Die Klimadialog-Arbeitsgruppe «Verankerung von Klimaschutz» präsentiert auf dieser Seite ihre Empfehlungen zu verschiedenen Schwerpunkten.
Empfehlungen der Arbeitsgruppe
Die Arbeitsgruppe hat an den bisherigen Treffen verschiedene Aspekte der Verankerung von Klimaschutz und -anpassung diskutiert und anhand von Beispielen analysiert. Aus dieser Erfahrung hat sie folgende Empfehlungen für Gemeinden formuliert, die ihre Aktivitäten weiterentwickeln möchten. Die Arbeit der Arbeitsgruppe hat gezeigt, dass je nach Situation in den Gemeinden das eine oder andere Vorgehen geeignet oder auch nicht geeignet ist. Die Empfehlungen sind daher als Toolbox zu verstehen, aus denen sich interessierte Gemeinden die für sie passenden Aspekte zusammenstellen können.
Die Empfehlungen auf dieser Webseite sind eine Auswahl von übergeordneten Themen, die an den Treffen immer wieder im Fokus standen. Sie sind als Zwischenstand der bisherigen Diskussionen zu verstehen, welche bei Bedarf laufend aktualisiert werden. Die Arbeitsgruppe trifft sich weiterhin etwa zweimal jährlich und ist offen für neue interessierte Mitglieder.
Weitere hilfreiche und systematisch aufbereitete Informationen und Empfehlungen finden sich auf der folgenden Webseite des Kantons:
Empfehlung A: Ziel und Auftrag klären und beschliessen
Anleitung
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Politischen Willen explizit formulieren
Klimaschutz beginnt mit dem politischen Willen. Dieser muss explizit formuliert, offiziell verabschiedet und sichtbar gemacht werden, zum Beispiel in einem Gemeinderats- oder Parlamentsbeschluss, um Legitimation und Verbindlichkeit zu schaffen. Bewährt hat sich das in Form von Legislaturzielen, strategischen Grundsatzpapieren, oder durch die Verankerung in bestehenden Entwicklungsplänen.
Ein breiter politischer Konsens stärkt die Umsetzungskraft. Er kann durch frühe Einbindung relevanter Anspruchsgruppen vom Gemeinderat über die Verwaltung bis zu lokalen Organisationen und der Bevölkerung begünstigt werden.
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Vorteile:
- In Verwaltung auf Fachebene Austausch suchen und gemeinsames Verständnis schaffen.
- Fahnenträgerinnen und Fahnenträger gewinnen, die sich offen für Klimaanliegen einsetzen und auch in ihrem Zuständigkeitsbereich Verständnis schaffen.
- Internen Wissensaustausch intensivieren, zum Beispiel themenspezifische Kurzformate, die Wissen niederschwellig und praxisnah vermitteln. Das können Mittagsvorträge oder Ähnliches sein, bei denen aktuelle Fragestellungen rund um Klima, Energie und Nachhaltigkeit kompakt aufbereitet und diskutiert werden. Diese Formate fördern das bereichsübergreifende Verständnis und die interne Vernetzung.
- Besonders vor Abstimmungen im Gemeinderat: Bevölkerung, Interessengruppen und Parteien miteinbeziehen (konsultieren und informieren).
Anleitung
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Beschlüsse bekannt machen
Um Wirkung zu erzielen, müssen die Beschlüsse den zuständigen und den betroffenen Personen bekannt und verständlich sein. Zudem hilft es, wenn sie breit abgestützt sind, auch in der Bevölkerung. Ein regelmässiges in Erinnerung rufen hilft dabei, am Ball zu bleiben, Erfolge mitzuteilen und nächste Schritte vorzubereiten.
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Vorteile:
- Strategische Ziele und konkrete Vorhaben an die Gemeindeversammlung bringen, um Akzeptanz in der Bevölkerung zu erhöhen.
- Beschlossene Klimaziele, Strategien und Massnahmen werden in der Gemeinde (idealerweise regelmässig) kommuniziert. Bestenfalls tritt die Gemeindepräsidentin oder der zuständige Gemeindevorstand dafür ein.
Beispiele aus Gemeinden
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Küsnacht veröffentlicht jedes Jahr einen Sachstandbericht. So zeigt die Gemeinde auf, ob sie auf Kurs ist oder nicht und kann bei der Bevölkerung Vertrauen schaffen.
Anleitung
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Ziel auf möglichst hoher Stufe verankern (je nach Möglichkeit)
Eine wirksame kommunale Klimaschutzpolitik braucht klar definierte, verständliche und konsistente Ziele mit passenden Massnahmen. Unklare Vorgaben erschweren die Umsetzung und gefährden die politische sowie administrative Unterstützung. Um Klimaschutz langfristig zu sichern, empfiehlt es sich, über Legislaturperioden hinausreichende Zielsetzungen und Aktivitätenprogramme zu verankern.
Eine klare thematische Fokussierung – etwa auf Energie, Klimabilanz, Biodiversität, Entsiegelung oder Mobilität – schafft Orientierung. Wichtig ist dabei, strategische Ziele und konkrete Massnahmen klar zu trennen, um Umsetzung und Steuerung zu erleichtern.
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Vorteile:
- Politische Vorgaben schaffen, zum Beispiel Klimaschutzmassnahme als Legislaturziel oder in Gemeindestrategie aufnehmen.
- Strategie mit klaren Zielen und Massnahmen definieren. Diese bestenfalls mit einer übergeordneten Vision verbinden, die zeigt, warum die Ziele angestrebt werden. Dabei sollen nationale und kantonale Gesetze als Rahmen beachtet und externe Erfahrungen und Kenntnisse eingebunden werden.
- Bestehende Gemeindestrategien, Standortprofile und andere kommunale Instrumente um klare und möglichst verbindliche Aussagen zu Klimaschutz und -anpassung ergänzen.
- Ziele wenn möglich immer auf geeignete Bereiche herunterbrechen (spezifische Ziele pro Thema und Sektor). Wichtig ist, dass es möglichst klare Verantwortlichkeiten für die Teilziele gibt.
- Spezifische Ziele zeitlich etappieren und in Zwischenziele unterteilen, um die Zielerreichung regelmässig beurteilen zu können.
- Konkrete Massnahmen formulieren und beschliessen, die – zumindest für die nächsten Jahre – geeignet sind, um die Ziele zu erreichen.
- Aktivitätenprogramm über die Dauer einzelner Legislaturen hinaus etablieren, um Kontinuität zu fördern und sicherzustellen, dass die Klimaziele und Massnahmen langfristig umgesetzt werden.
- Bestehende Prozesse oder Ziele nutzen und gegebenfalls ergänzen. Zum Beispiel Energiestadt-Prozess nicht nur zur Zertifizierung nutzen, sondern gezielt als strategisches Dach für Klimathemen einsetzen. Dies stärkt sowohl politische Legitimität als auch fachliche Orientierung.
- Klimaschutz in formelle Planungsinstrumente aufnehmen, zum Beispiel im Kommunalen Richtplan oder in der Bau- und Zonenordnung.
- Klimaschutzthemen mit langfristigem Zeithorizont (bis 2030, 2040 oder 2050) strategisch in zentrale Planungsdokumente aufnehmen, zum Beispiel ins Räumliche Entwicklungskonzept (REK) und in Kommunale Leitbilder.
- Zielsetzungen müssen verständlich und konsistent sein.
- Ziel- und Massnahmenebene nicht vermengen, klare Trennung zwischen strategischer Vision und operativer Umsetzung.
- Zuständige Stellen und Personen beurteilen, wieviel Informierung der anderen Exekutivmitglieder angemessen ist vor angestrebten Beschlüssen. Danach richtet sich, ob zum Beispiel eine kurze Information oder eine ausführlichere Diskussion im Gemeinderat angemessen ist.
- Anspruchsgruppen frühzeitig einbinden: zum Beispiel betroffene Verwaltungsstellen und Gemeindevorstände, Vereine oder die Bevölkerung an Gemeindeversammlung.
- Unter Umständen an oder vor Gemeindeversammlung über die geplanten Vorgaben und Beschlüsse informieren, um Verständnis und Akzeptanz aufzubauen und kontroverse Punkte rechtzeitig zu klären.
Beispiele aus Gemeinden
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2024 hat die Gemeinde Küsnacht das Leitbild Nachhaltige Beschaffung aktualisiert. Das Leitbild gilt für sämtliche Abteilungen und Fachbereiche der Gemeindeverwaltung, einschliesslich der Schulen. Es dient als Orientierungshilfe, um Entscheidungen im Sinne aller drei Dimensionen der Nachhaltigkeit, ökologisch, sozial und wirtschaftlich, treffen zu können.
Wie das Thema Nachhaltigkeit und damit auch Klimaaspekte in der Gemeinde verankert werden können am Beispiel der Gemeinde Richterswil.
Empfehlung B: Zuständigkeit bestimmen, Ressourcen sichern und effizient einsetzen
Anleitung
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Zuständigkeit in Verwaltung und Politik bestimmen
Es sollte eine klimaverantwortliche Stelle in der Verwaltung bestimmt werden, die die Koordination übernimmt, strategische Impulse setzt und als Ansprechstelle sichtbar ist. So kann auch Kontinuität und ein koordiniertes Vorgehen sichergestellt werden. Diese Funktion kann allenfalls auch ergänzend von einer Kommission übernommen werden.
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Vorteile:
- Zuständigkeiten klar definieren und personell zuordnen. Zum Beispiel durch die Einrichtung einer klimaverantwortlichen Stelle in der Verwaltung für die interne Koordination und Impulsgebung sowie als sichtbare Ansprechperson nach aussen.
- Einrichtung von Fachgremien wie Klima- und Energiekommissionen, die Pläne, Leitbilder und Strategien entwickelt und die für die Koordination zwischen den verschiedenen Gemeindeaufgaben sorgt. Idealerweise hat diese eine rechtliche Grundlage in der Organisationsverordnung, was sie langfristig legitimiert. Diese Gremien sollten abteilungsübergreifend besetzt sein. Es kann auch eine bereits bestehende Kommission oder Arbeitsgruppe ergänzend für Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel zuständig erklärt werden.
- Hilfreich für die Bildung solcher Gruppen sind klar definierte Ziele, Arbeitsweisen und allfällige Befristungen. Ein konkretes, zeitlich definiertes Ziel fördert fokussiertes und messbares Arbeiten. Regelmässige Treffen stärken zudem den Austausch und die Zusammenarbeit. Als Einstieg kann auch eine informelle Arbeitsgruppe dienen, die niederschwelliger ins Leben gerufen werden kann.
Anleitung
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Ressourcen planen und effizient einsetzen
Für die langfristige Verankerung des Klimaschutzes in Gemeinden sind ausreichende personelle und finanzielle Ressourcen entscheidend. Zudem sind die Aufgaben zu Klimaschutz und -anpassung klar personell als auch organisatorisch innerhalb der Verwaltungsbereiche zuzuweisen.
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Personelle Ressourcen:
Vorteile:
- Die Aufgaben (Schaffung von Grundlagen, Strategien, Massnahmen, Koordination der Klimaaktivitäten) müssen klar einer geeigneten Verwaltungsstelle zugewiesen und in das Stellenprofil aufgenommen werden.
- Es sind ausreichend Stellenprozent dafür zuzuweisen.
- Bei Neu- oder Wiederbesetzungen sollte auf ausreichende Fachkompetenz geachtet werden, bzw. entsprechende Weiterbildung für die zuständigen Mitarbeitenden ermöglicht werden
Finanzielle Ressourcen:
Vorteile:
- Das erforderliche Budget muss der zuständigen Fachstelle beziehungsweise den Massnahmen umsetzenden Fachstellen zugänglich sein. Dies kann über das reguläre Budget oder Sonderfinanzierungen organisiert werden.
- Vorteil des regulären Budgets ist, dass die Klimaaufgaben wie alle anderen Gemeindeaufgaben behandelt werden und die Aufgabe damit rascher als reguläre Gemeindeaufgabe und als dauerhaft wahrgenommen wird.
- Sonderfinanzierungen haben den Vorteil, dass damit zumindest über einen gewissen Zeitraum das Budget sichergestellt ist. Möglich sind etwa ein fixer Steuerbetrag für den Klimaschutz, ein Rahmenkredit für kontinuierliche Projektarbeit.
- Förderprogramme von Bund und Kanton unterstützen Gemeinden wirkungsvoll in finanzieller Hinsicht bei der Umsetzung von Klimaschutzmassnahmen, insbesondere im Bereich Technologie und Infrastruktur – etwa bei Photovoltaikanlagen oder Energiespeichern oder der Anpassung an den Klimawandel.
- Beispiele wie vom Bund mitfinanzierte vertikale PV-Anlagen zeigen das Potenzial solcher Förderungen. Auch Plattformen wie die Smart City-Webseite der EKZ verweisen auf entsprechende Angebote. Die effektive Nutzung dieser Programme setzt allerdings verfügbare Ressourcen, gutes Timing und engagierte Ansprechpersonen in der Gemeinde voraus, die mit den Förderbedingungen vertraut sind.
