Der Weg zu einer klimaneutralen und klimaresilienten Gemeinde

Titelbild Strategie - als Gemeinde aktiv - Klima

Gemeinden haben viele Hebel vor Ort, um Treibhausgase zu vermeiden und sich an ein verändertes Klima anzupassen. Der Weg zu einer klimaneutralen und klimaresilienten Gemeinde erfordert mehrere Schritte, doch viele Grundlagen sind bereits vorhanden.

Wo ansetzen?

Eine Klimastrategie und eine Treibhausgasbilanz helfen Ihrer Gemeinde, Ziele zu setzen, Massnahmen zu planen und Fortschritte zu messen. Mit Klimakarten lassen sich heutige und künftige Hitze-Hotspots erkennen und gezielt mildern. Auch Klimarisiken können Sie systematisch erfassen und mit geeigneten Massnahmen angehen.

Klimastrategie erarbeiten

Mit einer Klimastrategie kann Ihre Gemeinde Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel gezielt angehen. Sie ermöglicht es, bestehende Massnahmen zu bündeln und zusätzliche Aktivitäten zu planen. Der Wegweiser Klimastrategie für Gemeinden ist eine Anleitung in acht Schritten und unterstützt Ihre Gemeinde bei diesem Prozess.

Treibhausgasbilanz erstellen und pflegen

Eine Treibhausgasbilanz zeigt, wo in einer Gemeinde welche Treibhausgasemissionen anfallen. Sie ist eine wichtige Grundlage, um Handlungsfelder und Massnahmen zu identifizieren.   

Es gibt verschiedene Hilfsmittel, um die Treibhausgasemissionen einer Gemeinde zu erfassen. Mögliche Hilfsmittel sind:  

  • Energiestadt Dashboard: wenn eine Gemeinde als «Energiestadt» aktiv ist, ist im Dashboard eine Treibhausgasbilanz mit Absenkpfad verfügbar. Die Bilanz enthält Treibhausgasemissionen der Sektoren Verkehr, stationäre Energie, Industrie, Abfall/Abwasser sowie Landwirtschaft 
  • KISS Netto-Null-Tool: Ab ungefähr Mitte 2025 wird es mit diesem Tool möglich sein, mit der Eingabe von wenigen Daten rasch eine Treibhausgasbilanz zu erstellen. Diese wird die energiebedingten Emissionen enthalten
  • ECOSPEED Region: Mit dieser webbasierten Lösung können Gemeinden Treibhausgasbilanzen für die Sektoren Verkehr, Haushalte, Wirtschaft, Abfall/Abwasser und Landwirtschaft erstellen. Eine erste Bilanz ist bereits vorhanden, die Gemeinden können diese durch die Eingabe eigener Daten verbessern

Wichtig ist die regelmässige Aktualisierung der Treibhausgasbilanz. 

Auch das Monitoring von wichtigen Kennzahlen, wie z.B. die Entwicklung von Öl- und Gasheizungen oder von Fahrzeugantrieben ist hilfreich. Solche Kennzahlen sind beispielsweise im Energiereporter verfügbar.  

Kostenloses Angebot für Gemeinden

Der Kanton bietet den Gemeinden bis auf Weiteres das Tool ECOSPEED Region kostenlos an. Damit können Sie mit gemeindespezifischen Daten Energie- und Treibhausgasbilanzen erstellen.

Wenn Sie als Gemeinde dieses Angebot nutzen möchten, senden Sie die Kontaktdaten der Personen, die Zugang zu ECOSPEED Region erhalten sollen, an thg_bilanz@bd.zh.ch. Den Personen wird danach ein persönlicher Zugang zum Tool eingerichtet. 

Klimakarten nutzen

Durch den Klimawandel wird es immer heisser, vor allem in dicht bebauten Städten. Deshalb wurde die klimatische Situation im Kanton Zürich für heute und die Zukunft modelliert. Die Ergebnisse zeigen Lufttemperaturen, Kaltluftströme und bioklimatische Bedingungen bei einer sommerlichen Schönwetterlage sowohl in der Tag- wie auch in der Nachtsituation.

Planhinweiskarte: Nachtsituation im Raum der Stadt Winterthur.
Planhinweiskarte: Nachtsituation im Raum der Stadt Winterthur. Planhinweiskarten analysieren die jetzige Situation und ermöglichen gezielte Verbesserungen. Quelle: AWEL

Diese Informationen helfen, das Thema Hitze in der Stadt- und Ortsplanung zu berücksichtigen und Hitzeinseln zu vermeiden. Der Kanton stellt den Gemeinden die Daten in hoher räumlicher Auflösung zur Verfügung. Diese können als Geodienste einfach in das (kommunale) GIS eingebunden und bei Bedarf weiterverarbeitet werden.  

Klimarisiken identifizieren und Massnahmen ergreifen 

Mit dem fortschreitenden Klimawandel nehmen Klimarisiken zu, die sich negativ im Gemeindegebiet auswirken können. Mit dem Online-Tool «Anpassung an den Klimawandel» können Gemeinden Klimarisiken identifizieren und Massnahmen planen. Das Tool hilft dabei, Risiken in Bereichen wie Gesundheit, Wasserwirtschaft und Landwirtschaft zu erkennen und Lösungen zu entwickeln. Es bietet zudem Best-Practice-Beispiele aus anderen Gemeinden zur Unterstützung. 

Kursangebote und Vernetzung

Kurse

19.06.2025 13:15 bis 17:10 Uhr Kanton Zürich Netto-Null-Kurs für Gemeinden

Vernetzung

Arbeitsgruppe Verstetigung von Klimaschutz in Gemeindeorganisationen  Die Teilnehmenden der Arbeitsgruppe Verstetigung setzten sich mit der Frage auseinander, wie sich Klimaschutz in der Gemeindeorganisation verankern lässt und wie sich eine Gemeinde am besten organisiert, um Massnahmen für Klimaschutz und -anpassung umzusetzen. Seien Sie dabei!

Beratung

Der Kanton Zürich bietet Gemeinden eine kostenlose Einstiegsberatung in die Themen Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel an. Die Beratung umfasst eine erste Einschätzung zum Stand der Klimapolitik in Ihrer Gemeinde, wichtige Handlungsfelder und umsetzbare Massnahmen sowie nächste Schritte. 

Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) und das Programm Netto Null | 2000 Watt von «EnergieSchweiz für Gemeinden» bieten eine kostenlose und bedürfnisorientierte Beratung bei der Erarbeitung einer Klimastrategie an. 

Förderung

Bei folgendem Förderprogramm können Gemeinden finanzielle Unterstützung im Bereich Klimaplanung beantragen.

Förderprogramm Anpassung an den Klimawandel des Bundes

Das Förderprogramm unterstützt Massnahmen zur Anpassung an den Klimawandel in der Schweiz, sodass wir uns als Gesellschaft schneller an die Auswirkungen des Klimawandels anpassen können. 2025 unterstützt der Bund bewährte Lösungen, damit sie schnell verbreitet werden können. Ab 2026 werden auch neue Ansätze gefördert, um auf neue oder zunehmende Folgen des Klimawandels zu reagieren.

Projektförderung EnergieSchweiz für Gemeinden

Im Rahmen von «EnergieSchweiz für Gemeinden» werden Projekte von Gemeinden zu Energie- und Klimathemen durch unterschiedliche Programme finanziell unterstützt. Auch Projekte im Bereich Energie- und Klimaplanung haben die Möglichkeit, Unterstützung zu beantragen. 

Praxisbeispiele aus den Gemeinden

Wie haben andere Gemeinden den Weg zu einer klimaneutralen und klimaresilienten Gemeinde beschritten? Hier finden Sie Beispiele.

Vision 2040 der Gemeinde Küsnacht

Küsnacht hat in der «Vision 2040» ihre kommunale Klima-, Grünraum- und Energiepolitik verankert. Auf  dieser Grundlage verabschiedete der Gemeinderat das Programm «Klima, Grünraum und Energie 2022–2025» mit konkreten Zielen. Für die Umsetzung der Massnahmen hat die Gemeindeversammlung 2021 einen Rahmenkredit bewilligt. Über den Umsetzungsstand des Programms berichtet die Energie- und Naturschutzkommission jährlich. 

Klimaschutzstrategie von Illnau-Effretikon

In Illnau-Effretikon hat der Stadtrat Anfang 2025 eine Klimaschutzstrategie verabschiedet. Die Strategie enthält Zielsetzungen, die als allgemeine Grundsätze ausformuliert sind. Leitsätze konkretisieren diese für das Stadtgebiet  und für die Stadtverwaltung. Die Massnahmen sind in fünf Handlungsfelder aufgeteilt. Ausserdem wurden je Massnahme die Kosten, Zuständigkeiten und zeitliche Priorisierung festgehalten. Zur Erfolgskontrolle wird ein Monitoring eingeführt, um frühzeitig zu erkennen, ob die Stadt auf Netto-Null-Zielkurs ist.

Kontakt

Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft – Sektion Klima und Mobilität

Adresse

Stampfenbachstrasse 12
8090 Zürich
Route (Google)

Telefon

+41 43 259 30 53

Sekretariat


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