Die Fachstelle für Bedrohungsanalyse hat sich bewährt und bleibt erhalten
Medienmitteilung 05.11.2015
Die von der Staatsanwaltschaft, der Kantonspolizei und der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich geschaffene Fachstelle für Bedrohungsanalyse hat sich bewährt. Die Fachstelle unterstützt die Behörden bei der Einschätzung möglicher Bedrohungs- und Gefährdungssituationen mit forensisch-psychiatrischem Fachwissen. Während der zweijährigen Pilotphase hat sich eine sehr grosse Nachfrage gezeigt. Der Regierungsrat hat nun beschlossen, die Fachstelle dauerhaft weiter zu führen. Sie übernimmt dabei zusätzliche Aufgaben.
Der Regierungsrat hat im Jahr 2012 den Gewaltschutz und die Gewaltbekämpfung als Schwerpunkt in der Strafverfolgung festgelegt. Privatpersonen, aber auch Amtsstellen und Behördenmitglieder sind immer wieder mit schwierig einschätzbaren Bedrohungs- und Gefährdungssituationen konfrontiert. Der Regierungsrat will erreichen, dass Gefährdungssituationen möglichst frühzeitig und zuverlässig erkannt und mit raschen und situationsgerechten Massnahmen entschärft werden. Zu diesem Zweck hat der Kanton Zürich unter Federführung der Kantonspolizei ein kantonales Bedrohungsmanagement aufgebaut.
Für die zuverlässige Bedrohungsanalyse braucht es forensisch-psychiatrische Fachpersonen, die die zuständigen Behörden rasch und niederschwellig beraten können. Deshalb haben die Staatsanwaltschaft (Justizdirektion), die Kantonspolizei Zürich (Sicherheitsdirektion) und die Klinik für Forensische Psychiatrie der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich (Gesundheitsdirektion) im Rahmen eines Pilotprojekts eine Fachstelle aufgebaut. Sie beurteilt konkrete Gefährdungssituationen unter einer forensisch-psychiatrischen Perspektive. Angefordert wird die Fachstelle von der Polizei bei aktuellen Gefährdungsmeldungen und Sofortmassnahmen. Ausserdem gelangen die Staatsanwaltschaften meist im Zusammenhang mit der Anordnung von Untersuchungshaft an die Fachstelle.
Bedürfnis ist ausgewiesen
Die Fachstelle wird von der Klinik für Forensische Psychiatrie der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich betrieben. Mitarbeiter der Fachstelle sind seit ihrem Start im Februar 2014 fast täglich bei der Kantonspolizei vor Ort präsent. Die Anzahl der Anfragen übersteigt bei weitem die ursprünglichen Erwartungen. Insbesondere die Staatsanwaltschaften beauftragen die Fachstelle mit deutlich mehr Analysen und Berichten als ursprünglich erwartet.
Die zweijährige Pilotphase hat gezeigt, dass die Leistungen der Fachstelle einem ausgewiesenen Bedürfnis entsprechen. Die Einschätzungen tragen wesentlich zu einem frühzeitigen Erkennen von Gefährdungs- und Bedrohungssituationen, zu situationsgerechten Interventionen, zu sachgerechten Verfahrensentscheiden der Strafverfolgungsbehörden und zur Prävention von Gewalteskalationen und -delikten bei. Die Fachstelle ist damit zu einem wichtigen Bestandteil des kantonalen Bedrohungsmanagements geworden.
Gestützt auf diese Ergebnisse hat der Regierungsrat beschlossen, die Einrichtung als Fachstelle für Forensisches Assessment und Fallmanagement dauerhaft weiterzuführen. Zusätzlich wird ihr Aufgabenbereich erweitert: Sie wird künftig auch bei Fällen von Jugendlichen mit hohem Gewaltpotential unterstützend wirken. Zudem wird die Fachstelle neu auch psychiatrische Kliniken im Umgang mit hochgradig gewaltbereiten Patientinnen und Patienten unterstützen.
(Medienmitteilung des Regierungsrates)
Hinweis
Diese Meldung ist vor 2018 erschienen. Gegenüber der ursprünglichen Fassung sind alle Bilder, Links und Downloads entfernt worden. Dies beim Wechsel zum neuen kantonalen Webauftritt 2020.
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