Treibhausgasemissionen

Daten und Karten sind eine wichtige Grundlage für Entscheidungen und Massnahmen. Die Entwicklung der Treibhausgasemissionen zeigt, ob die getroffenen Massnahmen greifen oder weitere Anstrengungen notwendig sind.

Treibhausgasemissionen

Im Kanton Zürich werden die Treibhausgasemissionen regelmässig erfasst. Berücksichtigt werden dabei alle Treibhausgasemissionen, die innerhalb der Kantonsgrenzen anfallen, z.B. durch den Betrieb von Heizungen oder durch Fahrten von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren. Diese Datengrundlage ist ein zentrales Instrument, um den Fortschritt auf dem Weg Richtung Netto-Null-Emissionen bis 2040 zu überwachen. Zudem dient sie als wichtige Grundlage, um weitergehende Massnahmen zur Reduktion zu entwickeln. Die Daten werden als Open Government Datensatz (OGD) zur Verfügung gestellt. 

Wo fallen Treibhausgasemissionen an?

Im Kanton Zürich wurden 2022 rund 5,4 Millionen Tonnen Treibhausgase ausgestossen. Der grösste Anteil wird mit 40 Prozent durch den Verkehr verursacht. Auch der Betrieb von Öl- und Gasheizungen für die Gebäude macht mit 31 Prozent einen grossen Anteil an den Treibhausgasemissionen aus. Industrie und Gewerbe tragen mit 13 Prozent zu den Emissionen bei. Die Abfall- und Abwasserbehandlung verursacht zehn Prozent der Emissionen und die Landwirtschaft sechs Prozent. Die Anteile haben sich in den vergangenen 30 Jahren verändert. 1990 war der Gebäudebereich noch der grösster Verursacher von Treibhausgasemissionen. Mittlerweile ist dies der Verkehr. 

Entwicklung der Treibhausgasemissionen seit 1990

Die Entwicklung in den letzten rund 30 Jahren ist je nach Sektor unterschiedlich. Im Gebäudebereich schwankten die Treibhausgasemissionen je nachdem wie kalt der Winter war. Ab ungefähr 2005 setzte dort jedoch ein Abwärtstrend ein, der bis heute andauert. In der Mobilität hingegen haben die Emissionen seit 1995 zugenommen und eine Trendwende ist bislang noch nicht erkennbar. Industrie und Gewerbe haben nach einer Zeitspanne mit schwankenden Emissionen mittlerweile eine abnehmende Entwicklung. In der Abfall- und Abwasserbehandlung haben die Treibhausgasemissionen aufgrund zunehmender Abfälle und Abwässer lange zugenommen. Nach einer Phase der Stagnation nehmen sie in den letzten Jahren nun ab. In der Landwirtschaft blieben die Treibhausgasemissionen in den letzten Jahren auf ähnlichem Niveau, nachdem sie Ende der 1990er Jahre abgenommen hatten. 

Gesamtbilanz und Absenkpfad

Von 1990 bis 2005 ist – neben jährlichen Schwankungen aufgrund der Witterung – keine nennenswerte Veränderung in der Höhe der Treibhausgasemissionen erkennbar. Seither lässt sich ein Abwärtstrend ausmachen, der zu grossen Teilen auf den Gebäudesektor zurückzuführen ist. Von 1990 bis 2022 sind die Treibhausgasemissionen insgesamt um 18 Prozent gesunken. Bis 2030 muss die Reduktion stark beschleunigt werden, um das Ziel von minus 48 Prozent zu erreichen. 

Treibhausgasemissionen nach Sektoren

Um die bisherige Entwicklung beurteilen zu können, ist es hilfreich, sich mit den Quellen der Treibhausgasemissionen in den einzelnen Sektoren auseinanderzusetzen. 

Verkehr

Im Verkehr sind die Treibhausgasemissionen der Fahrzeuge, die im Kanton Zürich unterwegs sind, berücksichtigt. In der Bilanz nicht enthalten ist der Flugverkehr. Der grösste Anteil der Emissionen, rund drei Viertel, stammt von den Verbrennungsmotoren der Personenwagen. Doch auch der Transport von Gütern mit Last- und Lieferwagen verursacht CO2-Emissionen. Nur einen geringen Anteil machen die Busse mit Verbrennungsmotoren, Motorräder und der Schienen- und Schiffverkehr aus. Bis 2030 wird eine Reduktion der Emissionen von 40 Prozent gegenüber 1990 angestrebt. Um dieses Ziel zu erreichen, sind noch grosse Anstrengungen erforderlich.