Effizient sein:
Vorteile:
- Auch mit knappen personellen und finanziellen Ressourcen kann man weit kommen, wenn pragmatisch und wirkungsorientiert vorgegangen wird. Dazu gehört, auf gute Vorlagen von Legislaturzielen und Stellenbeschreibungen, sowie Vorgehensweisen von anderen Gemeinden, Erfahrungssammlungen und Vorschläge von Kanton, Bund, Hochschulen oder NGOs zurückzugreifen. «Das Rad nicht neu zu erfinden» und gutes «abluege» ist klug und effizient.
- Aufgaben der zuständigen Fachstelle klar benennen, aber auch mit genug Spielraum für sinnvolle Weiterentwicklungen.
- Eine transparente Kommunikation neuer Zuständigkeiten und der Ansprechpersonen innerhalb der Verwaltung.
- Keine Zuweisung von Aufgaben und Zuständigkeiten, wenn die dafür erforderlichen Ressourcen nicht verfügbar gemacht werden können.
- Zuständige Fachstellen sollten den Austausch mit ähnlichen Gemeinden suchen, sich an geeigneten Beispielen von anderen Gemeinden orientieren und Bewährtes übernehmen.
- Die Zusammenarbeit mit Vereinen fördern. Behörden können proaktiv auf Vereine zugehen, wenn ihre Unterstützung in der Gemeinde gewünscht ist. So können zusätzliche Ressourcen und Engagement genutzt werden.
Beispiele aus Gemeinden
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Am Beispiel der Stadt Uster wird aufgezeigt, welche Aspekte für die Verankerung des Klimaschutzes in Gemeindeorganisationen wichtig sind.
Empfehlung C: Klimaschutz erfolgreich umsetzen
Anleitung
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Klimaschutz in Verwaltung verankern
Wirksamer Klimaschutz entsteht vor allem durch konsequente Umsetzung im Alltag der Verwaltung, in Projekten und in der Zusammenarbeit mit Bevölkerung und Partnern. Entscheidend ist, dass Klimathemen nicht als Sonderaufgabe behandelt werden, sondern systematisch in bestehende Prozesse integriert sind – von der Budgetierung über die Projektarbeit bis zur Kommunikation.
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Vorteile:
- Eine wirkungsvolle Verankerung des Klimaschutzes gelingt, wenn dieser systematisch in bestehende Prozesse und Planungsinstrumente integriert wird.
- Für die Klimaaktivitäten sollten bestehende Prozesse der Entscheidungsfindung, Budgetierung, Projektarbeit, Kommunikation und so weiter verwendet werden. Wo nötig, sollten dafür die entsprechenden Möglichkeiten geschaffen werden.
- Zur Verankerung in Planungsinstrumenten sollten langfristige Klimaziele (bis 2030, 2040 oder 2050) in Dokumente wie das räumliche Entwicklungskonzept (REK), kommunale Leitbilder, den Richtplan oder die Bau- und Zonenordnung (BZO) aufgenommen werden – idealerweise im Rahmen von Revisionen. Ergänzend ist ein konkreter Massnahmenplan, etwa in Form eines Energieplans, erforderlich, um die strategischen Vorgaben operativ umzusetzen.
Beispiele aus Gemeinden
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Fachliche Unterstützung direkt in die Planungsprozesse einbinden und thematische Anliegen wie Biodiversität und Klimaanpassung frühzeitig berücksichtigen, am Beispiel Naturschutzberatung.
Anleitung
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Bevölkerung sensibilisieren und informieren
Wirksamer Klimaschutz auf Gemeindeebene lebt von der Kombination aus klarer Verankerung, konkreten Massnahmen, aktiver Einbindung der Bevölkerung und kooperativem Vorgehen. So wird aus strategischen Zielen spürbare Veränderung. Erfolg zeigt sich nicht zuletzt darin, dass Fortschritte transparent gemacht und Meilensteine sichtbar gefeiert werden. Dies stärkt das Vertrauen, würdigt das Engagement der Beteiligten und motiviert für die nächsten Schritte.
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Vorteile:
- Damit Klimaschutzmassnahmen in der Bevölkerung auf Verständnis und Akzeptanz stossen, kann es hilfreich sein, dass die rechtlichen und planerischen Grundlagen transparent kommuniziert werden. Empfehlenswert ist daher eine regelmässige und adressatengerechte Information über geltende Vorgaben, Zielsetzungen und Entscheidungsprozesse.
- Klimaschutz wirkt am besten, wenn Menschen sich direkt angesprochen fühlen. Engagement entsteht dort, wo die Relevanz im eigenen Alltag spürbar ist. Deshalb sollten Massnahmen und Botschaften so gestaltet sein, dass sie konkrete Auswirkungen zeigen und individuelle Handlungsmöglichkeiten aufzeigen.
- Die Einbindung der Einwohnerinnen und Einwohner ist entscheidend für erfolgreichen kommunalen Klimaschutz. Empfehlenswert sind verbindliche Klimaziele und Massnahmen, die durch aktive Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger – etwa in Arbeitsgruppen mit konkreten Aufgaben – breit getragen und verständlich gemacht werden. Partizipative Formate zeigen, wie Gemeinden gemeinsam mit der Bevölkerung nachhaltige Ziele erarbeiten können.
- Die Bevölkerung sollte laufend über Ziele, Fortschritte und Herausforderungen informiert werden. Digitale Formate wie E-Mitwirkung ermöglichen eine niederschwellige Beteiligung. Begleitende Kommunikation über den gesamten Prozess von Anfang an stärkt Vertrauen, schafft Rückhalt und beugt Fehlentwicklungen vor.
- Um die Bevölkerung für Klimaschutz zu begeistern und zur Mitwirkung zu motivieren, sind auch konkrete, alltagsnahe Angebote wichtig. Veranstaltungen zu greifbaren Themen mit direktem Nutzen durch Beratung, Austausch oder gemeinsames Erleben sind besonders effektiv. Vorschläge: Waldrundgänge mit Fachplanerinnen und Fachplaner, Energie-Apéros mit Fachinputs. Begleitende Angebote wie Essen, Musik, Kino oder Kinderbetreuung steigern die Attraktivität, etwa vor Gemeindeversammlungen. Für den Erfolg ist Verbindlichkeit entscheidend. Anmeldungen fördern Planungssicherheit und ernsthafte Teilnahme.
- Klimakommunikation wirkt besser durch Motivation als durch Verbote. Ein positives Wording, das Erfolge hervorhebt und konkrete Vorteile betont – etwa finanziellen Nutzen, Komfort oder gesellschaftliche Anerkennung – fördert Offenheit und Mitwirkung.
Beispiele aus Gemeinden
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In Turbenthal wurde eine Bevölkerungsbefragung zu Energie, Konsum, Mobilität und Biodiversität durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, welche Massnahmen gewünscht werden und wo Bereitschaft zur Veränderung besteht. In einem anschliessenden Workshop wurden konkrete Ideen diskutiert und Arbeitsgruppen gebildet.
Ein Beispiel wie Energiethemen der Gemeinde nach Aussen kommuniziert werden können.
Kurzberatungen für Hauseigentümerinnen und -eigentümer zu Gebäudemodernisierung und erneuerbaren Energien. Rund 40 Beratungen sowie eine Fachausstellung und Videobeispiele zeigten praktische Wege zur energetischen Sanierung auf.
Marktstände und Workshops vor der Gemeindeversammlung, bei denen sich die Bevölkerung informieren und aktiv Rückmeldungen zu den Traktanden geben kann.
Weitere Informationen
Anleitung
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Zusammenarbeit und Informationsflüsse in und zwischen Gemeindeverwaltungen stärken
Ebenso zentral ist die Zusammenarbeit: innerhalb der Verwaltung, abteilungsübergreifend und über die Gemeindegrenzen hinaus. Klimaschutz gewinnt an Wirkung, wenn Synergien genutzt, Doppelspurigkeiten vermieden und Erfahrungen geteilt werden. Regionale Kooperationen, Austauschformate und externe Fachberatungen können die Qualität und Geschwindigkeit der Umsetzung wesentlich verbessern.
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Vorteile:
- Ein transparenter, regelmässiger interner Informationsfluss ist wichtig, um Synergien zu nutzen und Doppelspurigkeiten zu vermeiden. Geeignet sein können monatliche oder vierteljährliche Newsletter zu Projekten, Zuständigkeiten und Fortschritten. Ergänzend sollte persönliche Ansprache per E-Mail oder im Gespräch genutzt werden, um Aufmerksamkeit zu erhöhen, Verständnis zu schaffen und Engagement zu fördern.
- Regelmässige abteilungsübergreifende Austauschformate fördern ein gemeinsames Verständnis für klimarelevante Themen. Frühzeitige Koordination zwischen betroffenen Fachstellen kann beim Finden von Lösungen, die von allen getragen werden, helfen.
