickr (CC BY-NC-SA 2.0)

Um die Schweizer Klimaziele zu erreichen, müssen die Treibhausgasemissionen aus dem Verkehr reduziert werden. Im kantonalen Gesamtverkehrskonzept sind Modal-Split-Ziele in Richtung einer Verlagerung zu emissionsarmen Verkehrsmitteln festgelegt. Im Kanton Zürich ist der öffentliche Verkehr gefordert, mindestens die Hälfte des Verkehrszuwachses zu übernehmen, der nicht auf den Fuss- und Veloverkehr entfällt. Letzterer wird vor allem auf kurzen Distanzen und in dicht besiedelten Gebieten gestärkt.

Effiziente Fahrzeugflotte

Ein Elektroauto wird geladen.
Im Kanton Zürich waren im Jahr 2021 knapp 45% aller neuzugelassenen Personenwagen ganz oder teilweise mit Strom betrieben. Quelle: Tim Reckmann, Flickr (CC BY-NC-SA 2.0)

Um eine Reduktion der CO2-Emissionen von Fahrzeugen zu erzielen, gelten in der Schweiz CO2-Emissionsvorschriften für neue Personenwagen. Sie gelten im Flottendurchschnitt und wurden per 2021 auf 118 Gramm CO2 pro Kilometer verschärft (WLTP-Messverfahren), um Anreize zum Verkauf emissionsarmer Fahrzeuge zu schaffen.

Anpassung an den Klimawandel

Möglichkeiten für Städte und Gemeinden

  • Verkehrsflächen entsiegeln, begrünen und beschatten
  • Gefahrenkarten umsetzen (Hochwasserschutz) inkl. Berücksichtigung des Überlastfalls, insbesondere an gefährdeten Verkehrswegen
  • Grünflächen entlang Verkehrswegen pflegen, um die Gefährdung der Verkehrswege durch umstürzende Bäume zu verringern
  • Im Strassenbau geeignete Bautechnik einsetzen, z. B. hitzefeste Materialien für Strassenbeläge 

Ausgewählte kantonale Aktivitäten

  • Erstellung von Grundlagen- und Planhinweiskarten zum Lokalklima (Hitzeinseln, Durchlüftungsbahnen etc.)
  • Analyse möglicher Gestaltungselemente zur Verminderung der Hitzebelastung im Strassenraum
  • Publikation zur klimaangepassten Gestaltung von Grün- und Freiflächen
  • Förderung lokalklimaangepasster Stadtentwicklung in Planungsinstrumenten und Rechtsgrundlagen

Quellen von Treibhausgasen

Der Verkehr verursachte 2022 rund 40 Prozent des Treibhausgasausstosses im Kanton Zürich. Der grösste Anteil stammt von den Verbrennungsmotoren der Personenwagen. Doch auch der Transport von Gütern mit Last- und Lieferwagen verursacht CO2-Emissionen. Nur einen geringen Anteil machen die Busse mit Verbrennungsmotoren, Motorräder, die Schifffahrt und der Schienenverkehr aus. Nicht berücksichtigt sind die Emissionen aus der Luftfahrt, da für diese nur schwer der Anteil des Kantons Zürich abgeschätzt werden kann. Bis 2030 wird eine Reduktion der Emissionen von 40 Prozent gegenüber 1990 angestrebt. Um dieses Ziel zu erreichen, sind noch grosse Anstrengungen erforderlich.

Verringerung von Treibhausgasemissionen

Möglichkeiten für Gemeinden

  • In der Parkplatzverordnung (PPV) oder Bau- und Zonenordnung (BZO):
    • Begrenzung der Anzahl Parkfelder aufnehmen
    • Reduktion Pflichtparkplätze bei guter ÖV-Erschliessung oder für autoarmes Wohnen ermöglichen
    • Parkraumbewirtschaftung einführen
  • In Gestaltungsplänen eine weitere Reduktion von Parkflächen gegenüber PPV / BZO über die Erarbeitung von Mobilitätskonzepten ermöglichen:
    • CO2-armen Güterverkehr fördern, z. B. mit Logistik-Hubs, Abholsystemen, alternativen Lieferfahrzeugen
    • Bautransporte, wenn möglich, über die Schiene abwickeln
    • Vorbildwirkung: für Dienstzwecke Velos oder klimafreundliche Fahrzeugflotte nutzen
    • Bevölkerung informieren und sensibilisieren

Ausgewählte kantonale Aktivitäten

Kontakt

Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft - Sektion Klima und Mobilität

Adresse

Stampfenbachstrasse 12
8090 Zürich
Route (Google)

Telefon

+41 43 259 43 20

Kontaktperson Niels Holthausen

E-Mail

niels.holthausen@bd.zh.ch

Für dieses Thema zuständig: