Raumplanung

Auswirkungen und Herausforderungen des Klimawandels

Hitzebelastung im Siedlungsraum 

Ein Blick über den Prime Tower und die dahinter liegenden Gebiete zeigt, wie dicht bebaut die Stadt Zürich ist
In dicht bebauten Innenstädten ist die Hitzebelastung häufig am intensivsten. Quelle: AWEL

Mit zunehmenden Temperaturen wird die Hitzebelastung vor allem im stark versiegelten Siedlungsraum weiter ansteigen. Besonders in wachsenden Städten und Gemeinden und im Rahmen der Innenverdichtung besteht die Gefahr, dass wichtige Durchlüftungsbahnen und Freiflächen im Siedlungsraum überbaut werden. Dadurch kann die Wärmebelastung im Sommer zunehmen.

Klimafreundliche Gestaltung der Mobilität

Häufig müssen sich Velos den Strassenraum mit Autos teilen, wie hier am Limmatquai.
Gut ausgebaute Velo- und Fusswege erhöhen die Sicherheit und das Wohlbefinden von Velofahrerinnen und Fussgängern. Quelle: AWEL

Die Treibhausgas-Emissionen müssen deutlich reduziert werden. Dafür sollen die im Alltag zurückgelegten Distanzen in Zukunft abnehmen und mehrheitlich zu Fuss, mit dem Velo oder mit dem ÖV zurückgelegt werden. Die Raumplanung trägt dazu bei, indem die Siedlungsentwicklung schwerpunktmässig im urbanen Raum stattfindet und auf gut mit dem ÖV erschlossene Lagen ausgerichtet ist.

Risiko von Naturgefahren

Hochwasser hat ein Zürcher Dorf geflutet und Schäden an Wohnhäusern verursacht.
Extremwetter-Ereignisse treten bedingt durch den Klimawandel häufiger auf. Quelle: Kecko, Flickr (CC BY 2.0)

Mit der Klimaänderung nimmt auch das Risiko von Naturgefahren zu. So können z. B. zunehmende Starkniederschläge, Überflutungen oder Hangrutschungen verursachen. Durch die zunehmende Wertdichte im Siedlungsgebiet kommt es  zudem zu höheren Schadenssummen.

Ressourcen haushälterisch nutzen

In einer Biogasanlage werden organische Reststoffe, wie Grünabfälle und Speisereste, vergoren. Das dabei freigesetzte Biogas, kann als Treibstoff, Wärmequelle oder zur Stromproduktion eingesetzt werden.
Das Bild zeigt das komplexe Rohrsystem einer Biogasanlage. Quelle: Emanuel Ammon, BAFU

Eine ressourcenschonende Energieversorgung und haushälterische Nutzung des Bodens sollen zur Verminderung der Treibhausgas-Emissionen beitragen. Dies ist bei der Gebietsausscheidung für die Wärmeversorgung, der Entwicklung der Strom- und Gasversorgungsinfrastrukturen und der Nutzung von Abwärme und erneuerbaren Energien zu berücksichtigen.

Anpassung an den Klimawandel

Möglichkeiten für Städte und Gemeinden

  • Lokalklimatische Situation in der Nutzungsplanung berücksichtigen, z. B. auf Basis der kantonalen Klimaanalyse- und Planhinweiskarten
  • Gefahrenkarten umsetzen und den Umgang mit Extremereignissen planen
  • Grünräume und Freiflächen schaffen oder erhalten, aufwerten und klimaangepasst gestalten
  • Durchlüftungsbahnen sichern
  • Begrünung von Verkehrsflächen und Gebäuden besonders in vorbelasteten Gebieten fördern
  • Offene Wasserflächen und -läufe aufwerten und ggf. neue schaffen

Ausgewählte kantonale Aktivitäten

Quellen von Treibhausgasen

Durch eine gezielte Siedlungsentwicklung kann die Raumplanung einen relevanten Beitrag zur Verringerung des Ausstosses an Treibhausgasen leisten. Die Verkehrsemissionen können insbesondere reduziert werden, indem durch die Konzentration der Siedlungsentwicklung an gut mit dem ÖV erschlossene Lagen Wege verkürzt und der öffentliche Verkehr sowie der Fuss- und Veloverkehr gestärkt werden. Mit einer Energieplanung, die auf erneuerbare Energien fokussiert, können auch die Emissionen der Gebäude sowie von Industrie und Gewerbe vermindert werden. Die Energieplanung kann zudem einen Beitrag dazu leisten, dass die Energie aus der Abfallverbrennung als Fernwärme genutzt wird. Die Treibhausgasemissionen im Kanton Zürich verteilen sich heute folgendermassen:

Von den 5,6 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten, die im Jahr 2019 im Kanton Zürich ausgestossen wurden, entfielen mehr als zwei Drittel auf die Sektoren Verkehr (39%) und Gebäude (32%). Die übrigen Emissionen entstanden in den Sektoren Industrie/Gewerbe mit einem Anteil von 13%, Abfall/Ressourcen mit neun Prozent und Land- und Forstwirtschaft mit sieben Prozent
Die beiden Sektoren Verkehr und Gebäude verursachen mit zusammen 70 Prozent den grössten Anteil an den Treibhausgas-Emissionen im Kanton Zürich. Quelle: Emissionskataster AWEL

Verringerung von Treibhausgasemission

Möglichkeiten für Städte und Gemeinden

  • Realisierbare Klimaschutzziele in den kommunalen Planungsinstrumenten verankern
  • Siedlungsentwicklung nach innen vorantreiben, gemischt genutzte Siedlungsstrukturen zur Ermöglichung einer Stadt der kurzen Wege anstreben
  • Siedlungsentwicklung auf den öffentlichen Verkehr und den Velo- und Fussverkehr ausrichten
  • Energieplanung zur Nutzung lokaler oder regionaler Energie erstellen und periodisch aktualisieren
  • Zonen festlegen, in denen der Anteil erneuerbarer Energien für Neu- und Umbauten verbindlich festlegt wird
  • In Gestaltungsplänen und Arealüberbauungen energetische Anforderungen stellen (z. B. Energieträger, Energieeffizienz)

Ausgewählte kantonale Aktivitäten

Kontakt

Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft - Sektion Klima und Mobilität

Adresse

Stampfenbachstrasse 12
8090 Zürich
Route (Google)

Telefon

+41 43 259 43 20

Kontaktperson Niels Holthausen

E-Mail

niels.holthausen@bd.zh.ch

Für dieses Thema zuständig: