Entlastungsstollen Sihl-Zürichsee

Bei einem extremen Sihl-Hochwasser drohen allein in der Stadt Zürich Gebäudeschäden von über 6 Milliarden Franken. Ein Entlastungsstollen von Langnau am Albis nach Thalwil ermöglicht ab 2026 die Überleitung von Hochwasserspitzen der Sihl in den Zürichsee. Damit beseitigt er das mit Abstand grösste Hochwasser-Risiko im Kanton Zürich.

Inhaltsverzeichnis

Aktuell

Diese Arbeiten stehen in nächster Zeit an

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Darstellung der Situation im Sihltal. Oben die Sihltalstrasse, in der Mitte die Sihl, die eine Linkskurve beschreibt, unten die Bahnlinie der SZU und der Sihluferweg. Die Baugrube liegt zwischen der Sihl und der Bahnlinie. Hier wird das künftige Einlaufbauwerk entstehen, von dem aus der Stollen zur rechten unteren Bildecke führt. Hilfsbrücke und Startröhre werden im Anfangsstück des Stollens erstellt.
Übersicht über die Bauarbeiten im Sihltal.
  • Baugrubenaushub: Hinter dem Fangedamm wird der Grund bis auf das Niveau des Stollens (tiefer als die Flusssohle) abgetragen. Im lockeren Gestein sichern Bohrpfähle aus Beton und Spundwände die Baugrube, im festen Fels kommen Spritzbeton, Stahlnetze und Felsanker zum Einsatz.
  • Startröhre für den Stollen: Ab Juli werden unter dem Sihluferweg die ersten Stollenmeter mit Sprengungen aus dem Felsen ausgebrochen und gesichert.
  • Baubeginn Einlaufbauwerk: Im Sommer beginnen im nördlichen Bereich der Baugrube die Arbeiten am eigentlichen Einlaufbauwerk.

Darstellung der Situation in Thalwil. Links die SBB-Gleise, in der Mitte die Seestrasse, rechts der Zürichsee. Das künftige Auslaufbauwerk verläuft in der Mitte der Grafik von links nach rechts und ragt in den See hinaus. Die Baugrube Hangseite wird zwischen der Bahnlinie und der Seestrasse erstellt, die Baugrube Seeseite von der Strasse zum Wasser hin.
Übersicht über die Bauarbeiten in Thalwil.
  • Baugrube Hangseite: Seit Januar 2023 sind die Arbeiten an der Baugrube im Bereich zwischen der Seestrasse und den Bahngleisen im Gang. Nach dem Abtragen der Humusschicht wurde eine Lärmschutzwand erstellt, seither wird die Baugrube ausgehoben und mit Ankern und Spritzbeton gesichert.
  • Baugrube Seeseite: Seit April wird die Baugrube im See Stück für Stück vom Ufer her gebaut. Dafür werden Spundwände in den Seegrund getrieben und mit Querbalken verstärkt.
  • Seestrasse: Um Platz zu schaffen für das Verlegen von Werkleitungen und weitere Arbeiten, wird die Seestrasse leicht Richtung See verschoben. Über der Seestrasse entsteht eine temporäre Schutzgalerie, die den Durchgangsverkehr von den Bauarbeiten abschirmt.

Schauen Sie von der Plattform aus zu

Besuchsplattform im Rütiboden mit Blick auf die Bauarbeiten am Einlaufbauwerk des Entlastungsstollens
Besuchsplattform mit Blick auf die Bauarbeiten am Einlaufbauwerk des Entlastungsstollens. Quelle: AWEL

Auf einer Baustelle gibt es immer etwas zu beobachten und zu bestaunen – und aus der Höhe geht dies besonders gut. Von der Besuchsplattform im Rütiboden überblicken Sie die Bauarbeiten am Einlaufbauwerk des Entlastungsstollens. Illustrationen des bekannten Karikaturisten Ruedi Widmer machen das Geschehen auf der Baustelle verständlich und stellen Berufe und Baugeräte vor. 

Die Besuchsplattform steht direkt am Sihluferweg. Vom Bahnhof Langnau-Gattikon ist sie bequem zu Fuss in etwa 20 Minuten zu erreichen. Folgen Sie den Wegweisern des Wanderweges Nr. 84 in Richtung Sihlwald oder nehmen Sie das Velo (Route 94).