- Erfolgreiche Klimapolitik auf Gemeindeebene setzt die aktive Einbindung relevanter Gruppen voraus – Bevölkerung, lokale Organisationen und Parteien. Bei konkreten Vorhaben sollten die besonders betroffenen Gruppen frühzeitig eingebunden werden, um das gegenseitige Verständnis zu fördern und eine mehrheitsfähige Lösung zu finden.
- Klimaschutz macht nicht an Gemeindegrenzen halt und entsprechend wichtig ist eine regionale Koordination. Empfehlenswert ist die Zusammenarbeit mit Nachbargemeinden, insbesondere bei Massnahmen, die räumlich, organisatorisch oder fachlich nur gemeinsam wirkungsvoll umgesetzt werden können.
- Durch Kooperation entstehen Skaleneffekte, Wissensaustausch und die Möglichkeit, voneinander zu lernen. Beispiele für erfolgreiche regionale Netzwerke sind das Naturnetz Pfannenstiel, die Energieregion Pfannenstiel, die Fachgruppe Energiestädte Zimmerberg, die Standortförderung Knonaueramt und die Energieregion Zürcher Unterland. Diese Plattformen ermöglichen es, Erfahrungen zu teilen, gemeinsame Projekte zu planen und Fördermittel koordiniert zu nutzen.
- In verschiedenen Bereichen gibt es Erfahrungsaustauschtreffen für Gemeinden. Der gezielte Austausch und die Vernetzung mit Fachpersonen anderer Gemeinden und anderer Fachleute ist eine wertvolle Ressource für die Weiterentwicklung kommunaler Klimaschutzaktivitäten. Empfehlenswert kann in diesem Rahmen der Aufbau und die Nutzung einer «Toolbox» mit bewährten Praxisbeispielen und Vorlagen sein – etwa für Stellenbeschreibungen, Kommissionsmodelle oder Pflichtenhefte. Diese erleichtern den Wissenstransfer und verbessern Qualität sowie Effizienz der Umsetzung.
Beispiele gemeindeübergreifender Netzwerke
Anleitung
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Konkrete Massnahmen in der Gemeinde entwickeln und umsetzen
Gemeinden müssen eigene Massnahmen entwickeln und umsetzen, wo sie in der Zuständigkeit liegen, und gleichzeitig die Bevölkerung aktiv mitnehmen. Nur wenn Ziele und Aktivitäten breit getragen und verständlich kommuniziert werden, entstehen Akzeptanz und Motivation. Erfolgreiche Umsetzung bedeutet auch, dass persönliche Betroffenheit sichtbar gemacht wird und Klimaschutz einen Bezug zum Alltag erhält.
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Vorteile:
- Überblick verschaffen über die Treibhausgasemissionen in der Gemeinde, um die Bereiche mit dem grössten Handlungsbedarf zu finden. Dabei hilft zum Beispiel die vom Kanton bereitgestellte Bilanzierung.
- Konkrete Massnahmen entwickeln, beschliessen und umsetzen, wo dies für die Gemeinde selbst möglich ist. Dabei auf gute Beispiele und Empfehlungen von anderen Gemeinden, Kanton, Hochschulen oder NGOs zurückgreifen. Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden, Vereinen oder der Bevölkerung suchen, wo es geeignet ist.
- Verschiedene Fachberaterinnen und Fachberater (Energiestadtberater, Beratungsbüros) verfügen über viel Erfahrung zu Klimaschutz und -anpassung in Gemeinden. Wenn eigene personelle Ressourcen oder das Know-How fehlt, kann ein externes Mandat rasch voranbringen.
- Erreichte Meilensteine sollten (intern oder öffentlich) gefeiert werden, um Motivation zu stärken, das Engagement der Beteiligten wertzuschätzen und die Bedeutung des Themas Klimaschutz in der Gemeinde sichtbar zu machen. Gleichzeitig ist ein offener Umgang mit Misserfolgen wichtig, um Vertrauen und Glaubwürdigkeit zu stärken.
Beispiele aus Gemeinden
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Am 14. Mai 2025 wurde Horgen erneut mit dem Energiestadt-Goldlabel ausgezeichnet. Die Feier auf dem Dorfplatz bot mit Reden, musikalischer Unterhaltung und einem Apéro Raum für Begegnung und Austausch.
Ökologische Fahrtechniken vermitteln und damit konkrete Handlungsmöglichkeiten im Berufsalltag aufzeigen. Der Nutzen liegt sowohl im Kompetenzaufbau als auch in der Vorbildfunktion der Verwaltung gegenüber der Bevölkerung.
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Baudirektion / Direktion der Justiz und des Innern – Projektteam Klimadialog