Weitere Massnahmen zur Verbesserung der Versorgungssituation in der Kinder- und Jugendpsychiatrie

Der Regierungsrat hat weitere Massnahmen zur Verbesserung der psychiatrischen Versorgungssituation für Kinder und Jugendliche im Kanton Zürich beschlossen.

Aufzeichnung des Medienanlasses vom 21. November 2022

Der Bedarf an kinder- und jugendpsychiatrischen Versorgungsleistungen nimmt seit einigen Jahren zu. Dieser Trend hat sich aufgrund der Coronapandemie nochmals akzentuiert. 2021 hat der Regierungsrat deshalb ein Massnahmenpaket beschlossen (RRB 598/2021), um die stationäre und ambulante Grundversorgung sicherzustellen und zu einer besseren psychiatrischen Versorgung für Kinder und Jugendliche im Kanton beizutragen (vgl. Medienmitteilung vom 10. Juni 2021). Mit der Eröffnung des Kriseninterventionszentrums für Jugendliche der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich (PUK) Anfang Oktober 2022 sind alle sieben Massnahmen umgesetzt worden:

  1. Als Sofortmassnahme hat die Modellstation SOMOSA als Spezialklinik für die Jahre 2021 und 2022 stationäre Plätze für «reguläre» jugendpsychiatrische Aufenthalte zur Verfügung gestellt.
  2. Die PUK hat zur bestmöglichen Versorgung von Jugendlichen auf den Erwachsenenstationen einen interdisziplinären Konsiliardienst aufgebaut.
  3. Zur längerfristigen Verbesserung der stationären Versorgung hat die Integrierte Psychiatrie Winterthur – Zürcher Unterland (ipw) Anfang 2022 das stationäre Angebot um zwölf Betten erweitert und
  4. im April 2022 hat das Sozialpädiatrische Zentrum (SPZ) am Kantonsspital Winterthur (KSW) ihr stationäres Angebot in der Psychosomatik für Kinder und Jugendliche um sechs Betten erweitert.
  5. Das neue Kriseninterventionszentrum mit acht stationären Betten für Jugendliche in einer akuten Krise der PUK wurde Anfang Oktober 2022 eröffnet.
  6. Das Kriseninterventionszentrum bietet auch ambulante und tagesklinische Intensivbehandlungen, um eine Setting-übergreifende Behandlung sicherzustellen.
  7. Zur Verbesserung der Versorgungssituation im ambulanten Bereich wurden die Personalbestände des Kinderspitals Zürich, des SPZ am KSW und der Ambulatorien für Kinder und Jugendliche der PUK ausgebaut.

Es ist davon auszugehen, dass damit eine Stabilisierung der Situation erreicht wird, dies allerdings auf sehr hohem Auslastungsniveau.

Weil die Nachfrage nach psychiatrischer Unterstützung für Kinder und Jugendliche nochmals gestiegen ist und zur weiteren Verbesserung der angespannten Versorgungssituation stellt der Regierungsrat für 2023 zusätzlich 5,65 Millionen Franken zur Verfügung. Damit wird die Weiterführung bestehender Massnahmen sichergestellt und der Aufbau zusätzlicher Angebote unterstützt:

  • Mit der Anfang November 2022 neu eröffneten Tagesklinik der ipw mit zehn Plätzen können Jugendliche nach einer stationären Akutbehandlung zur weiteren Stabilisierung sowie Jugendliche, bei denen eine ambulante Behandlung nicht ausreicht, behandelt werden. Damit schliesst die ipw eine wichtige Lücke in ihrem Angebot.
  • Als gleichwertige Alternative zur herkömmlichen Spitalbehandlung kann das neue Home-Treatment-Angebot für psychisch schwer kranke Kinder und Jugendliche der PUK Hospitalisationen verhindern bzw. verkürzen, womit die stationären Kapazitäten entlastet werden können.

Zusätzliche Kapazitätserweiterungen sind 2024 durch die im Rahmen der Spitalplanung 2023 erfolgte Leistungsvergabe an die Clienia Littenheid AG am Standort Oetwil am See vorgesehen sowie durch den geplanten Ausbau des psychosomatischen Angebots des Universitäts-Kinderspital Zürich in Zusammenhang mit dem Umzug in die Lengg.

Regierungsrätin und Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli: «Ich freue mich, dass die neuen Angebote von den Kliniken so schnell umgesetzt werden konnten. Eine gute psychiatrische Grundversorgung für Kinder und Jugendliche im Kanton Zürich ist dem Regierungsrat ein wichtiges Anliegen, weshalb er sich weiterhin für die Verbesserung der Situation einsetzt.»

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