Obfelden/Ottenbach

Um die beiden Dörfer vom Durchgangsverkehr zu entlasten, wurden und werden in Obfelden und Ottenbach mehrere Strassenprojekte umgesetzt. Das grösste davon ist der neue Autobahnzubringer A4, der Anfang Juni 2023 dem Verkehr übergeben werden konnte. Im Anschluss folgen unter anderem Arbeiten an den Ortsdurchfahrten in Ottenbach und Obfelden.

Aktuelles

Obwohl noch nicht alle flankierenden Massnahmen umgesetzt sind (Ortsdurchfahrt Ottenbach, Dorfstrasse Obfelden), ist die Tendenz klar: Das Ziel, die beiden Dörfer vom Durchgangsverkehr zu entlasten, wird erreicht. Die Messstelle Muristrasse in Obfelden zählte vor der Realisierung des Autobahnzubringers mit der Überdeckung durchschnittlich 7000 Fahrzeuge pro Tag; 2024 waren es fast 12'000. Umgekehrt bei der Zählstelle Dorfstrasse: rund 6000 Fahrzeuge vor dem Bau und rund 4000 nachher. In Ottenbach betrug der durchschnittliche Tagesverkehr auf der Muristrasse 7500. Heute zählt die Messstelle rund 2800 Fahrzeuge pro Tag. Wenn die weiteren Massnahmen (Dorfstrasse Obfelden, Ortsdurchfahrt Ottenbach) umgesetzt sind, dürfte sich die bereits aufgezeigte Entwicklung verstärken.

Lärmemissionen um drei Dezibel reduziert

Beim Bau des Autobahnzubringers Obfelden/Ottenbach wurde im Ortsteil Bickwil in der Gemeinde Obfelden eine Überdeckung mit entsprechenden Rampen und Lärmschutzwänden erstellt. Die ersten Lärmmessungen im Herbst 2023 ergaben jedoch in der Nähe des Ostportals der Überdeckung Bickwil noch Mängel. Diese wurden durch das Abschleifen der Betonfahrbahn bis Juni 2024 behoben. Nun wurden die Lärmkontrollen wiederholt, und die getroffenen Massnahmen entfalten die gewünschte Wirkung. Die Schleifarbeiten an der Betonfahrbahn reduzierten die Lärmemissionen um rund drei Dezibel. Dies entspricht ungefähr einer Halbierung der Verkehrsmenge.

Gekrümmte Strasse mit hohen Metallgitterbarrieren auf beiden Seiten. Der asphaltierte Weg ist mit weissen Linien markiert und führt in eine Kurve und leicht bergauf. Links ist ein grünes Notausgangsschild zu sehen, das in Richtung des Weges zeigt.
Die Überdeckung Bickwil: Durch das Abschleifen der Betonfahrbahn konnten die Lärmemissionen am Ostportal deutlich reduziert. Quelle: TBA

Neuer Belag beim Autobahnanschluss

Mit dem Bau des neuen Autobahnzubringers in Obfelden und Ottenbach wurde auch ein neuer Belag verbaut. Der neue Belag geht bis zur Höhe des EKZ-Unterwerks Obfelden. Das kantonale Tiefbauamt plant zusammen mit dem Bundesamt für Strassen ASTRA, den Belag im Anschluss daran über die Brücke bei der Autobahnraststätte «My Stop» bis zur Kreuzung Muristrasse/Zürichstrasse instand zu setzen. Diese Arbeiten werden voraussichtlich im Sommer 2026 stattfinden.
 

Strassenabschnitt mit Fahrbahnmarkierungen und Leitplanken, umgeben von Wiesen und Bäumen.
Die Zufahrtsstrasse zum Autobahnzubringer Obfelden/Ottenbach mit Blick in Richtung EKZ-Unterwerk Obfelden: Der neue Belag reicht bis hierher. Quelle: TBA

Das Video zum Autobahnzubringer

Nach knapp drei Jahren Bauzeit wurde der Autobahnzubringer A4 in Obfelden und Ottenbach am 5. Juni 2023 termingerecht dem Verkehr übergeben. Dieses Video fasst den Bau des Strassenprojekts mit beeindruckenden Bildern zusammen: 

Dorfstrasse Obfelden

Der Gemeinderat Obfelden hat nach einer umfassenden Qualitätsüberprüfung entschieden, das Projekt Ortsdurchfahrt zu überarbeiten und anschliessend nochmals aufzulegen. Zum Start der zweiten Projektauflage ist eine Informationsveranstaltung vorgesehen, an der die geplanten Anpassungen vorgestellt werden. Der ursprünglich für den Sommer 2025 vorgesehene Baustart verzögert sich um mindestens anderthalb bis zwei Jahre.

Die wichtigsten Informationen zum Projekt Neugestaltung und Sanierung der Ortsdurchfahrt Dorfstrasse der Gemeinde Obfelden finden Sie auf der Website der Gemeinde.

Ottenbacherstrasse Obfelden

Ende Juni 2025 erhielt die Ottenbacherstrasse ihren neuen Deckbelag. Damit konnte die umfassende Sanierung der Ottenbacherstrasse erfolgreich abgeschlossen werden.

Ortsdurchfahrt Ottenbach

Die Ausführung des Projekts Ortsdurchfahrt Ottenbach verzögert sich entgegen früheren Ankündigungen, weil Kanton und Gemeinde für dieses gemeinsame Projekt sich für einen Wechsel des Planers entschieden haben. Das genaue Terminprogramm wird kommuniziert, wenn der neue Planer feststeht. Mit dem Projekt Ortsdurchfahrt Ottenbach werden unter anderem der Bachdurchlass hochwassersicherer gemacht, Werkleitungen ausgetauscht und saniert sowie flankierende Massnahmen im Rahmen des Autobahnzubringers wie ein Eingangstor, eine neue Fussgängerquerung und der Umbau der Kreuzung Affoltern-/Rickenbachstrasse umgesetzt. Es wird auch ein lärmarmer Belag eingebaut.

Ein Schild für eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h zur Lärmschutzmassnahme ist am Strassenrand angebracht. Im Hintergrund sind Wohnhäuser und einige gewerbliche Gebäude zu sehen. Der Himmel ist bewölkt.
Auf den Hauptverkehrsachsen in Ottenbach gilt nun Tempo 30. Quelle: TBA

Erfolgreiche Ausgleichsmassnahmen

Wildtieren nutzen die Querungshilfen

Jede neue Verkehrsachse zerschneidet den natürlichen Lebensraum von Wildtieren. Daher wurden im Zusammenhang mit den Strassenbauprojekten in Obfelden und Ottenbach mehrere Wildtierbrücken, eine Wildtierunterführung sowie verschiedene Amphibiendurchlässe realisiert, um neue Verbindungsachsen zu schaffen. Seit Dezember 2024 überwachen vier Fotofallen sowie acht «Amphicams» diese Querungshilfen. Die bisherigen Aufnahmen zeigen Erfreuliches: Die Bauwerke werden rege genutzt. Die Kamerafallen dokumentierten unter anderem Füchse, Dachse, Iltisse und Biber.
 

Astatische Tümpel: Laubfrösche sind eingezogen

An der Turbinenstrasse in Ottenbach, nahe des Fabrikkanals und des Kreisels Bibelaas, wurden zwei astatische Tümpel angelegt. Das sind künstliche Kleingewässer, die sich zeitweise mit Regenwasser füllen und wieder abgelassen werden. Gerade diese wechselnden Wasserstände machen sie zu wertvollen Laichplätzen für gefährdete Amphibienarten. Nun, im dritten Jahr nach der Anlage, siedelten sich erfreulicherweise und wie erhofft Laubfrösche darin an. Zunächst nutzte dieser das Retentionsfilterbecken am Rand der Turbinenstrasse. Umso erfreulicher ist es, dass er nun auch die für ihn geschaffenen Tümpel angenommen hat.

Chriesibrägelbach: Revitalisierung abgeschlossen

Die Arbeiten zur Ausdolung, also der Freilegung eines zuvor unterirdisch verlaufenden Abschnitts, und die Revitalisierung des Chriesibrägelbachs in Ottenbach sind nun vollständig abgeschlossen. Nach der Ausgestaltung des Bachlaufs wurden im Frühjahr 2025 auch die Gehölzpflanzungen und Ansaaten umgesetzt. Der Bach fliesst heute auf einer Länge von zusätzlich rund 120 Metern oberirdisch und bietet auf ca. 190 Metern zusätzliche Lebensräume für Tiere und Pflanzen.

Moorregeneration Bibelaas

Im Naturschutzgebiet Bibelaas in Ottenbach wurde im Rahmen der Umweltmassnahmen rund um die Strassenbauprojekte eine wertvolle Moorfläche wiederhergestellt. Teile dieser Fläche entwickeln sich erfreulich, doch an anderen Stellen sind noch Korrekturen notwendig, um die für Moorlebensräume typischen Bedingungen zu verbessern und fördern.

Die im April 2022 wiedergewonnenen 4000 Quadratmeter erweitern das angrenzende kantonale und nationale Schutzgebiet Flachmoor Bibelaas. Dieses gehört zur Liste der Flachmoore von nationaler Bedeutung. Solche Moore bieten unter anderem gefährdeten Arten wie Ringelnatter, Laubfrosch, Kreuzkröte sowie zahlreichen Insekten einen Lebensraum.

Filderen: Aufwertung zeigt Wirkung

Um die Auswirkungen des Autobahnzubringers auf Natur und Landschaft auszugleichen, wurde im Naturschutzgebiet Filderen bei Wettswil am Albis, genauer im Gebiet Josenmatt, eine umfangreiche ökologische Aufwertung vorgenommen: In den Jahren 2020 und 2021 wurden dort unter anderem Magerwiesen, Amphibienweiher, Wildhecken und Wildobstbäume neugestaltet bzw. angepflanzt. Mehr als vier Jahre später lässt sich eine erste Bilanz ziehen: Die Ausgleichsflächen in der Filderen entwickeln sich in die richtige Richtung.

In den Wiesen wachsen mittlerweile über 200 verschiedene Pflanzenarten, darunter auch viele seltene, die auf der Roten Liste stehen und in der Schweiz als gefährdet oder vom Aussterben bedroht gelten. Im ganzen Gebiet leben heute mehrere Heuschreckenarten. Auch Libellen haben sich gut angesiedelt. Besonders erfreulich ist die Entwicklung bei den Tagfaltern: Unter anderem wurde der seltene Idas-Bläuling, der im Kanton Zürich als besonders wertvoll für den Naturschutz gilt, in grosser Zahl gesichtet.

Bis sich aber stabile Lebensräume mit überlebensfähigen Populationen etabliert haben, braucht es – wie bei allen Projekten dieser Art – noch etwas Zeit, Pflege und Geduld. Die Laubfrösche beispielsweise, die ursprünglich als Zielart für die neuen Amphibiengewässer vorgesehen waren, konnten bislang leider nicht nachgewiesen werden. Eine mögliche Ursache ist die starke Ausbreitung des invasiven Seefroschs. Dieser stellt allerdings generell ein Problem dar, nicht nur in der Filderen.
 

Landschaft mit Wiese und Wasserflächen, umgeben von Bäumen und Hügeln unter einem leicht bewölkten Himmel.
Ein vielfältiger Lebensraum: Die im Gebiet Josenmatt bei Wettswil aufgewerteten Flächen im Naturschutzgebiet Filderen zeigen eine erfreuliche Entwicklung. Quelle: TBA

Projektleitung

Kristian Glöckler

Projektleiter Tiefbauamt

kristian.gloeckler@bd.zh.ch
+41 43 257 41 14

Weiterführende Informationen

Verwenden Sie die Akkordeon-Bedienelemente, um die Sichtbarkeit der jeweiligen Panels (unterhalb der Bedienelemente) umzuschalten.

Kontakt

Tiefbauamt

Adresse

Walcheplatz 2
8090 Zürich
Route (Google)

Telefon

+41 43 259 31 51

E-Mail

tba.strassen@bd.zh.ch

Für dieses Thema zuständig: