Unser Ziel ist ein einfacher, schneller und diskriminierungsfreier Zugang zu Beratung, Schutz und finanziellen Leistungen der Opferhilfe. Deswegen arbeiten wir auf der Basis unserer kollaborativ erarbeiteten Strategie und unter Berücksichtigung der kantonalen Rahmenbedingungen sowie der Istanbul-Konvention an der Weiterentwicklung des Opferhilfeangebots im Kanton Zürich.
Unsere Strategie
Die Zahl der Menschen, die Hilfe bei der Opferhilfe Zürich suchen, steigt seit Jahren. Zudem hat die Opferhilfe mit dem Regierungsratsbeschluss zur Umsetzung der Istanbul-Konvention (RRB Nr. 338/2021) neue Aufgaben erhalten.
Deswegen hat die Opferhilfe Zürich eine Strategie entwickelt, die folgende Hauptziele verfolgt:
Vorteile:
- Das Opfer und seine Bedürfnisse stehen im Mittelpunkt
- Die Istanbul-Konvention wird umgesetzt (RRB Nr. 338/2021 und RRB Nr. 1254/2024)
- Die Stellen der Opferhilfe Zürich arbeiten eng zusammen und verstehen sich als Teil des Ganzen
- Das Angebot der Opferhilfe Zürich ist bedarfsgerecht, inklusiv und diversitätssensibel ausgerichtet
- Das Angebot der Opferhilfe Zürich wird regelmässig überprüft und weiterentwickelt
Opferhilfe Zürich
Die Kantonale Opferhilfestelle, die acht vom Kanton anerkannten Beratungsstellen, die drei Frauenhäuser und die Fachstelle für Frauenhandel und Frauenmigration (FIZ) bilden die «Opferhilfe Zürich». Sie alle setzen sich für den Schutz und die Unterstützung gewaltbetroffener Menschen ein.
Unser Ausgangspunkt
Wie zugänglich und bedarfsgerecht ist unser Angebot?
Verwenden Sie die Akkordeon-Bedienelemente, um die Sichtbarkeit der jeweiligen Panels (unterhalb der Bedienelemente) umzuschalten.
Wir wollten wissen, wie zugänglich das Opferhilfeangebot im Kanton Zürich ist. Deswegen haben wir bei der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) eine Studie in Auftrag gegeben, die dieser Frage nachgeht. In ihrer Analyse richten die Forschenden ein besonderes Augenmerk auf den Zugang besonders verletzlicher Gruppen zur Opferhilfe, insbesondere Menschen mit Behinderungen, Menschen mit Migrations- bzw. Fluchthintergrund, die LGBTIQ-Community sowie ältere und junge Menschen.
Basierend auf der Analyse haben die Forschenden Empfehlungen formuliert, wie das Opferhilfeangebot im Kanton Zürich weiter verbessert werden kann.
Basierend auf den Empfehlungen der ZHAW zur Weiterentwicklung des Opferhilfeangebots haben wir Massnahmen zuhanden des Regierungsrats formuliert.
Der Regierungsrat hat unsere Empfehlungen berücksichtigt und im Rahmen der bereits laufenden Umsetzung der Istanbul-Konvention (RRB Nr. 338/2021) neue Folgemassnahmen beschlossen.
Die Massnahmen der Zürcher Regierung zur weiteren Umsetzung der Istanbul-Konvention und der Weiterentwicklung des Opferhilfeangebots im Kanton Zürich lauten:
Vorteile:
- Sensibilisieren und Schulen von Fachpersonen aus anderen Versorgungsbereichen und von Zusammenarbeitspartnern der Opferhilfe
- Schulen von Fachpersonen der Opferhilfe zu Themen einer inklusiven Opferhilfe und den Bedürfnissen verschiedener Zielgruppen
- Ausbauen der Leistungsvereinbarungen mit den Opferberatungsstellen, damit sie die bedarfsgerechte Begleitung von Opfern im Strafverfahren gewährleisten können
- Schaffen von nach aussen deutlich sichtbaren Beratungsangeboten für jugendliche und erwachsene Männer sowie für LGBTIQ-Personen
- Sensibilisieren der Öffentlichkeit zum Angebot der Opferhilfe. Dabei werden besonders vulnerable Gruppen berücksichtigt
- Prüfen, wie das Angebot an Schutz- und Notunterkünften inklusiver und diversitätssensibler ausgestaltet werden kann
Woran wir aktuell arbeiten
Zugänglichkeit der Angebote
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Das Angebot für Opfer von Gewalt im Kanton Zürich ist spezialisiert. Aufgrund der vielen Anlaufstellen erschliesst sich für Opfer und Fachpersonen oft nicht, wer für ihre Unterstützung bzw. ihr Anliegen zuständig ist. Weiterhin ist die Opferhilfe in der Öffentlichkeit zu wenig bekannt.
Was wir erreichen möchten
Betroffene und Fachpersonen sollen schnell die für sie passende Anlaufstelle finden. Zudem sollen Informationen zur Opferhilfe einfach auffindbar sein. Wir stellen sicher, dass der Weg zur Opferhilfe und zum richtigen Angebot auch über den digitalen Kanal gefunden werden kann.
Wir machen die Opferhilfe auch für Männer sichtbarer. Denn obwohl sie auch häufig von Gewalt betroffen sind, finden sie seltener den Weg in die Opferberatung.
Wie wir daran arbeiten
Wir erstellen eine «Landingpage», die das Angebot der Opferhilfe im Kanton Zürich überschaubar darstellt. Dabei achten wir auf eine barrierefreie und inklusive Kommunikation, damit alle Menschen Zugang zur Opferhilfe finden und sich zum Angebot im Kanton Zürich informieren können. So sensibilisieren wir auch die breite Bevölkerung des Kantons Zürich.
Was wir erreichen möchten
Damit die verschiedenen Zielgruppen für sie verständliche Informationen über die Opferhilfe und somit auch den Zugang finden, müssen ihre unterschiedlichen Bedürfnisse in der Gestaltung der Informationen berücksichtigt werden.
Wie wir daran arbeiten
Wir machen Informationen besser zugänglich. Damit sie für alle Menschen verständlich und zugänglich sind, müssen sie wie folgt gestaltet sein:
Vorteile:
- in verständlicher Sprache verfasst
- barrierefrei
- mehrsprachig
- altersgerecht
Damit Opfer von Gewalt besser Zugang zu Hilfe finden, sind Schlüsselpersonen, sogenannte «Gatekeeper», essenziell. Diese Schlüsselpersonen sind beispielsweise im Gesundheitsbereich (Spitäler und Praxen), im Migrationsbereich (z.B. Asylzentren), im Kindesschutzbereich (KESB), im Rechtssystem (Polizei und Gerichte) oder in der Sozialen Arbeit tätig.
Gatekeeper sind wichtig, da sie bereits in Kontakt mit (potenziellen) Opfern sind. Das heisst, sie können Informationen zur Opferhilfe weitergeben und aktiv zur Vernetzung mit einem passenden Opferhilfeangebot beitragen. So ermöglichen sie den Zugang zur Hilfe.
Was wir erreichen möchten
Professionelle Gatekeeper, Verbände und Vereine sollen über die Opferhilfe informiert sein. Zudem soll das Thema Opferhilfe an geeigneter Stelle in Weiterbildungsformaten verankert werden.
Woran wir arbeiten
Mit Schulungen und weiteren Sensibilisierungsmassnahmen möchten wir erreichen, dass die Gatekeeper
Vorteile:
- das Angebot der Opferhilfe kennen
- die eigene Bedeutung für die Zugänglichkeit kennen
- Betroffene aktiv an die Opferhilfe vermitteln und sie bei Bedarf bei der Kontaktaufnahme mit der Opferhilfe unterstützen
Ausgestaltung der Angebote
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Zentrale Telefonnummer im Kanton Zürich
Seit dem 1. November 2025 ist die Opferhilfe Zürich rund um die Uhr unter der Nummer 044 455 2 142 erreichbar. Den Betrieb der zentralen Telefonnummer übernimmt die Beratungsstelle «Opferberatung Zürich».
Was wir erreichen möchten
Das neue Angebot ermöglicht es Opfern von Gewalt, rund um die Uhr Hilfe zu finden. Zudem können von Gewalt betroffene Menschen an die geeignete Opferberatungsstelle, Schutzunterkunft oder auch an andere Angebote ausserhalb der Opferhilfe weitervermittelt werden. Mit dem neuen Angebot wird die Zugänglichkeit zur Opferhilfe entschieden verbessert.
Woran wir arbeiten
Für die effiziente und zielgerichtete Umsetzung sowie die zeitgerechte Einführung der Telefonnummer arbeiten wir daran, dass:
Vorteile:
- Betroffene jeweils an die für sie am besten geeignete Stelle weitergeleitet werden
- das neue Personal des zentralen Telefondienstes zur Opferhilfe Zürich und deren Angebot geschult wird
- ein Monitoring zur quantitativen und qualitativen Qualitätskontrolle aufgebaut wird
Schweizweite Telefonnummer für Gewaltopfer
Ab dem 1. Mai 2026 wird schweizweit die Kurznummer 142 für Gewaltopfer eingeführt. Mit der Einrichtung der dreistelligen Telefonnummer
Vorteile:
- erhalten von Gewalt betroffene Menschen rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr Erstauskünfte zu Fragen der Opferhilfe
- werden von Gewalt betroffene Menschen an das für sie passende Angebot weitervermittelt
- erfolgt bei Notfällen eine Krisenintervention
Die Studie der ZHAW zeigt auf, wie wichtig die psychosoziale Begleitung von Opfern im Strafverfahren ist. Heute haben die Opferberatungsstellen jedoch zu wenig Ressourcen, um Opfer in Strafverfahren angemessen begleiten zu können.
Was wir erreichen möchten
Den Opferberatungsstellen sollen genügend Ressourcen zur Verfügung stehen, damit sie besonders vulnerable Personen im Strafverfahren begleiten können. Gemäss der Studie der ZHAW sind besonders Kinder und Jugendliche, Personen mit Behinderungen, Personen mit einer psychischen Beeinträchtigung und Betroffene von Sexualstraftaten bei Einvernahmen speziell auf Begleitung von Mitarbeitenden der Opferberatungsstellen angewiesen.
Woran wir arbeiten
Um die angemessene Begleitung von besonders vulnerablen Personen im Strafverfahren zu ermöglichen, stellt der Kanton den Opferberatungsstellen mehr Ressourcen zur Verfügung. Die Ressourcen bei den Beratungsstellen werden ab dem Jahr 2026 über drei Jahre kontinuierlich aufgebaut.
Verschiedene Zielgruppen sind darauf angewiesen, dass Mitarbeitende der Opferberatung und der Schutzunterkünfte ihre spezifischen Bedürfnisse erkennen und den Unterstützungsprozess entsprechend gestalten.
Was wir erreichen möchten
Die Fachpersonen der Opferhilfe im Kanton Zürich sollen über opfergruppenspezifisches Fachwissen und Diversitätskompetenz verfügen, um adressatengerechte Hilfe leisten zu können.
Woran wir arbeiten
Um die Fachpersonen der Opferhilfe Zürich zu schulen, veranstalten wir jährlich eine Fachtagung. Das Thema der Tagung richtet sich an den Erkenntnissen der ZHAW, den politischen Rahmenbedingungen und dem Bedarf innerhalb der Opferhilfe Zürich aus.
Für die diversitätssensible Schulung der Fachpersonen in der Opferhilfe bietet die ZHAW ab dem Frühjahr 2026 einen CAS an, der sich an Fachpersonen aus der Opferhilfe richtet.
Fachtagung zu Bedürfnissen von Menschen mit Lernschwierigkeiten
Wie kann die Opferberatung für Menschen mit Lernschwierigkeiten zugänglicher gemacht werden?
Mit dieser wichtigen Frage hat sich die Opferhilfe Zürich am 15. Mai 2025 beschäftigt. Mitarbeitende der Opferhilfe Zürich kamen an einer Fachtagung zusammen, um sich zu Inklusion weiterzubilden.
Mehr dazu
Wie wir zusammenarbeiten
Wir sind überzeugt, dass wir mit dem Einbezug der verschiedenen Stellen der Opferhilfe Zürich bessere Ergebnisse zu Gunsten der Opfer erzielen. Diese Zusammenarbeit ermöglicht das Strategiegremium Opferhilfe Zürich.
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Ziele des Strategiegremiums
Das Strategiegremium Opferhilfe Zürich
Vorteile:
- bearbeitet strategische Fragestellungen kooperativ und multiperspektivisch
- stellt die Opfer stets ins Zentrum
- ermöglicht Teilhabe und Multiperspektive
- erhöht Transparenz und Übersichtlichkeit
- bündelt die Fachexpertise der verschiedenen Bereiche
- führt zu mehr Akzeptanz von Entscheidungen
Zusammensetzung des Strategiegremiums
Das Gremium setzt sich aus Vertretungen der NGOs und der Kantonalen Opferhilfestelle zusammen. Die Mitglieder werden jeweils für eine Periode von drei Jahren gewählt.
Weiterführende Informationen
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