
Der Klimawandel verändert Lebensräume wie Moore, Gewässer und Wälder durch Hitze, Trockenheit und Starkregen. Bestimmte Arten wie die Kreuzkröte verlieren ihren Lebensraum, während invasive Arten wie das giftige Schmalblättrige Greiskraut oder die krankheitsübertragende Asiatische Tigermücke profitieren.
Wo ansetzen?
Als Gemeinde können Sie beim Naturschutz, bei der naturnahen Bewirtschaftung des Waldes sowie bei der Bekämpfung von Neobiota aktiv werden.
Gefährdete Lebensräume und Arten schützen
Gemeinden spielen eine Schlüsselrolle beim Schutz von Natur und Biodiversität. Mit Unterstützung des Kantons setzen sie Naturschutzanliegen vor Ort um. Sie leisten dabei gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Anpassung an den Klimawandel und zur Minderung des Klimastresses für unsere heimische Tier- und Pflanzenwelt.
Intakte, vielfältige Lebensräume – von Blumenwiesen über Hecken bis hin zu begrünten Dächern – tragen dazu bei, Hitzewellen abzumildern, Wasser zu speichern und CO₂ zu binden. Biodiversitätsförderung ist somit auch Klimaanpassung. Gerade im Siedlungsraum bieten sich zahlreiche Chancen. Durch die naturnahe Gestaltung und Pflege öffentlicher Flächen können Gemeinden wertvolle Lebensräume schaffen, vernetzen und aufwerten. Dies umfasst zum Beispiel das Fördern von Blumenwiesen, das Anlegen von Kleinstrukturen wie Ast- und Steinhaufen oder das Schaffen von Grünverbindungen zwischen Lebensräumen.
Das Naturnetz Pfannenstil stellt einen Werkzeugkasten zum Thema Siedlungsökologie für Gemeinden und Planende zur Verfügung. Dieser unterstützt Gemeinden dabei, Biodiversitätsförderung in die alltäglichen Prozesse und Projekte einzubauen.
Schäden durch Neobiota vermeiden
Neobiota sind Tiere und Pflanzen, die nach 1492 durch den Menschen absichtlich oder unabsichtlich in neue Gebiete gebracht wurden und dort ursprünglich nicht heimisch waren. Einige dieser Tiere und Pflanzen können dabei invasiv werden und einheimische Arten verdrängen, wirtschaftlichen Schaden anrichten oder die Gesundheit von Mensch und Tier gefährden. Den Gemeinden kommt eine Schlüsselrolle bei der Vermeidung von Schäden durch gebietsfremde Arten zu. Sie kennen die Situation vor Ort und sind die erste Anlaufstelle für die Bevölkerung. Jede Gemeinde hat eine für Neobiota zuständige Kontaktperson ernannt. Diese ist das Bindeglied zwischen Kanton und Gemeinde und ist die erste Anlaufstelle für Privatpersonen.
Die Abteilung Wald des Kantons unterstützt die Bekämpfung einzelner Neophyten, welche die Waldfunktionen gefährden.
Den Wald an den Klimawandel anpassen
Der Wald leidet unter zunehmender Sommertrockenheit und Schädlingen, die durch den Klimawandel begünstigt werden. Diese Faktoren beeinträchtigen seine Gesundheit. Rund ein Drittel des Walds im Kanton gehört den Gemeinden. Als Gemeinde mit Waldbesitz können Sie Massnahmen treffen, um den Wald an den Klimawandel anzupassen. Die Abteilung Wald des Kantons stellt Informationen und Empfehlungen zur Verfügung, wie dies gelingen kann.
Die Abteilung Wald des Kantons unterstützt die Jungwaldpflege zur Förderung klimaangepasster Baumarten mit Beiträgen unterstützt. Ansprechperson ist der/die zuständige Revierförster/-in in der Gemeinde.
Kursangebote und Vernetzung
Kurse
27.08.2025 | 08:00 bis 17:00 Uhr | Sanu | Neophytenmanagement im Strassen- und Grünflächenunterhalt |
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19.09.2025 | 08:15 bis 17:00 Uhr | Fachstelle Waldbau | Waldbau im Klimawandel |
21.10.2025 | 09:00 bis 17:00 Uhr | Sanu | Reptilienfreundliche Kleinstrukturen & Grünräume schaffen |
24.10.2025 | 10:00 bis 16:30 Uhr | Fachstelle Waldbau | Anpassung an den Klimawandel mit Eichen |
2026 | 6 Tage | PUSCH/Sanu | Naturnahe und effiziente Grünflächenpflege |
Der Kanton (Sektion Biosicherheit) organisiert jedes Jahr kostenlose Neophytenkurse für die Gemeinden. Die Kursdaten werden jeweils direkt der jeweiligen Neobiota-Kontaktperson der Gemeinde gesendet.
Beratung
Die Fachstelle Naturschutz des Kantons berät die Gemeinden zu ihren kommunalen Naturschutzaufgaben.
Die Sektion Biosicherheit des Kantons berät die Gemeinden bei der Bekämpfung von Neobiota.
Die Abteilung Wald des Kantons berät und unterstützt Gemeinden bei Fragen im Zusammenhang mit Klimawandel im Wald.
Förderung
Das folgende Förderprogramm zur Klimaanpassung steht auch Gemeinden zur Verfügung.
Förderprogramm Anpassung an den Klimawandel des Bundes
Das Förderprogramm unterstützt Massnahmen zur Anpassung an den Klimawandel in der Schweiz, sodass wir uns als Gesellschaft schneller an die Auswirkungen des Klimawandels anpassen können. 2025 unterstützt der Bund bewährte Lösungen, damit sie schnell verbreitet werden können. Ab 2026 unterstützt er auch Innovationsprojekte, die neue Wege zur Bewältigung der Herausforderungen durch den Klimawandel aufzeigen.
Praxisbeispiele aus den Gemeinden
Lassen Sie sich von den Beispielen aus anderen Gemeinden zu eigenen Aktivitäten inspirieren.
Wildbienengarten in Illnau-Effretikon
Die Stadt Illnau-Effretikon hat ein neues Kleinod für die Biodiversität geschaffen. Durch die Anlage eines Wildbienengartens ist ein neuer Lebensraum mit vielen Niststrukturen und grossem Blumenreichtum entstanden. Solche artenreichen Lebensräume stärken die Widerstandskraft von Ökosystemen gegenüber den Folgen des Klimawandels.
Neophyten-Tauschtag in Seuzach
Seuzach führte erfolgreich einen Neophyten-Tauschtag durch: Die Bevölkerung konnte ausgegrabene Neophyten aus ihren Gärten vorbeibringen und gegen eine einheimische Pflanze eintauschen. Es konnten 65 einheimische Sträucher für die Neubepflanzung in den Gärten an die Einwohnerinnen und Einwohner abgegeben werden.
Neophyten-Bekämpfungskampagne in Illnau-Effretikon und Lindau
Die Stadt Illnau-Effretikon und die Gemeinde Lindau haben im Frühling 2022 eine Kampagne gestartet, um die Bevölkerung auf die Problematik der invasiven Neophyten und Neozoen aufmerksam zu machen. 2024 fand eine informative Wanderausstellung statt, bei der die invasiven Pflanzen vorgestellt wurden. Zudem finden durch den Forstbetrieb unterstützte Aktionen statt, bei denen Neophyten entfernt werden.
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Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft – Sektion Klima und Mobilität
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