An der Sihl unterhalb des Bahnhofs Langnau-Gattikon soll die Artenvielfalt wieder reicher werden. Dort setzt der Kanton Zürich sogenannte ökologische Ersatzmassnahmen für den Bau des Entlastungsstollens Sihl-Zürichsee um. Damit gewinnen zahlreiche Tier- und Pflanzenarten Lebensraum zurück, und für die Bevölkerung wird das Sihlufer besser zugänglich.
Aktuell
Velo- und Wanderweg gesperrt
Während der ganzen Bauzeit sind der Veloweg und der Wanderweg am linken Sihlufer zwischen Gattikon und Adliswil aus Sicherheitsgründen gesperrt. Bitte folgen Sie der Signalisation für die Umleitung.
Das Projekt
Um die Stadt Zürich und das untere Sihltal vor extremen Hochwassern zu schützen, baut der Kanton Zürich bis 2026 einen Entlastungsstollen von Langnau am Albis nach Thalwil. Im Gebiet Rütiboden, oberhalb von Gattikon, wird dafür ein Stück Sihlufer beansprucht.
Deshalb ist der Kanton Zürich gesetzlich verpflichtet, sogenannte ökologische Ersatzmassnahmen zu leisten – das heisst, den verlorenen Naturraum an anderer Stelle so weit wie möglich zurückzugewinnen. An der Sihl geschieht dies auf einem 1,5 Kilometer langen Abschnitt unterhalb des Bahnhofs Langnau-Gattikon und an der Mündung des Gontenbachs.
Die Sihl heute: Stark verbaut und ökologisch verarmt
Derzeit bietet die Sihl bei Langnau am Albis nur wenig Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Die Böschungen sind verbaut, und es fehlt ein abwechslungsreicher Übergang zwischen Wasser und Land. Dies ist zum Beispiel für Biber ungeeignet, und auch Vögel finden kaum Brutmöglichkeiten. Das gleichförmige, flache Flussbett ohne Verstecke ist für grössere Fische nur beschränkt geeignet.
Die zahlreichen Wehre, die einst Wasser für Sägewerke oder die Textilindustrie aufstauten und abzweigten, sind für Fische und andere Wasserlebewesen unüberwindbare Hindernisse. Ein Beispiel ist die Wehrschwelle Gartendörfli in Langnau am Albis.
Lebensraum für viele Tierarten
Künftig sollen Fische wieder die Sihl hochwandern können. Ein abwechslungsreiches Flussbett schafft unterschiedliche Rückzugs- und Aufenthaltsmöglichkeiten und fördert die Artenvielfalt. Auch das steile rechte Sihlufer wird streckenweise der Natur überlassen.
Die ökologische Aufwertung der Sihl
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Der Gontenbach ist bei der Mündung in die Sihl stark verbaut. Er wird für Fische wieder zugänglich gemacht.
Das Wehr Gartendörfli wird durch eine fischgängige Riegelrampe aus grossen Steinen ersetzt.
Fische wie Äsche, Bachforelle, Barbe und Nase sind auf neue Lebensräume angewiesen. Grosse Steine, Strukturen aus Totholz, Ufervegetation und Kiesbänke schaffen Abwechslung im Wasserlauf.
In einem Teil des bewaldeten Abschnitts, dort wo heute der einstige Fabrikkanal der Spinnerei Langnau parallel zur Sihl verläuft, entsteht ein neuer, permanent durchströmter Seitenarm der Sihl. Der Waldstreifen erhält dadurch einen grossen Teil seines ursprünglichen Auencharakters mit der dafür typischen, vielfältigen Auenfauna und -flora zurück, wie sie früher hier anzutreffen war. Besonders bei Hochwasser finden Fische und andere Wasserlebewesen in der ruhigeren Strömung einen Rückzugsort.
Am rechten Flussufer werden auf einer Teilstrecke die Ufersicherungen entfernt. Wo die Sihl in einer Kurve gegen den Hang fliesst, wird sie ihn mit der Zeit erodieren. Dadurch entwickeln sich am Hangfuss naturnahe Abschnitte für Reptilien und Amphibien wie Ringelnattern, Geburtshelferkröten oder Gelbbauchunken. In kleinen Höhlen finden Uferschwalben und Eisvögel geeignete Nistplätze, so dass sie hoffentlich schon bald wieder an der Sihl gesichtet werden.
Käfer als Massstab
Um feststellen zu können, wie sich die neu geschaffenen Auengebiete auswirken, braucht es einen Vorher-nachher-Vergleich. Das Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) liess deshalb untersuchen, wie häufig bestimmte, für Auen typische Käferarten an der Sihl vorkommen.
Wenig überraschend fanden sich an der Sihl viel weniger Käfer als an Flüssen, die bereits in einen naturnahen Zustand zurückversetzt wurden. Doch darunter waren einige seltene oder gar bedrohte Arten. Sie sollten von den vorgesehenen flachen Kiesufern profitieren. Eine neue Zählung nach Abschluss des Projekts wird darüber Aufschluss geben.
Bessere Fusswege, mehr Nähe zur Sihl
Das Ufer der Sihl wird naturnaher gestaltet und gleichzeitig für die Bevölkerung besser zugänglich gemacht. Zudem erhält der Ortsteil Gattikon eine bessere Fusswegverbindung zum SZU-Bahnhof.
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Am rechten Sihlufer kam es in der Vergangenheit an manchen Stellen immer wieder zu Erdrutschen. Dort wird der Weg aufgehoben und das Gebiet wird der Natur überlassen. Der Wanderweg an der Sihl verläuft neu am linken Ufer, wo es sicherer ist.
Unterhalb der Spinnerei Langnau wird das Sihlufer renaturiert und so gestaltet, dass man leichter ans Wasser gelangt.
Ab Sommer 2027 können Fussgängerinnen und Fussgänger die Sihl bei der Spinnerei Langnau auf einem neuen Steg überqueren. Die Gemeinde Langnau am Albis legt hier ausserdem Sitzstufen als Zugang zur Sihl an.
Der Steg wird in einer Spannbandkonstruktion erstellt und wird eine Spannweite von rund 40 Metern haben. Ähnlich wie bei einer Hängebrücke sind Tragseile an beiden Ufern im Boden verankert und über den Fluss gespannt, jedoch ohne Stützpfeiler.
Ein neuer Weg für Fussgängerinnen und Fussgänger führt von Gattikon direkt zum Sihlsteg und verkürzt die Gehzeit zum Bahnhof Langnau-Gattikon.
Zeitplan
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