Gebäude

Die Treibhausgasemissionen im Gebäudebereich stammen aus dem Betrieb von Öl- und Gasheizungen. Damit wird Raumwärme und Warmwasser erzeugt. Vor allem die Emissionen aus Ölheizungen haben in den letzten Jahren stark abgenommen. Um bis im Jahr 2030 das Ziel von minus 65 Prozent gegenüber 1990 zu erreichen, müssen die Emissionen weiter stark sinken. 

Industrie und Gewerbe

In der Industrie und im Gewerbe entstehen Treibhausgase durch die Verwendung von Erdöl und Erdgas für Produktionsprozesse. Sie machen rund die Hälfte der Emissionen in diesem Sektor aus. Weitere Emissionen verursacht der Einsatz fluorierter synthetischer Gase (HFC, PFC, SF6, NF3). Diese werden als Kältemittel in Kühl- und Klimaanlagen, als Ätz- und Schutzgase sowie als Treib- und Löschmittel verwendet. Auch der Betrieb von Fahrzeugen und Maschinen verursacht Treibhausgasemissionen. Emissionen für Raumwärme und Warmwasser, z.B. für Büro- und Gewerbeflächen, sind im Sektor Gebäude enthalten. Das Ziel der Reduktion von 20 Prozent bis 2030 gegenüber 1990 ist in Reichweite. Eine grössere Herausforderung stellt das Ziel von minus 75 Prozent bis 2040 dar. 

Abfall- und Abwasserbehandlung

Ein grosser Teil der Treibhausgasemissionen in diesem Sektor, knapp 70 Prozent, stammt aus der Abfallverbrennung in den Kehrichtverwertungsanlagen (KVA). Doch auch bei den Abwasserreinigungsanlagen sowie bei den alten Deponien entstehen Treibhausgase: Hier sind vor allem Methan (CH4) und Lachgas (N2O) relevant. Bis 2030 sollen die Emissionen gegenüber 1990 um 30 Prozent verringert werden. 

Land- und Forstwirtschaft

Durch landwirtschaftliche Tätigkeiten gelangen vor allem die Treibhausgase Methan (CH4) und Lachgas (N2O) in die Luft. Methan entsteht hauptsächlich bei der Viehhaltung: es wird bei der Verdauung der Wiederkäuer (v.a. Rinder) gebildet. Diese Emissionen machen denn auch rund zwei Drittel der Emissionen aus Land- und Forstwirtschaft aus. Lachgas-Emissionen entstehen hauptsächlich beim Abbau von stickstoffhaltigem Dünger im Boden.  Doch auch bei der Lagerung von Gülle und Mist (Hofdüngerlagerung) gelangen Treibhausgase in die Luft. Eine weitere Emissionsquelle sind land- und forstwirtschaftliche Maschinen. Um das Ziel von minus 30 Prozent bis 2030 gegenüber 1990 zu erreichen, müssen die zuletzt eher stagnierenden Emissionen reduziert werden. 

Welche Treibhausgase sind in der Bilanz enthalten? 

Zu den Treibhausgasen gehören neben Kohlenstoffdioxid (CO2) auch Methan (CH4), Lachgas (N2O) und synthetische Treibhausgase (teilhalogenierte Fluor-Kohlenwasserstoffe [HFC], perfluorierte Kohlenwasserstoffe [PFC], Schwefelhexafluorid [SF6] und Stickstofftrifluorid [NF3]). Diese Treibhausgase wirken unterschiedlich stark. Um sie vergleichbar zu machen, werden sie in so genannte CO2-Äquivalente umgerechnet. 

Auch ausserhalb des Kantons verursachen wir Treibhausgasemissionen

Neben den Treibhausgasen, die im Kantonsgebiet ausgestossen werden, werden durch die Nachfrage nach importierten Gütern und Dienstleistungen auch Emissionen ausserhalb des Kantonsgebiets verursacht. Dies sind z.B. Treibhausgasemissionen, die mehrheitlich im Ausland bei der Rohstoffgewinnung, bei der Herstellung von Konsumgütern oder bei der Produktion von Lebensmitteln anfallen. Dadurch werden schätzungsweise nochmals etwa doppelt so viele Treibhausgasemissionen wie im Kanton ausgestossen, die in der Bilanz nicht enthalten sind. Die hier dargestellten Treibhausgasemissionen umfassen also nur rund einen Drittel der durch den Kanton Zürich verursachten Emissionen. 

Weiterführende Informationen

Verwenden Sie die Akkordeon-Bedienelemente, um die Sichtbarkeit der jeweiligen Panels (unterhalb der Bedienelemente) umzuschalten.

Kontakt

Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft - Sektion Klima und Mobilität

Adresse

Stampfenbachstrasse 12
8090 Zürich
Route (Google)

Telefon

+41 43 259 43 50

Kontaktperson Gian-Marco Alt

E-Mail

gian-marco.alt@bd.zh.ch

Für dieses Thema zuständig: