Wasser und Gewässer
Informationen für Gemeinden zum Klimawandel
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Auswirkungen und Herausforderungen des Klimawandels
Sommertrockenheit und Starkniederschläge
Im Sommerhalbjahr werden die Niederschläge zurückgehen. Damit sinken die Pegelstände der Gewässer, es steigt aber der Bedarf an Wasser für die landwirtschaftliche Bewässerung und andere Nutzungen. Nutzungskonflikte können damit zunehmen. Wenn es regnet, wird dies häufiger als Starkregen der Fall sein. Überschwemmungen, Nährstoffverlust auf Böden durch Abschwemmung oder Auswaschung und Eintrag ungeklärten Siedlungswassers in Gewässer sind damit öfter zu erwarten.
Veränderung der Abflüsse
Die Temperatur- und Niederschlagsveränderungen verursachen zunehmende Abflüsse im Winter und abnehmende im Sommer. Damit steigt die Hochwassergefahr im Winterhalbjahr. Im Sommer sind vor allem bei kleineren Gewässern vermehrt kritisch niedrige Wasserstände zu erwarten.
Wasserqualität in Fliessgewässern
Mit abnehmenden Pegelständen im Sommer wird die Verdünnung von Stoffeinträgen aus Landwirtschaft oder Siedlungsentwässerung verringert. Dies kann Folgen für die Wasserqualität haben. Mit wärmeren Gewässern nimmt zudem das Potenzial der Kühlwassernutzung ab.
Wasserqualität in Seen
Steigende Wassertemperaturen im Herbst und Winter vermindern die Umwälzung des Wassers während der Wintermonate. Als Folge verschlechtern sich die Sauerstoffverhältnisse in der Tiefe der Seen und der Lebensraum der Fische wird eingeschränkt. Zudem wird vermehrt Phosphat aus dem Seegrund ins Wasser zurückgelöst.
Grundwasser
Die Grundwasserneubildung im Winter wird eher zunehmen und im Sommer und Herbst zurückgehen. Die Grundwasserstände werden insgesamt leicht sinken. Sensible Quellen werden in längeren Trockenperioden versiegen. In landwirtschaftlich intensiv bewirtschafteten Gebieten werden Starkniederschläge häufiger zu hohen Einträgen von Dünger und Pflanzenschutzmittel in die Gewässer und damit möglicherweise auch ins Grundwasser führen, aus dem 60 % des Trinkwassers stammen.
Sicherstellung der Wasserversorgung
Viele Gemeinden und regionale Versorgungseinheiten werden darauf angewiesen sein, vermehrt Trinkwasser ausserhalb ihres Versorgungsgebiets gewinnen zu können. Dem bedarfsgerechten Ausbau des übergeordneten Trinkwassersystems (Kantonaler Trinkwasserverbund etc.) kommt damit eine zunehmende Bedeutung zu.
Neobiota
Die Ausbreitung verschiedener eingewanderter Tier- und Pflanzenarten (Neobiota), die zu ökologischen und wirtschaftlichen Schäden an Gewässern führen, wird durch den Klimawandel begünstigt. Ein Beispiel ist der Japanische Staudenknöterich, der die Erosion an Fliessgewässern erhöht und dessen Bekämpfung mit grossem Aufwand verbunden ist.
Anpassung an den Klimawandel
Möglichkeiten für Gemeinden
- Grundwasser vorausschauend schützen
- Übergeordnete Trinkwassersysteme bedarfsgerecht ausbauen
- Bei Bedarf neue geeignete Trinkwasserressourcen erschliessen
- Die Regenwasserbewirtschaftung im Rahmen der Generellen Entwässerungsplanung GEP stärken und damit das Mikroklima in Siedlungsgebieten verbessern sowie Überlastungen von Dolen und Kanalisationen vermindern
- Retentionsräume und Rückhaltebecken einrichten, um bei grossen Hochwassern für Entlastung zu sorgen
- Gewässer regelmässig unterhalten und Schwemmholz beseitigen, um Verklausungen zu verhindern
Ausgewählte kantonale Aktivitäten
- Übergeordnete, koordinierte Wasserversorgungsplanung
- Sicherung des Rheingrundwasserstroms für die künftige Trinkwassergewinnung
- Qualitätsüberwachung von Grundwasser und Oberflächengewässern
- Koordination der Gewässernutzung (Interessenabwägung)
- Abschätzung des künftig noch nutzbaren Wasserdargebots aus Oberflächengewässern
- Bauliche und planerische Massnahmen zum Hochwasserschutz, inkl. Überlastfall
- Regelmässiger Gewässerunterhalt
- Vorantreiben der Planungen für Wassermangelsituationen
- Revitalisierung von Gewässern
- Schutz der Gewässer vor invasiven Neobiota
Kontakt
Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft - Sektion Klima und Mobilität
Kontaktperson Niels Holthausen