Besuchen Sie das Infozentrum in Langnau 

Blick ins Infozentrum. Links eine von drei Säulen, hier zum Thema Ökologie, rechts die Wand zum Stollenprojekt, im Hintergrund die runde Leinwand für die Beamerprojektion. In der Mitte des Raums stehen einige Stühle.
Im Infozentrum erfahren Sie mehr zur Gefahr durch die Sihl, zur Funktionsweise des Stollens im Detail und warum sich auch Käfer freuen dürfen. Quelle: AWEL

Öffnungszeiten:

  • Montag bis Freitag, 9.00 bis 18.30 Uhr
  • Samstag, 9.00 bis 17.00 Uhr

Bacher Garten-Center,
Spinnereistrasse 3, Langnau am Albis

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Anfahrtsplan zum Infozentrum.

Faszinierende Einblicke @stollenreporter 

Was muss man sich unter wandernden Nasen vorstellen? Solchen und anderen Fragen gehen unsere Stollenreporter nach. In Videos, Fotos und Textposts zeigen sie die Menschen hinter der Kulisse, verraten Überraschendes rund um die Bauarbeiten oder bringen Fun Facts zur Geschichte der Sihl oder zur Natur. (Bei den erwähnten Nasen handelt es sich übrigens um eine Fischart.)

@stollenreporter

Das Projekt

Bei extremen Unwettern kann die sonst gemächlich dahinfliessende Sihl zum reissenden Fluss werden und im unteren Sihltal und der Stadt Zürich massive Überschwemmungen anrichten. Verschiedene Studien zeigten, dass ein Entlastungsstollen die beste Variante ist, um die bedrohten Gebiete zu schützen. Der Stollen, der zwischen Langnau am Albis und Thalwil realisiert wird, kommt erst bei sehr grossen und seltenen Wassermengen zum Einsatz.

Nach heutigen Erkenntnissen wird etwa alle 20 Jahre Sihlwasser durch den Entlastungsstollen strömen.

Kartenausschnitt mit dem Verlauf des Stollens von Gattikon bis nach Thalwil.
Der Stollen verläuft unter dem Gattiker Waldweiher durch den Zimmerberg. Quelle: AWEL

Schutz für das Sihltal und Zürich 

Der Entlastungsstollen sorgt dafür, dass die Marke von 300 Kubikmetern pro Sekunde nicht überschritten wird. Denn darüber würde es für das untere Sihltal und die Stadt Zürich kritisch und es wäre mit Hochwasserschäden zu rechnen.

Ab einer Menge von 250 Kubikmeter pro Sekunde fliesst Wasser in den Stollen, der so einen Teil des Sihlwassers in den Zürichsee umleitet. Zum Vergleich: Im Juli 2021, als viele Flüsse und Seen über die Ufer traten, erreichte die Sihl 248 Kubikmeter pro Sekunde. Im August 2005 lag das Maximum bei 290 Kubikmetern pro Sekunde.

Der Entlastungsstollen schützt vor einer Sihl­ Hochwasserspitze von bis zu 600 Kubikmetern pro Sekunde. Das entspricht einem Extremhochwasser mit einer statistischen Eintretenswahrscheinlichkeit von einmal in 500 Jahren. Die ma­ximale Kapazität des Stollens beträgt rund 400 Kubikmeter pro Sekunde.

Zwei Karten der Stadt Zürich mit eingezeichneten Überschwemmungsgebieten. Links: der Zustand heute. Bei einem Extremhochwasser wären grosse Teile der Allmend Brunau, der Gebiete rund um den Bahnhof Wiedikon, der Kreise 4 und 5 sowie das Gleisfeld und der HB betroffen. Rechts: Nach der Fertigstellung des Stollens bleibt das Hochwasser im Flussbett der Sihl.
Wie sich der Entlastungsstollen bei einem Extremhochwasser auf die Stadt Zürich auswirkt, zeigt der Vergleich des Zustands heute (links) und nach Inbetriebnahme des Stollens (rechts). In Orange sind die Gebiete dargestellt, die überschwemmt würden.

Nur geringe Auswirkungen auf den Zürichseepegel

Im Rahmen der Planungsarbeiten wurden auch die Auswirkungen des durch den Stollen geleiteten Hochwassers auf den Zürichseepegel unter­sucht. Dabei zeigte sich, dass selbst die Umleitung extremer Sihl­-Hochwasserspitzen lediglich zu einem zusätzlichen An­stieg des Seespiegels um wenige Zentimeter führen würde. Dieser Anstieg kann ausgeglichen werden:

  • durch die geplante Erhöhung der Abflusskapazität der Limmat bei der Münster-­ und Rathausbrücke,
  • und die Ver­besserung der Steuerbarkeit des Platzspitzwehrs in der Stadt Zü­rich.  

Gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis

Die Kosten für die Planung und den Bau des Entlastungsstollens und die ökologischen Ersatzmassnahmen betragen rund 175 Millionen Franken. Diese Investition des Kantons Zürich steht in einem sehr günstigen Verhältnis zum verhinderten Schadenswert: Bei einem Extremhochwasser der Sihl könnten alleine in der Stadt Zürich Schäden von bis zu 6,7 Milliarden Franken entstehen. 

Den grössten Teil der Kosten trägt der Kanton Zürich; der Bund, die Stadt Zürich, die SBB und die SZU beteiligen sich ebenfalls.

Das Bauwerk 

Der Einlauf des Entlastungsstollens befindet sich an der Sihl direkt beim 2017 errichteten Schwemmholzrechen, oberhalb von Langnau am Albis. Im Bereich des Seebads Bürger I in Thalwil mündet der Entlastungsstollen in den Zürichsee.

Einlaufbauwerk

Die Hochwasserspitzen der Sihl werden über ein automatisch re­guliertes Einlaufbauwerk entnommen.

Visualisierung des Einlaufbauwerks für den Entlastungsstollen Thalwil. Im Hintergrund sichtbar ist die schlitzförmige Öffnung, durch die das Hochwasser in den Stollen eintritt.
Bei der Gestaltung des Einlaufbauwerks wirkten Fachleute für Architektur und Landschaftsgestaltung mit. Im Hintergrund sichtbar ist die schlitzförmige Öffnung, durch die das Hochwasser in den Stollen eintritt. Quelle: AWEL

Schlauchwehre senken sich automatisch

Im Einlaufbauwerk steht ein Wehr aus einer Betonmauer und zwei darauf befestigten, luftgefüllten Schläuchen. Bei normalem Wasserstand der Sihl und bei ungefährlichen Hochwassern versperrt das Wehr den Einlauf in den Stollen. Melden die Messgeräte am Oberlauf der Sihl, dass der Pegelstand den kritischen Wert übersteigt, senken sich die 40 Meter langen Schlauchwehre automatisch und Sihlwasser kann in den Zürichsee abfliessen.

In die Landschaft eingepasst

Die Länge des Einlaufbauwerks beträgt rund 100 Meter. Nach seiner Fertigstellung werden an der Sihl vor allem noch die Tauch­wand und die mit einem Rechen versehene Einlauföffnung sicht­bar sein. Die sorgfältige Gestaltung der sichtbaren Teile des Bau­werks erfolgt in Zusammenarbeit mit Fachleuten für Architektur und Landschaftsgestaltung.  

Wie funktioniert das Schlauchwehr?

Auslaufbauwerk

Das Auslaufbauwerk zur Einleitung der Hochwasserspitzen in den Zürichsee ist un­mittelbar nördlich der Abwasserreinigungsanlage (ARA) im Be­reich des Seebads Bürger I in Thalwil geplant.

Schematische Darstellung des Auslaufbauwerks.
Schematische Darstellung des Auslaufbauwerks. Der gestrichelte Teil liegt im Untergrund, der restliche Teil unter Wasser. 9 Luftschacht, 10 Toskammer, 12 Rechteckkanal, 13 Mündungsbauwerk. Quelle: AWEL

Unter der Seestrasse in den See

Der Entlastungsstollen mündet in Thalwil neben der Abwasserreinigungsanlage in die sogenannte Toskammer des Auslaufbauwerks. Daran anschliessend unterquert ein rechteckiger, acht Meter breiter und sechs Meter hoher Betonkanal die Seestrasse und das Seebad Bürger I. Er führt rund 90 Meter in den Zürichsee hinaus. 

Hier, weit weg vom Seeufer und mindestens drei Meter unter der Wasseroberfläche, gelangt das abgeleitete Sihlwasser kontrolliert in den See. Ein Gitter beim Mündungsbauwerk sorgt dafür, dass niemand in das Auslaufbauwerk eindringen kann.

Eine Bremskammer für das Wasser

Wegen des Gefälles im Stollen strömt das Sihlwasser mit etwa 50 km/h in die Toskammer. Dort wird es auf weniger als 15 km/h abgebremst. Ansonsten würde es mit hoher Energie in den See fliessen und Schlamm vom Seegrund aufwirbeln. Dies würde das Seewasser trüben und sehr wahrscheinlich nahegelegene Trinkwasserfassungen beeinträchtigen.

Ein Luftschacht oberhalb der Toskammer sorgt für die Belüftung und die Abfuhr der Luft, die durch den Stollen mittransportiert wird.

Zeitplan

Im Sommer 2023 beginnen im Sihltal die Arbeiten am eigentlichen Stollen. Auf der Thalwiler Seite steht das laufende Jahr ganz im Zeichen der Baugrubenerstellung
Die Bauzeit für den Entlastungsstollen wird rund vier Jahre betragen, so dass er 2026 fertiggestellt sein dürfte. Quelle: AWEL

Die ökologischen Ersatzmassnahmen am Zürichsee werden 2024 umgesetzt, jene an der Sihl bei Langnau 2026.

Ein sehr anspruchsvolles Bauvorhaben

Die Entwicklung der gesamten Anlage stellte das Projektteam vor etliche technische Herausforderungen. An der ETH Zürich wurden aufwändige Versuche an Modellen des Einlauf- und des Auslaufbauwerk durchgeführt, bis die optimale Lösung gefunden war.

Auch das Bauverfahren muss komplexe Ansprüche erfüllen. Im Sihltal kommt wegen der besonderen geologischen Situation eine spezielle Tunnelbohrmaschine zum Einsatz, sobald die Baugrube für das Einlaufbauwerk ausgehoben ist. Ihr Bohrkopf stützt den ausgebrochenen Hohlraum mit einer Stahlröhre. So verhindert sie, dass sich Felsplatten von der Decke lösen können. Gleich anschliessend kleidet sie den Stollen mit vorgefertigten Stahlbetonelementen, Tübbinge genannt, aus.

Das Ausbruchmaterial wird im Sihltal zwischengelagert und von dort grösstenteils mit Bahnwagen umweltverträglich abtransportiert.

In Thalwil sind die äusserst engen Platzverhältnisse in dicht besiedeltem Gebiet eine Herausforderung. Während der gesamten Bauzeit muss die Seestrasse durchgehend in beide Richtungen befahrbar bleiben. Auch für das Bauen im Wasser sind einige Schwierigkeiten zu meistern. Die Baugrube für den Bau des Betonkanals wird mithilfe von Spundwänden – bestehend aus einzelnen Stahlprofilen – im Zürichsee errichtet und das Wasser ausgepumpt. Somit kann der Bau des Betonkanals im Trockenen stattfinden.

Grafik mit Luftansicht der Baugrube. Diese besteht aus fünf Kästen mit verstrebten Spundwänden.
So wird die Baugrube im See aussehen.

Ökologie

Der Kanton Zürich baut den Entlastungsstollen Sihl-Zürichsee mit der grösstmöglichen Rücksicht auf Fauna und Flora. Dennoch hat der Bau des Stollens Auswirkungen auf die Umwelt: Mit dem Einlaufbauwerk wird ein Stück Sihlufer verbaut, für das Auslaufbauwerk wird in Unterwasser-Lebensräume des Zürichsees eingegriffen.

Deshalb ist der Kanton Zürich gesetzlich verpflichtet, sogenannte ökologische Ersatzmassnahmen zu leisten – das heisst, den verlorenen Naturraum an anderer Stelle so weit wie möglich zurückzugewinnen. Dafür sind zwei Orte vorgesehen: an der Sihl bei Langnau am Albis und am Zürichsee in Richterswil.

Kartenansicht des Stollenverlaufs und der Standorte für ökologische Massnahmen in Richterswil und Langnau am Albis.
Die Standorte der ökologischen Ersatzmassnahmen. Quelle: AWEL

Neue Lebensräume an der Sihl

Die ökologischen Ersatzmassnahmen an der Sihl umfassen einerseits den 1,5 Kilometer langen Sihlabschnitt zwischen dem Bahnhof Langnau­-Gattikon und der Wehrschwelle Garten­dörfli und andererseits einen Abschnitt des Gontenbachs an der Grenze von Langnau am Albis und Adliswil.

Die ökologischen Ersatzmassnahmen an der Sihl 

Kartenansicht der geplanten ökologischen Ersatzmassnahmen an der Sihl.
Die Massnahmen sollen sowohl der Natur zugute kommen als auch die Zugänglichkeit und den Erholungswert des Sihlufers für die Bevölkerung verbessern. Quelle: AWEL
 
  1. Ersatz der Wehrschwelle Gartendörfli durch eine fischgängige Rampe
  2. Verbesserung der Strömungs-­ und Wassertiefenvielfalt; Schaf­fen neuer, strukturreicher Lebensräume für Fische und Kleinlebewesen
  3. Schaffung eines neuen Seitengerinnes der Sihl als Lebens- und Rückzugsraum für Fische und andere Wasserlebewesen
  4. Aufhebung des Wanderwegs am rechten Flussufer auf einer Teilstrecke, Rückbau der Ufersicherungen; dies ermöglicht die Wiederentstehung des natürlichen Prallhangs mit Lebensraum für verschiedenste selten gewordene Tier- und Pflanzenarten
  5. Verzicht auf Unterhalt des Wanderwegs, langsamer Übergang in einen natürlichen Zustand
  6. Naturnahe Gestaltung und Verbesserung des Zugangs zum Sihlufer für die Bevölkerung
  7. Bau eines neuen Verbindungswegs zur Verbesserung der Anbin­dung von Gattikon an den Bahnhof Langnau-­Gattikon
  8. Bau einer neuen Fussgängerbrücke bei der Spinnerei Langnau (Kompensation für die teilweise Aufhebung des Wanderwegs am rechten Sihlufer)
  9. Wiederherstellung der Fischgängigkeit im Gontenbach

Zurück zum Prallhang

Am Sihlufer gegenüber der Spinnerei Langnau entsteht wieder ein natürlicher Prallhang – eine Stelle, an der die Sihl in einer Kurve gegen den Hang fliesst und ihn mit der Zeit langsam erodiert. 

Vorne die Sihl, am gegenüberliegenden Ufer ein steiler Hang, der teilweise erodiert ist. Dahinter Wald.
Ein Prallhang am Oberlauf der Sihl. Quelle: Flussbau AG

Es entstehen naturnahe Lebensräume für Reptilien und Amphibien wie Ringelnattern, Zauneidechsen oder Gelbbauchunken. In kleinen Höhlen finden auch Uferschwalben und Eisvögel geeignete Nistplätze, so dass sie hoffentlich schon bald wieder an der Sihl gesichtet werden. 

Nahaufnahme einer steilen Uferwand (rechts). In einer Nische sitzt eine Uferschwalbe, von links kommt eine weitere angeflogen.
Uferschwalben. Quelle: pitopia.de

Ein Gewinn für Richterswil

In Richterswil wird im Gebiet Garnhänki die steile, steinige Uferbefestigung entfernt, das Ufer abgeflacht und Schilf angepflanzt. So soll sich dort wieder eine naturnahe Uferlandschaft entwickeln, die Vögeln Gebiete zum Brüten bietet. Das neu gestaltete Ufer erfüllt auch wichtige Funktionen für Fische, etwa zum Laichen oder als Schutz für Jungfische.

Die Bevölkerung profitiert ebenfalls: Eine Plattform und ein Aussichtsturm ermöglichen einen Einblick in das neue naturnahe Flachufer, und Sitzstufen bieten Zugang zum Wasser. Neben der Seebadi laden Begegnungszonen mit Sitzbänken zum Verweilen ein.

Weiterführende Informationen

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Kontakt

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