Deponien

Ausschnitt aus einem Neubau einer Deponie für Schlacke aus Kehrichtverwertungsanlagen: Verschiedene Maschinen arbeiten an der Verdichtung der Deponiesohle

Grundsätzlich sorgt der Kanton für eine Reduktion der Abfallmenge sowie für eine möglichst hohe stoffliche und energetische Verwertung der Abfälle. Nicht weiter verwertbare Rückstände aus Abfällen sind so zu behandeln, dass sie ohne Umweltgefährdung deponiert werden können.

Inhaltsverzeichnis

Deponiestandorte

Jede Gesellschaft hinterlässt ihre Spuren. Bei der Deponierung soll eine allfällige künftige Verwertung der Stoffe nicht ausgeschlossen werden. Die Kapazitäten und die Funktionsfähigkeit der Anlagen für das Sammeln, das Rezyklieren, die Behandlung und die Ablagerung von Abfällen sind langfristig zu sichern. Im Kanton Zürich anfallende Abfälle sollen innerhalb des Kantonsgebiets abgelagert werden können. Im kantonalen Richtplan sind 23 Deponiestandorte mit einem Restvolumen von ca. 18 Millionen Kubikmeter festgesetzt (Kapitel 5.7 des Richtplans).

Gemäss Verordnung über die Vermeidung und die Entsorgung von Abfällen (VVEA) gibt es in der Schweiz fünf Deponietypen. Diese sind mit den Buchstaben A bis E bezeichnet, welche in aufsteigender Folge für zunehmendes Gefährdungspotenzial der dort abgelagerten Abfälle stehen. Eine Beschreibung der einzelnen Deponietypen und der darauf zugelassenen Abfällen ist auf der Webseite des Bundesamt für Umwelt (BAFU) zu finden.

Die durch Wohlstand und Bevölkerungswachstum zunehmenden Abfallströme beanspruchen ein sehr grosses Deponievolumen. Obwohl rund 80 Prozent des im Kanton Zürich anfallenden Abfalls stofflich oder energetisch verwertet werden, nimmt die auf Deponien von Typ B bis E abgelagerte Abfallmenge nicht ab. Sie betrug in den letzten vier Jahren im Kanton Zürich im Mittel rund 1 Million Tonnen – nahezu eine Tonne pro Einwohnerin bzw. Einwohner und Jahr.

Weitere Informationen zu abgelagerten Materialien und Mengen sind in der kantonalen Deponiestatistik zu finden.

Sämtliche heute betriebenen Deponien zeichnen sich durch einen hohen technischen Standard aus. Deponien des Typ B können dank ihren emissionsarmen Abfällen ihr Sickerwasser direkt in den Vorfluter einleiten. Sie können als sichere letzte Senken bezeichnet werden. Deponien des Typ C, D und E, in welchen Abfälle mit höheren Schadstoffgehalten abgelagert werden, bergen ein Risiko für Umweltschäden. Das schadstoffbelastete Sickerwasser wird einer Abwasserreinigungsanlage (ARA) zugeführt. Überdies erfordern sie eine lange und kostenintensive Nachsorgezeit. Sie können lediglich als sichere Senken bezeichnet werden.

Deponienachsorge

Die Nachsorgedauer bei Deponien muss auf eine überschaubare Zeit beschränkt sein. Nach spätestens 50 Jahren sollen keine aktiven Massnahmen, wie Unterhalt von Entwässerungs- und Entgasungsanlagen zum Schutz der Umwelt, mehr notwendig sein. Bezogen auf den wichtigsten Emissionspfad – das Wasser – bedeutet dies, dass von einer abgeschlossenen Deponie dauerhaft keine schädlichen oder lästigen Einwirkungen auf nutzbares oder genutztes Grundwasser sowie auf Oberflächengewässer ausgehen dürfen.

Bild einer rekultivierten Deponie in der Nähe von Winterthur
Rekultivierte Deponie in der Nähe von Winterthur. Quelle: Franz Rindlisbacher

Deponienachsorgeverordnung

Deponien, auf denen keine Abfälle mehr abgelagert werden, müssen ordnungsgemäss abgeschlossen werden. Nach dem Abschluss sind der Unterhalt der Anlage und die allgemeine Nachsorge für die Deponie sicherzustellen. Zudem ist dafür Gewähr zu bieten, dass eine nachträgliche Sanierung der Deponie nicht zulasten der Allgemeinheit geht. Die Kosten der gebotenen Vorkehrungen sind oftmals erheblich und fallen zu einem Zeitpunkt an, an dem der Inhaber oder die lnhaberin der Deponie aus der stillgelegten Anlage keine laufenden Einnahmen mehr erzielt oder als juristische Person möglicherweise nicht mehr existiert. Auch können als Folge der Ablagerung noch lange nach Abschluss und Überdeckung schädliche und lästige Folgen auftreten, welche behoben werden müssen.

Aus diesem Grund sieht Art. 32b Abs. 1 des Umweltschutzgesetzes vor, dass lnhaber und Inhaberinnen von Deponien die Deckung der Kosten für Abschluss, Nachsorge und Sanierung durch Rückstellungen, Versicherung oder in anderer Form sicherzustellen haben. Die Deponienachsorgeverordnung (DeNaV) soll solchen Risiken vorbeugen und mit dem kantonalen Deponiefonds eine ausreichende finanzielle Sicherung gewährleisten. Damit wird die Nachsorge von Deponien und die Finanzierung zukünftig absehbarer Aufwände langfristig und nachhaltig gesichert.

Gesamtschau Deponien

Um neue Standorte für Deponien zu identifizieren, wurde von 2020 bis 2023 eine «Gesamtschau Deponien» erarbeitet. Die daraus resultierenden Standorte sollen mit der Teilrevision 2024 im kantonalen Richtplan festgesetzt werden. Bis neue Standorte aus der Gesamtschau realisiert werden können, kann der Bedarf an Deponien mit den bestehenden Richtplanstandorten gedeckt werden.

Insbesondere die Deponie-Erweiterungen der Richtplanrevision 2017 bringen nochmals zusätzliches Volumen.

Organische Spurenstoffe im Deponiesickerwasser

Sickerwasser von Deponien enthalten mehrere tausend Einzelsubstanzen, darunter auch eine Vielzahl von unbekannten Soffen. Nur ein kleiner Teil dieser Stoffe wird routinemässig im Umweltüberwachungsprogramm erfasst. Aus diesem Grund wurden in den Jahren 2021 und 2022 insgesamt 25 Deponiesickerwässer aus unterschiedlichen Deponietypen und Deponiephasen (in Betrieb und Nachsorge) auf knapp 270 organische Substanzen untersucht. Identifiziert und quantifiziert wurden Bestandteile von Arzneimittel, Pestizide, Flammschutzmittel, Tenside, Weichmacher, Per- und Polyflourierte Substanzen, Rückstände aus Verbrennungsprozessen und weitere Chemikalienrückständen aus industriellen und technischen Anwendungen.

Ein ausführlicher Bericht dazu ist unter «Weiterführende Informationen» (unten) in der Rubrik Daten & Statistiken einsehbar: «Organische Spurenstoffe – Emerging Pollutants: Untersuchungen von Deponiesickerwasser» 

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