
Tragen auch Sie in Ihrer Gemeinde bei zur Steigerung der Energieeffizienz, zur Produktion von erneuerbarer Energie und zum klimaverträglichen Bau und Betrieb von Gebäuden. Hilfsmittel und Tipps finden Sie auf dieser Seite.
Wo ansetzen?
Als Gemeinde haben Sie zahlreiche Möglichkeiten, die Nutzung erneuerbarer Energien voranzutreiben: Erstellen Sie eine kommunale Energieplanung, beraten Sie die Gebäudebesitzenden oder gehen Sie beim Bau und Betrieb eigener Gebäude als gutes Beispiel voran. Wichtige Massnahmen und Aufgaben auf kommunaler Ebene finden Sie in der Broschüre «Energie in Gemeinden».
Gute Rahmenbedingungen setzen
Energieplanung erstellen oder aktualisieren
Die kommunale Energieplanung zeigt auf, wie eine Wärmeversorgung ohne fossile Energien möglich ist. Statt Öl und Gas zu verbrennen, können Gemeinden lokale Wärmequellen wie See- oder Grundwasser sowie Abwärme aus Abwasser- oder Verbrennungsanlagen nutzen.
Raumplanerische Instrumente nutzen
Als Gemeinde können Sie Klimaschutz- und Energiebestimmungen in den Instrumenten der Raumplanung verankern. Insbesondere im Rahmen von Gestaltungsplänen können Anforderungen festgelegt werden, z.B. zu autoarmen Quartieren oder Vorgaben zur Abwärmenutzung.
Als Energiestadt unterwegs zu Netto-Null
Für Ihren Einsatz für mehr Energieeffizienz, erneuerbare Energien und eine umweltverträgliche Mobilität werden Sie als «Energiestadt» alle vier Jahre zertifiziert. Die Teilnahme am Programm Energiestadt bietet Zugang zu Hilfsmitteln, Dienstleistungen und einem definierten Prozess zu einer nachhaltigen Energie- und Klimapolitik. Im Kanton Zürich sind bereits über 50 Gemeinden Energiestadt oder Energiestadt Gold.
Erneuerbare Energien nutzen
Wärmeverbünde initiieren
Wärmeverbünde nutzen erneuerbare Energiequellen oder Abwärme und versorgen ganze Wohnquartiere und Gewerbeareale mit Wärme. Im Leitfaden von EnergieSchweiz für Gemeinden ist beschrieben, wie Gemeinden einen Wärmeverbund planen und umsetzen können.
Weiterführende Informationen hat EnergieSchweiz in der Bibliothek «Planung thermische Netze» zusammengestellt.

Solarenergie vorantreiben
Im Kanton Zürich schlummert viel ungenutztes Solarpotenzial. Gemeinden können als Vorbild vorangehen und gute Rahmenbedingungen schaffen für Unternehmen, Bürgerinnen und Bürger. Konkrete Hilfsmittel gibt es im Werkzeugkoffer Solarenergie von Energiestadt.
Nutzung von Holz
Holz eignet sich gut als Bau- und Werkstoff. Es kann Materialien wie Beton ersetzen, deren Herstellung viel Energie benötigt. Holz kann zudem CO2 vorübergehend speichern. Holz wird aber auch häufig verbrannt, um Energie zu gewinnen. Im Kanton Zürich verbrauchen wir heute mehr Holz zum Heizen als geerntet wird. Der zusätzliche Bedarf kann nur mit Importen aus anderen Kantonen oder dem Ausland gedeckt werden. Neue Holzheizungen sollten nur in Ausnahmefällen gebaut werden, etwa wenn keine alternativen erneuerbaren Heizlösungen möglich sind oder wenn sie über die Lebensdauer betrachtet deutlich teurer sind.
Gebäude fossilfrei bauen und betreiben
Bei den gemeindeeigenen Gebäuden vorangehen
Gemeinden können bei Verwaltungsgebäuden, Schulhäusern oder Werkhöfen ein Vorbild sein. Dadurch zeigen Sie als Gemeinde auf, was alles machbar ist und unterstützen gleichzeitig das lokale Gewerbe. Sie können:
- ältere Gebäude energetisch modernisieren
- Betriebsoptimierungen vornehmen, um den Energieverbrauch zu reduzieren
- fossile Heizungen durch erneuerbare Lösungen ersetzen
- auf bestehenden und neuen Gebäuden Solaranlagen bauen
- bei Neubauten klimaverträgliche Baumaterialien wie z.B. Holz aus eigenem Wald verwenden und Bauteile wiederverwenden, Bauteilbörsen nutzen wie SALZA, Useagain oder Bauteilladen
Gemeinden können sich am «Standard Nachhaltigkeit Hochbau» des Kantons orientieren. Dieser umfasst Kriterien und Indikatoren in den Bereichen Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt.
Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer unterstützen
Zürcher Gemeinden können das Programm «starte!» in Anspruch nehmen. Gemeinden laden dabei ihre Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer zur eintrittsfreien Veranstaltung mit Fachausstellung ein. Die Gemeinde ist für die Einladung verantwortlich, organisiert die Räumlichkeiten und offeriert den Besuchenden einen Apéro – den Rest besorgt «starte!».
Sanierungen von denkmalgeschützten Gebäuden angehen
Wenn ein Gebäude unter Denkmalschutz steht, gibt es bei der Sanierung oft Schwierigkeiten. Es ist daher wichtig, dass die Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer, die Planerinnen und Planer sowie die zuständigen Ämter von Anfang an gut zusammenarbeiten. Im Leitfaden «Dialog gestalten: Zur Sanierung von denkmalgeschützten Gebäuden» für Gemeinde sind Ideen und Ansatzpunkte für erfolgsversprechende Zusammenarbeitsmodelle enthalten.
Datengrundlagen pflegen und aktualisieren
Das Gebäude- und Wohnungsregister enthält Informationen über Gebäude und Wohnungen. Dort sieht man auch, wie ein Gebäude beheizt wird. Um einen Überblick über die Situation in der Gemeinde zu erhalten und Massnahmen zu planen, ist es wichtig, dass die Informationen aktuell sind.
Wie Gemeinden ihre Daten aktualisieren können, zeigt ein Artikel in der Zürcher Umweltpraxis (ZUP).
Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer können die Angaben zu ihren Gebäuden auch selbst prüfen und Fehler melden.
Kursangebote und Vernetzung
Kurse
26.05.2025 | 13:30 bis 17 Uhr | Forum Energie Zürich | Energiewissen für Hauswart*innen |
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Vernetzung
Gefäss | Beschreibung |
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Wärmeverbünde/Gasnetze | In der Arbeitsgruppe Wärmeverbünde/Gasnetze im Rahmen des Klimadialogs Kanton – Gemeinden können Sie sich mit anderen Gemeinden austauschen, Inputs von Fachexpertinnen und -experten erhalten und vor Ort konkrete Beispiele besichtigen. |
Regionaler Erfahrungsaustausch Energie | Der regionale Erfahrungsaustausch Energie wird durch Energiestadt organisiert und vom Kanton finanziert. Alle Gemeinden in den betreffenden Regionen – nicht nur Energiestädte – sind herzlich dazu eingeladen. |
Netzwerk Municipal | Das Netzwerk Municipal unterstützt Gemeinden in der ganzen Schweiz bei der Suche nach innovativen Lösungen für die Herausforderungen, die sich ihnen bei der Umsetzung der Energiewende stellen. |
Programm Energie-Region | Das Programm Energie-Region fördert die Zusammenarbeit zwischen Gemeinden. |
Beratung
Zu Energiethemen gibt es unterschiedliche Beratungsangebote.
Kommunale Energieplanung
Die Abteilung Energie des Kantons führt auf Nachfrage eine Vorprüfung des Entwurfs einer Energieplanung durch. Damit können Gemeinden Hinweise zu Verbesserungsmöglichkeiten erhalten.
Impulsberatung «erneuerbar heizen»
Welches Heizsystem ist richtig für ein Gebäude? Wie gehe ich bei der Planung vor? Diese Fragen werden in der kostenlosen Impulsberatung «erneuerbar heizen» beantwortet. Eine Gemeinde kann das Angebot für eigene Gebäude in Anspruch nehmen oder die Bevölkerung darüber informieren.
Energiestadt
Möchten Sie sich als Gemeinde kontinuierlich zu Ihren Energie- und Klimaaktivitäten beraten lassen? Energiestadt macht’s möglich. Als Energiestadt durchlaufen Sie einen umfassenden Prozess zu Energie- und Klimathemen und erhalten Zugang zu Instrumentarien, Hilfsmitteln und Dienstleistungen.
Förderung
Zur Planung und Umsetzung von Energieprojekten gibt es Förderprogramme zur finanziellen Unterstützung. Diese richten sich auch an Gemeinden.
Energieplanung und Machbarkeitsstudien für Wärmeverbünde
Der Kanton unterstützt Gemeinden bei der Erarbeitung von Energieplanungen und Machbarkeitsstudien für Wärmeverbünde finanziell mit bis zu 50% der externen Kosten.
Förderprogramm Energie
Der Kanton unterstützt bei der Modernisierung von Gebäuden oder beim Heizungsersatz. Die Unterstützung kann auch für kommunale Gebäude in Anspruch genommen werden.
Projekte im Bereich Energieeffizienz und erneuerbare Energien
EnergieSchweiz für Gemeinden unterstützt mit dem Programm «Projektförderung» Städte, Gemeinden und Regionen bei innovativen Projekten. Förderbeiträge gibt es unter anderem für Projekte mit Bezug zu Energieeffizienz und erneuerbaren Energien.
Wärmeverbünde
Das Programm «Wärmeverbünde» der Stiftung KliK unterstützt Betreiberinnen und Betreiber von Wärmeverbünden, welche Energieträger aus erneuerbaren Quellen oder Abwärme einsetzen.
Praxisbeispiele aus den Gemeinden
Lassen Sie sich inspirieren von guten Beispielen aus anderen Gemeinden.
Kommunale Energieplanung mit dem kantonalen Geodatenmodell in Wallisellen
Seit 2023 gibt es ein einheitliches kantonales Geodatenmodell (KGDM). Damit sind kantonal einheitliche Energieplanungen mit hoher Datenqualität möglich. Zudem können diese Planungen im kantonalen GIS-Browser veröffentlicht werden. Dies hilft auch bei der Projektierung von Wärmenetzen. Als eine der ersten im Kanton Zürich hat die Stadt Wallisellen ihre Energieplanung mit dem neuen Geodatenmodell aktualisiert.
Mittlerweile bestehen schon diverse weitere Energieplanungen nach KGDM. Sie sind im Geoportal verfügbar.
Klimafreundlicher Wärmeverbund in Fehraltdorf
In Fehraltdorf werden bis Oktober 2026 die Hauptleitungen für ein neues Versorgungsnetz für Fernwärme und Fernkälte verlegt. Als klimaneutrale Energiequellen dienen gereinigtes Abwasser, Wasser aus dem Bach Kempt sowie Holzschnitzel aus den Wäldern der Region. Innerhalb des Verbundgebietes, das mehr als 90 Prozent der Siedlungsfläche umfasst, können dereinst mehr als 1000 Haushalte und diverse Industrie- und Gewerbebetriebe beheizt respektive gekühlt werden. Damit können jährlich 9300 Tonnen CO2 eingespart werden.
Förderprogramm und Sorglos-Paket für Solarenergie in Kloten
Die Stadt Kloten richtet basierend auf ihrem Förderprogramm für Photovoltaik-Anlagen einen Grundbeitrag und Beiträge pro installiertes kW auf Bestandsbauten aus. Über eine Kooperation mit der Genossenschaft «Kraftwerk Kloten» profitieren Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer zudem von einem «Rundum-Sorglos-Angebot» inklusive der Planung und Realisierung einer PV-Anlage, sowie der Abwicklung aller Gesuche, Bewilligungen und der Förderbeiträge.
Betriebsoptimierungen kommunaler Gebäude in Illnau-Effretikon
Durch eine Betriebsoptimierung lässt sich einiges an Energie sparen. Illnau-Effretikon konnte zum Beispiel bei einem Schulhaus den Heizwärmebedarf um 15 Prozent reduzieren. Durch ein Coaching konnten die Hauswarte befähigt werden, auch weitere Anlagen zu optimieren.
Speed-Dating für Gebäudesanierungen in Winterthur
Kann die Sanierungsrate in einer Gemeinde erhöht werden, wenn Gemeinden auf die Unterstützung von Fachleuten für energetische Sanierung zurückgreifen? Dieser Frage ging ein Forschungsprojekt zusammen mit fünf Pilotgemeinden nach. Winterthur war mit von der Partie.
Das Forschungsprojekt «QUBE» der Hochschule Luzern hat ebenfalls ein Vorgehen entwickelt, um Gebäudesanierungen voranzutreiben. Mit dem gewählten Ansatz soll der Umstieg auf eine erneuerbare Wärmeversorgung auf Quartierebene gefördert werden. Das Beispiel ist auf andere Quartiere oder kleinere Gemeinden übertragbar.
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Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft – Sektion Klima und Mobilität
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