Weiterbildung und höhere Berufsbildung

Die höhere Berufsbildung vermittelt Qualifikationen für anspruchs- und verantwortungsvolle Berufstätigkeiten. Mit Weiterbildungen können vorhandene Kompetenzen vertieft und neue erworben werden.

Höhere Berufsbildung

Die höhere Berufsbildung baut auf der beruflichen Erfahrung auf und ermöglicht eine Spezialisierung und ein Vertiefen des Fachwissens. Vermittelt werden Kenntnisse und Kompetenzen, die für eine anspruchsvolle Berufstätigkeit mit Fach- oder Führungsverantwortung erforderlich sind.

Die höhere Berufsbildung steht allen offen, die eine 3- oder 4-jährige berufliche Grundbildung (eidgenössisches Fähigkeitszeugnis) oder einen gleichwertigen Abschluss auf Sekundarstufe II abgeschlossen haben. Zudem muss eine entsprechende Berufspraxis vorgewiesen werden können.

Die höhere Berufsbildung gehört wie die Hochschulen zur Tertiärstufe des Schweizerischen Bildungssystems, sie umfasst:

  • die eidgenössischen Prüfungen: Berufsprüfung (BP) und höhere Fachprüfung (HFP)
  • die Bildungsgänge an höheren Fachschulen (HF)

Berufsprüfung (eidgenössischer Fachausweis) 

Die Berufsprüfungen richten sich an Personen, die über mehrjährige Berufserfahrung sowie vertiefte berufliche Fähigkeiten verfügen und sich in einem Bereich spezialisieren möchten.

Erfolgreiche Absolvierende erhalten einen eidgenössischen Fachausweis. Trägerinnen und Träger dieses Titels können eine mittlere Kaderfunktion ausüben und deutlich anspruchsvollere Aufgaben wahrnehmen als Inhaberinnen und Inhaber eines Eidgenössischen Fähigkeitszeugnisses (Berufslehre mit EFZ). 

Höhere Fachprüfung (eidgenössisches Diplom)

Die höheren Fachprüfungen stellen eine fortgeschrittene Stufe der Spezialisierung dar. Sie qualifizieren die Absolvierenden als Expertinnen und Experten oder bereiten sie auf Leitungsfunktionen in kleinen und mittleren Unternehmen vor. Wer die höhere Fachprüfung erfolgreich abschliesst, erhält ein eidgenössisches Diplom.

Die Prüfungsvorbereitung für die Berufs- oder höhere Fachprüfung kann flexibel gestaltet werden. Sie erfolgt in der Regel mit Hilfe von Vorbereitungskursen, die berufsbegleitend absolviert werden, oder im Selbststudium. Die Dauer der Vorbereitung kann individuell angepasst werden und beträgt im Schnitt drei Semester.

Höhere Fachschulen (Diplom HF, eidgenössisch anerkannt)

Auch die Bildungsgänge der höheren Fachschulen sind praxisorientiert, jedoch umfassender und allgemeiner ausgerichtet als die eidgenössischen Prüfungen. Sie vermitteln die theoretischen Kenntnisse und praktischen Kompetenzen, um im betreffenden Berufsfeld fachliche Verantwortung oder eine Leitungsfunktion zu übernehmen.

Höhere Fachschulen können entweder berufsbegleitend oder im Vollzeitstudium besucht werden. Das Vollzeitstudium dauert mindestens zwei Jahre, das berufsbegleitende Studium in der Regel drei Jahre.

Meist sind Absolvierende von Bildungsgängen HF jünger als Absolvierende von eidgenössischen Prüfungen. Die Ausbildung an der Höheren Fachschule wird oft unmittelbar nach oder innert weniger Jahre nach Abschluss der Sekundarstufe II (Berufslehre, Mittelschulen) durchlaufen und dient als Grundstein der beruflichen Karriere.

Weiterbildung 

Nach einer Ausbildung gibt es viele Möglichkeiten zur Weiterbildung. Dadurch werden die vorhandenen Kompetenzen vertieft, neue erworben und so die Karrierechancen verbessert.

Je nach vorangegangenem Abschluss kommen unterschiedliche Weiterbildungen in Frage.

Erwachsene können auf dem zweiten Bildungsweg eine Maturität nachholen, was ihnen den Zugang zu Hochschulen eröffnet.

Weiterbildung nach Hochschulabschluss

Studienabgängerinnen und Studienabgängern steht ein umfassendes Weiterbildungsangebot an den Hochschulen zur Verfügung. Für die folgenden Weiterbildungen wird in der Regel ein Diplom einer Hochschule (Bachelor oder Master) und Berufserfahrung vorausgesetzt. Andere Zulassungen sind aber auf Anfrage möglich.

Verwenden Sie die Akkordeon-Bedienelemente, um die Sichtbarkeit der jeweiligen Panels (unterhalb der Bedienelemente) umzuschalten.

Certificate of Advanced Studies CAS sind berufsbegleitende Weiterbildungslehrgänge, für die 10 – 15 ECTS-Punkte erreicht werden müssen. Sie bieten eine Einführung oder Erweiterung von Kenntnissen in einem bestimmten Bereich oder zu einem Thema. CAS können je nach Angebot zu einem DAS oder einem MAS kombiniert werden.

Diploma of Advanced Studies DAS sind ebenfalls berufsbegleitende Weiterbildungslehrgänge, für die jedoch mindestens 30 ECTS-Punkte erreicht werden müssen. In einem DAS-Lehrgang sollen Fachkenntnisse zu einem speziellen Thema oder Bereich vertieft werden.  

Ein Master of Advanced Studies ist ein berufsbegleitender Weiterbildungsmaster. Er umfasst 60 ECTS-Punkte und ist nicht zu verwechseln mit dem grundständigen Master, der auf einem Bachelorstudium aufbaut. Der MAS vertieft Fachkenntnisse zu einem speziellen Thema oder Bereich oder erschliesst neue Berufsfelder.

MBA und EMBA sind betriebswirtschaftliche und unternehmerische Weiterbildungen für Berufsleute aus mehrheitlich nicht-ökonomischen Fachrichtungen wie Geistes- und Sozialwissenschaftler, Ingenieurinnen etc. Die EMBA beinhalten ausdrücklich eine Führungsausbildung, Bewerbende müssen daher Führungserfahrung vorweisen können.

Lange konnte man MBA nur an privaten Business Schools und angelsächsischen Universitäten absolvieren. Der Abschluss wird aber zunehmend auch von Schweizer Hochschulen angeboten, meist als Executive MBA.
 

Weiterbildung nach höherer Fachschule

Höhere Fachschulen bieten Nachdiplomausbildungen, Nachdiplomstudien HF, an. Diese Weiterbildungen sind praxisorientiert und ermöglichen Spezialisierungen im jeweiligen Beruf. Sie können berufsbegleitend absolviert werden und dauern ein bis zwei Jahre.

Berufsorientierte Weiterbildungen

Verschiedene private und öffentliche Institutionen und Unternehmen bieten Kurse und Ausbildungen in unterschiedlichsten Bereichen an. Diese Kurse können nach der obligatorischen Schulzeit, der Berufslehre oder einem Hochschulstudium besucht werden. Mit Hilfe dieser Weiterbildungen können Berufsperspektiven verbessert, Kompetenzen erweitert oder neue Kenntnisse erworben werden. Nach erfolgreichem Absolvieren wird je nachdem ein Zertifikat, eine Kursbestätigung oder ein Diplom einer Schule oder eines Verbandes etc. ausgestellt.

Kontakt

Mittelschul- und Berufsbildungsamt

Adresse

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8090 Zürich
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Telefon

+41 43 259 78 16

Angela Martucci, Beauftragte Weiterbildung

E-Mail

angela.martucci@mba.zh.ch

Für dieses Thema zuständig: