Kulturpreis

Jedes Jahr zeichnet der Kanton Zürich eine herausragende Persönlichkeit mit dem Kulturpreis aus.

Mit dem Kulturpreis zeichnet der Regierungsrat Persönlichkeiten aus, die ein Lebenswerk von ausgewiesener künstlerischer oder kulturvermittelnder Qualität geschaffen haben, das über die Kantonsgrenzen ausstrahlt und sich innerhalb der nationalen Kulturlandschaft etabliert hat. Der Kulturpreis ist mit 50'000 Franken dotiert und wird einmal jährlich vergeben. Den Antrag an den Regierungsrat stellt die kantonale Kulturförderungskommission.

Kulturpreis 2024

Der Kulturpreis des Kantons Zürich geht 2024 an die Videokünstlerin Pipilotti Rist. Damit zeichnet der Regierungsrat eine vielseitige, eigenständige und vernetzende Künstlerin aus.

Kulturpreis 2024: Pipilotti Rist. Quelle: Keystone, Anthony Anex Bild «» herunterladen

Pipilotti Rist

Pipilotti Rist (*1962) studierte Gebrauchs-, Illustrations- und Fotografik, bevor sie von 1986 bis 1988 an der Schule für Gestaltung in Basel die Videofachklasse bei René Pulfer besuchte. Pipilotti Rist war Mitbegründerin der Musikband und Performance-Gruppe «Les Reines Prochaines» und bis 1994 mit auf der Bühne. Bereits während ihrer Basler Studienzeit veröffentlichte sie Videos, die für Aufsehen sorgten. Rasch gelang ihr der Sprung in die weite Welt, auch wenn ihr Lebensmittelpunkt immer Zürich blieb.

1994 fand im Kunstmuseum St.Gallen ihre erste grosse Ausstellung statt, weitere folgten weltweit, ebenso Einladungen an die Biennalen von Venedig und São Paulo. 1997 wurde sie zur künstlerischen Leiterin der Schweizer Landesausstellung Expo.01 (realisiert als Expo.02) ernannt, 2002 lehrte sie auf Einladung des Künstlers Paul McCarthy an der University of California in Los Angeles. 2009 erschien ihr Spielfilm «Pepperminta». 

Rists Werke und Bildsprache zeichnen sich aus durch Freude an optischer, akustischer und haptischer Sinnlichkeit. In ihren Installationen vereint sie Licht, Farbe, Sound, Movie und Action und eröffnet künstlerische Welten für verschiedene Gesellschaftsschichten. Sie arbeitet meist ortsspezifisch, vielfach mit Projektionen auf Architektur und Textilien oder verwandelt ganze Ausstellungsräume in präzise choreografierte Landschaften. Raffiniert untersucht sie damit den vermeintlichen Wirklichkeitsgehalt des Mediums Video und die wenig hinterfragten Seh- und Denkgewohnheiten unserer Gesellschaft. Dabei gelingt es ihr, das Publikum auf spielerische Art und Weise mitzureissen und den Kunstgenuss zu einem persönlichen Erlebnis werden zu lassen.

Pipilotti Rist zählt zu den wichtigsten Schweizer Künstler:innen der Gegenwart und gilt weltweit als wegweisende Figur der zeitgenössischen Videokunst. Mit satten, bunten Bildwelten und wild wuchernden Installationen hat die geborene Elisabeth Charlotte Rist die Welt der Kunst erobert und zieht seit Jahrzehnten Massen in die Ausstellungshallen. Nur wenigen künstlerischen Positionen der Gegenwart vermag dies zu gelingen. Pipilotti Rist wurde vielfach ausgezeichnet und ihre Arbeiten sind mittlerweile international in den wichtigsten Sammlungen der Gegenwartskunst vertreten. Mit der Verleihung des Kulturpreises 2024 des Regierungsrates wird diese herausragende Künstlerin ausgezeichnet, die die Sprache der Videokunst weltweit revolutioniert hat und zu den bedeutendsten Kunstschaffenden der Gegenwart zählt.

Preisfeier Kulturpreis und Förderpreise 2024

Kulturpreise seit 2009

Verwenden Sie die Akkordeon-Bedienelemente, um die Sichtbarkeit der jeweiligen Panels (unterhalb der Bedienelemente) umzuschalten.

Portrait von Simone Aughterlony
Simone Aughterlony. Photo: Peggy Jarrell Kaplan Bild «Portrait von Simone Aughterlony» herunterladen

Der Kulturpreis des Kantons Zürich geht 2023 an Tänzer:in und Choreograf:in Simone Aughterlony. Damit zeichnet der Regierungsrat eine vielseitige, eigenständige und vernetzende kunstschaffende Person aus.  

Simone Aughterlony (*1977) wuchs in Neuseeland auf und absolvierte die Tanzausbildung an der New Zealand School of Dance. Ab 2000 war they Mitglied der Compagnie «Damaged Goods» von Meg Stuart in Brüssel und arbeitete gleichzeitig als Choreograf:in am Schauspielhaus Zürich. 2005 gründete Aughterlony in Zürich die Compagnie «Verein für Allgemeines Wohl». 2008 erhielt dey den Anerkennungsbeitrag der Stadt Zürich und 2015 den vom Bundesamt für Kultur verliehene Schweizer Tanzpreis als «Herausragende Performer:in».

Simone Aughterlonys Werk findet national und international grosse Beachtung. Neben eigenen Projekten realisierte Aughterlony auch eine Vielzahl an Kollaborationen mit Künstler:innen anderer Kultursparten.

Aughterlonys Werk befasst sich intensiv mit der Frage, was Verwandtschaft heute bedeutet und wie alternative Konzepte von Familie und Zusammenleben aussehen könnten. Dabei ist der Körper Aughterlonys primäres Ausdrucksmittel, die physische Präsenz ist unverkennbar, wuchtig und zart zugleich. Neben tänzerischen und performativen Elementen spielen Texte, Musik und ausgewählte Raumkonzepte eine zentrale Rolle. Für Aughterlony ist Tanz Interaktion mit der Welt und die Bühne der Ort, wo gesellschaftliche und politische Fragen verhandelt werden. Dies gelingt nicht nur durch radikale Konzepte, sondern auch durch Aktionen, die unsere physischen Grenzen erproben.

Mit einer einzigartigen künstlerischen Handschrift prägt Aughterlony die Zürcher Tanzszene, die they als umtriebige Netzwerker:in auch aktiv mitgestaltet. So hat Aughterlony 2021 gemeinsam mit Marc Streit den Verein «Imbricated Real» gegründet, eine künstlerische Plattform, die den Austausch von Ideen, Praktiken und Ausdrucksformen zwischen Künstler:innen und Theoretiker:innen fördert.

Simone Aughterlony wird für das eigenständige künstlerische Werk und die wertvolle Tätigkeit als Vermittler:in und Netzwerker:in mit dem Kulturpreis 2023 ausgezeichnet.

Preisfeier Kulturpreis 2023

Der Kulturpreis des Kantons Zürich geht 2022 an den Illustrator Hannes Binder. Damit zeichnet der Regierungsrat einen etablierten, vielseitigen und innovativen Künstler aus.

Hannes Binder (*1947) hat an der Zürcher Kunstgewerbeschule studiert und ist seit 1972 als selbstständiger Illustrator für zahlreiche Printmedien und Buchverlage tätig, darunter stilprägende Publikationen wie «NZZ Folio», «Der Spiegel», «Stern» und «Die Zeit».

Daneben verfasst er seit über dreissig Jahren eigene Comic- und Bilderbücher. Die Schabkartontechnik – der vorgetäuschte Holzschnitt – ist Hannes Binders Markenzeichen. Sowohl nach literarischen Vorlagen wie auch bei eigenen Geschichten verdichtet er Raum und Zeit, Architektur und Natur zu komplexen Bildern. Seine Welten – fantastische Kompositionen in Schwarz und Weiss – sind abstrakt, und gerade deshalb entfalten sie einen grossen Sog: In seinen Schraffuren kann man sich verlieren und vieles wiederfinden. Sie verbinden die grosse Geste mit der Sorgfalt zum Detail.

Neben seiner wichtigen Rolle für die Schweizer Kinder- und Jugendliteratur ist auch Hannes Binders Innovationsgeist hervorzuheben. In der 2020 erschienenen Graphic Novel «Der Digitale Dandolo» geschieht medial radikal Neues: Zum Beispiel werden durch die Verwendung von QR-Codes verschiedene Zeitebenen und Figuren miteinander in einen Dialog gesetzt, und so für das Erzählen von Geschichten ganz neue Möglichkeiten geschaffen.

Hannes Binder wird für seine ausgewiesene künstlerische Qualität und Eigenständigkeit mit dem Kulturpreis 2022 ausgezeichnet.  

Preisfeier Kulturpreis 2022

Christian Mann in Frontansicht vor schwarzem Hintergrund
Christian Herdeg Quelle: Nina Mann

Der Kulturpreis des Kantons Zürich geht 2021 an den bildenden Künstler Christian Herdeg. Damit zeichnet der Regierungsrat einen Künstler aus, der als Pionier der Lichtplastik gilt und mit seiner künstlerischen Arbeit Generationen von Künstlerinnen und Künstlern im In- und Ausland geprägt hat.

Christian Herdeg (*1942) wuchs in Zürich auf, besuchte an der Zürcher Kunstgewerbeschule den Vorkurs und arbeitete als Reportagefotograf und Dokumentarfilmer. 1968 wanderte er nach Kanada aus und schuf ab 1969 erste lichtkinetische Objekte, die er in Montreal, Toronto und Chicago ausstellte. Nach seiner Rückkehr nach Zürich 1971 fanden seine Lichtskulpturen weithin Beachtung, Ausstellungen im In- und Ausland folgten. Zwischen 1974 und 1979 erhielt Christian Herdeg sechs Auszeichnungen von Stadt und Kanton Zürich – darunter den kantonalen Werkbeitrag in den Jahren 1974 bis 1976 – sowie dreimal das Eidgenössische Kunststipendium.

Christian Herdeg arbeitete als erster Künstler in der Schweiz mit Neonlicht. Nach komplexen Installationen mit Edelgasröhren und diversen Werkstoffen wurden seine Arbeiten reduzierter. Es entstanden Werkreihen aus mono- und diachromen Flächen wie auch reliefartige Neon-Tableaux, die wie Gemälde an der Wand hängen. In den 1980er Jahren entwickelte Christian Herdeg erstmals wandübergreifende Installationen aus raumformenden Materialien wie Plexiglas und Argon-Lichtröhren.

Diese Weiterentwicklung bereitete ihm den Weg zu zahlreichen Auftragsarbeiten für den öffentlichen Raum. Kunst am Bau von Herdeg findet sich im In- und Ausland, so zum Beispiel im Kultur- und Kongresszentrum Trafo in Baden, bei Hoffmann La Roche in Basel und Kaiseraugst, bei Allianz Deutschland AG in München oder an der ETH Zürich. Seine oftmals monumentalen Installationen im öffentlichen Raum sind geprägt von geometrischen Formen und der Bezugnahme auf die Grundstrukturen der sie umgebenden Architektur. Seit Beginn der 2000er Jahre kommen immer häufiger auch Leuchtdioden zum Einsatz, deren Farbe und Intensität via Computer gesteuert werden.

Christian Herdegs künstlerische Auseinandersetzung mit den physikalischen und optischen Eigenschaften von Licht und seiner individuell erfahrbaren, sinnlichen Präsenz nimmt in der internationalen Kunstlandschaft eine eigenständige und herausragende Position ein. Dementsprechend beeindruckend ist seine Ausstellungsgeschichte mit Einzelausstellungen beispielsweise in der Kunsthalle Düsseldorf, der Fassbender-Stevens Gallery in Chicago, im Centrum Kunstlicht in de Kunst in Eindhoven und im Museum Haus Konstruktiv Zürich.

Christian Herdeg wird für seine Pionierarbeit, seine künstlerische Virtuosität und seine bis heute ungebrochene Faszination für die raumeinnehmende wie auch raumschaffende Kraft von Licht mit dem Kulturpreis 2021 ausgezeichnet.  

arttv.ch | Kunst am Bau | Christian Herdeg

Lichtkunst von Christian Herdeg im Parkaus Irchel
Die Arbeit «Panta Rhei» von Christian Herdeg wurde 2017 im Rahmen des Umbaus Parkhaus Irchel als Kunst am Bau für die Kunstsammlung des Kantons Zürich angekauft und 2019 realisiert.

Preisfeier Kulturpreis 2020/21 und Goldene Ehrenmedaille 2020

Portrait Dodo Hug mit Hut und roten Lippen
Dodo Hug Quelle: Volker Dübener

Der Kulturpreis des Kantons Zürich geht 2020 an die Sängerin und Kabarettistin Dodo Hug. Damit zeichnet der Regierungsrat eine Künstlerin aus, die durch ihr breites musikalisches Oevre und ihre unverkennbare Stimme weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist. 

Dodo Hug (*1950), geboren als Doris Hedwig Hostettler in Bern, ist ebenso einmalig wie vielsprachig. Seit über 40 Jahren steht sie als Singer/Songwriter, Musikerin und Comedienne auf in- und ausländischen Bühnen. Anfangs unter anderem mit Christoph Marthaler & Pepe Solbach (TaroT), später gründet sie ihr Ensemble Mad Dodo (Musikkabarett). Seit 1994 arbeitet sie gemeinsam mit dem Sardischen Musiker und Cantautore Efisio Contini, der auch ihr Lebenspartner ist. Als Musiklehrerin (Songbegleitung zu Gitarre und Ukulele) und Gesangscoach erteilt sie Jugendlichen und Erwachsenen Privatstunden, coacht und berät Kleinkunst / Musikproduktionen und arbeitet als professionelle Sprecherin. Seit 2004 ist sie schweizerisch/italienische Doppelbürgerin. Dodo Hug spielte zahlreiche Theater-, TV- und Filmrollen, schrieb und komponierte unzählige Songs und zeichnet als Co-Produzentin ihrer zahlreichen Tonträger. Ihre Musikerinnen und Musiker stammen aus der Schweiz und der ganzen Welt. Für ihr vielfältiges kulturelles Schaffen wurde ihr Ensemble Mad Dodo 1985 mit dem Salzburger Stier und 1992 mit dem Deutschen Kleinkunstpreis ausgezeichnet. Zusammen mit Efisio Contini erhielt sie 2019 den Sardischen Kulturpreis «Premio Maria Carta» in der Sparte «Verbreitung der Sardischen Musik im Ausland» und für Ihr soziales Engagement in der Musik. Unverkennbar ist Dodo Hugs Präsenz auf der Bühne, ihr textlich-sprachliches Gespür, ihre musikalisch-formale Treffsicherheit und ihr urtümliches und unterhaltendes Talent. Sie ist konsequent ihren eigenen künstlerischen Weg gegangen und hat es geschafft, einen unverkennbaren Dodo-Hug-Sound zu entwickeln. Für ihr musikalisches Oeuvre, ihre unverkennbare Stimme und ihre kulturelle Farbigkeit erhält Dodo Hug den Kulturpreis des Kantons Zürich.

Graham Smart, Jaqueline Fehr und Taki Papaconstantinou
Graham Smart, Jaqueline Fehr und Taki Papaconstantinou Quelle: Copyright: Lee Li | Photography

Der Kulturpreis des Kantons Zürich geht 2019 an das in Winterthur beheimatete Theater Katerland. Damit zeichnet der Regierungsrat eine Theaterinstitution aus, die mit ihren herausragenden Inszenierungen im Kinder- und Jugendtheater im deutschsprachigen In- und Ausland grosse Beachtung findet.

1989 gründeten Graham Smart und Taki Papaconstantinou, die beide in Winterthur aufgewachsen sind, gemeinsam das Theater Katerland. Seit 30 Jahren zeigt das Theater Katerland erstklassiges Kindertheater, seit 20 Jahren unter dem Namen «bravebühne» auch theatrale Experimente für Jugendliche und Erwachsene.

Die Leiter des Theaters Katerland, zwei ausgebildete Theaterpädagogen und Schauspieler, ergänzen sich künstlerisch optimal: Graham Smart ist ein wandlungsfähiger Schauspieler, Taki Papaconstantinou führt meistens Regie und experimentiert dabei gerne mit audiovisuellen Medien. Mit der Auswahl der Stücke greifen die beiden immer wieder Themen auf, die Kinder und Jugendliche betreffen: sie hinterfragen Klischees und Geschlechterrollen, erwecken vergessene Helden zum Leben oder erzählen davon, wie mit der Kraft der Fantasie Verrücktes gewagt und erlebt werden kann. Die grosse Resonanz bei Kindern und Jugendlichen ist auch auf die Wahl erstklassiger Stücke und die zeitgenössische Ästhetik zurückzuführen, die meistens als Schweizer Erstaufführung auf die Bühne gebracht werden. Ab und zu entwickeln die Leiter auch eigene Stoffe oder bringen Stücke von Schweizer Autorinnen und Autoren zur Uraufführung.

Als regelmässiger Gast im (deutschsprachigen) Ausland und an Festivals ist das Theater Katerland ausserdem ein guter Botschafter des hiesigen Kinder- und Jugendtheaters und auch ein Aushängeschild der Theaterszene des Kantons Zürich. Für seine herausragende Arbeit im Bereich des Kinder- und Jugendtheaters erhält das Theater Katerland den diesjährigen Kulturpreis des Kantons Zürich.

Gruppenbild mit Preisträger, Laudator, Musiker und Jacqueline Fehr
Preisfeier: Patrick Landolt, Irène Schweizer, Jacqueline Fehr zusammen mit dem Sarah Chaksad Trio Quelle: © Peter Baracchi

Der Kulturpreis 2018 geht an die Jazzpionierin und Pianistin Irène Schweizer. Damit zeichnet der Regierungsrat ein künstlerisches Lebenswerk aus, das den Schweizer Jazz massgebend geprägt und sich international etabliert hat.

Irène Schweizers Musikerinnenkarriere könnte einem Tellerwäscherroman entstammen. Ganz am Anfang ihres künstlerischen Werdegangs steht die Handorgel, deren Spiel sie als Kind lernte. Danach spielte sie Schlagzeug und Klavier, vorerst autodidaktisch, später nahm sie Unterricht bei einem Privatlehrer. Als Vierzehnjährige war sie Mitglied einer Dixieland-Band, besuchte später eine Handelsschule und verdiente ihr erstes Geld als Sekretärin. Ab 1958 wendete sie sich dem Modern Jazz zu und trat bis 1961 alljährlich mit den Modern Jazz Preachers am Amateurfestival in Zürich auf, 1960 als Siegerin. Begegnungen mit Abdullah Ibrahim und Chris McGregor im legendären Jazzcafé Africana in Zürich und 1966 mit Cecil Taylor führen sie zum Free Jazz. Ab 1976, als sie beim Jazz Festival Willisau einen legendären Erfolg feierte, gab sie auch Solo-Konzerte. Was danach kommt, sind Zusammenarbeiten mit Musikerinnen und Musikern der internationalen Jazz-Szene, jedes Konzert eine Referenz an die Avantgarde.

Neben ihrer musikalischen Tätigkeit stand sie schon früh als Feministin für die Gleichstellung der Frau ein. Ende der 70er Jahre war sie Mitglied der Feminist Improvising Group, später gründete sie das Trio Les Diaboliques mit Joëlle Léandre und Maggie Nicols. Das Zürcher Kulturleben hat sie jedoch nicht nur als Musikerin, sondern auch als Mitinitiantin des Taktlos Festivals und des Labels Intakt Records mitgestaltet. Mit der Vergabe des Kulturpreises an Irène Schweizer würdigt der Regierungsrat eine Ausnahmemusikerin und Kulturaktivistin

Gruppenbild mit Angela Schader, Lucien Leitess und Jacqueline Fehr
Preisfeier: Angela Schader, Lucien Leitess, Jacqueline Fehr Quelle: © Peter Baracchi

Der Kulturpreis des Kantons Zürich geht an den Verleger und Mitbegründer des Unionsverlages Lucien Leitess.

Was 1975 auf einem Dachboden in Zürich mit dem ersten Band der Arbeiterdichterin Lisel Bruggmann begann, ist heute Heimat für Autorinnen und Autoren aus der ganzen Welt. In den über 40 Jahren seit der Gründung hat der Verlag zahlreiche herausragende Autorinnen und Autoren entdeckt, ihre Werke ins Deutsche übersetzt und publiziert. Zu diesem internationalen Programm, das weit über den deutschsprachigen Raum hinaus für Aufmerksamkeit sorgt, gehören beispielsweise die beiden Literaturnobelpreisträger Nagib Machfus und Mo Yan sowie Yaşar Kemal, Assia Djebar, Tschingis Aitmatow, Jury Rytchëu. Die Literatur aus dem Maghreb und dem ganzen arabischen Raum bildet innerhalb des internationalen Programms einen besonderen thematischen Schwerpunkt. Mit dem Engagement für zeitgenössische Literatur aus anderen Sprach- und Kulturräumen leisten Leitess und sein Unionsverlag einen wichtigen Beitrag zum Austausch zwischen den Kulturen. Sie sensibilisieren uns für kulturelle Feinheiten anderer Kulturräume und legen so den Boden für ein besseres gegenseitiges Verständnis. Daneben ist auch schweizerisches Kulturgut beim Verleger Lucien Leitess in besten Händen: So erschienen z.B. sämtliche Werke Friedrich Glausers, der unbestritten zu den bedeutendsten Schweizer Autoren gehört, im Unionsverlag. Insgesamt sind seit der Verlagsgründung 795 Erstausgaben erschienen.

In der deutschsprachigen Literatur- und Verlagsszene ist der Unionsverlag eine wichtige Stimme. Für die erlesene Auswahl an Weltliteratur, das offene Kulturverständnis, das der Unionsverlag mit seinem literarischen Programm pflegt, sowie sein unermüdliches Engagement für die Verlagsförderung in der Schweiz zeichnet der Regierungsrat Lucien Leitess mit dem Kulturpreis des Kantons Zürich aus. Mit der Vergabe des Kulturpreises würdigt der Regierungsrat die Relevanz der verlegerischen und kulturvermittelnden Arbeit von Lucien Leitess und dem Unionsverlag.

Christoph Homberger, Jacqueline Fehr und Christoph Keller
Preisfeier: Christoph Homberger, Jacqueline Fehr und Christoph Keller Quelle: © Caroline Minjolle

Der Kulturpreis des Kantons Zürich geht an die beiden Musiker Christoph Homberger und Christoph Keller.

Das Duo Homberger-Keller besteht seit 2005. Damals überraschte es mit einem eigenwilligen Musiksalon im Brockenhaus Zürich West. Dahinter steht die Idee, qualitativ hochstehende Konzerte für einen erschwinglichen Preis in ungewohnter Umgebung durchzuführen. 2012 initiierte das Duo den Verein Spontankonzerte, der unterdessen in Zürich-Schwamendingen«Hombis Salon» betreibt.

Der 1950 in Glarus geborene Christoph Keller hat in Zürich Klavier studiert. Er blickt zurück auf eine lange Karriere als Pianist, als musikalischer Leiter von Theaterproduktionen, als Chefredaktor einer Musikzeitschrift und als Musikproduzent bei Radio SRF 2.

Der Sänger Christoph Homberger wurde 1962 in Zürich geboren. Auch er blickt auf eine erfolgreiche Karriere als Oratorien- und Konzertsänger zurück. Inspiriert durch die Zusammenarbeit mit den Regisseuren Christoph Marthaler und Frank Castorf richtete Homberger sein Augenmerk auf die Verschmelzung von szenischen und musikalischen Ebenen.

Den Zürcher Kulturpreis bekommt das Musikerduo für die Intensität, die Sorgfalt, die Eigenwilligkeit und die Meisterschaft, mit der es die Zürcher Musikszene belebt.

Kulturpreis des Kantons Zürich 2014 an Alfred Zimmerlin_ Uster 08.05.2014
Alfred Zimmerlin Quelle: ©Minjolle

In Würdigung seines musikalischen Werkes wird der Kulturpreis des Kantons Zürich 2014 dem Komponisten Alfred Zimmerlin zugesprochen.

Hans Knuchel mit Martin Graf bei der Preisverleihung
Hans Knuchel mit Martin Graf bei der Preisverleihung

In Würdigung seines künstlerischen Schaffens wird der diesjährige Kulturpreis des Kantons Zürich dem visuellen Gestalter Hans Knuchel zugesprochen.

Die Kulturpreisträgerin 2012 mit Laudator Hans Ulrich Obrist und Regierungsrat Martin Graf
Die Kulturpreisträgerin 2012 mit Laudator Hans Ulrich Obrist und Regierungsrat Martin Graf Quelle: © C. Minjolle

In Würdigung ihres grossen Engagements für die Gegenwartskunst wird Bice Curiger der Kulturpreis des Kantons Zürich 2012 zugesprochen.

Daniel Fueter hält die Urkunde in die Höhe
Regierungsrat Dr. Markus Notter überreicht den Kulturpreis 2011 an Daniel Fueter Quelle: © C. Minjolle

Der Regierungsrat hat den Komponisten, Musikpädagogen und Pianisten Daniel Fueter mit dem Kulturpreis 2011 des Kantons Zürich ausgezeichnet. Die Auszeichnung würdigt sowohl sein umfassendes Werk als Komponist als auch sein jahrzehntelanges Engagement in der Kultur- und Bildungslandschaft.

Z rich, 19.05.2010 - Kulturpreis Kanton Z rich an Daniel Schwartz
Daniel Schwartz, Kulturpreisträger 2010 und Regierungsrat Dr. Markus Notter Quelle: © C. Minjolle

Der Regierungsrat hat den Fotografen und Autoren Daniel Schwartz mit dem Kulturpreis 2010 des Kantons Zürich ausgezeichnet.

Preisübergabe an Christophe Marthaler
Preisübergabe an Christophe Marthaler Quelle: C. Minjolle

Der Regierungsrat hat Christoph Marthaler mit dem Kulturpreis 2009 des Kantons Zürich ausgezeichnet und damit seine herausragende Bedeutung für die Zürcher Theaterwelt gewürdigt.

Kontakt

Fachstelle Kultur - Auszeichnungen

Adresse

Neumühlequai 10
8090 Zürich
Route (Google)

Telefon

+41 43 259 25 13

Ihre Ansprechperson für
die Auszeichnungen ist
Lisa Fuchs.

E-Mail

lisa.fuchs@ji.zh.ch

Für dieses Thema zuständig: