Wetzikon: Intelligentes Steuerungsverfahren für Lichtsignale getestet

An der Zürcher-, Bahnhof- und Rapperswilerstrasse in Unterwetzikon testete der Kanton Zürich in den Jahren 2020 und 2021 jeweils zwischen den Sommer- und Herbstferien an sieben Lichtsignalanlagen eine neue Software, welche die Lichtsignale selbständig nach der jeweiligen Verkehrsfrequenz steuert. Die Auswertungen zeigen, dass diese Form der intelligenten Selbststeuerung in der Praxis funktioniert.

Zwischen der Haldenstrasse und der Grubenstrasse wurde an sieben Lichtsignalanlagen (LSA) eine Software eingesetzt, welche die Grün- und Rotphasen aufgrund der aktuellen Verkehrslage steuerten. Die Strecke wird von etlichen Buslinien befahren und weist eine hohe Verkehrsbelastung auf. Diese Rahmenbedingungen unterstreichen die Aussagekraft der Testergebnisse.

Mit der Strategie und dem Handlungsprogramm «Digitalisierung und Nachhaltigkeit der Mobilität im Kanton Zürich» (DiNaMo) hat der Regierungsrat die Rahmenbedingungen gesetzt, innovative digitale Lösungen für die steigenden Mobilitätsbedürfnisse der Bevölkerung zu prüfen. 

Durch neue Ansätze der LSA-Steuerung sollen die Wartezeiten aller Verkehrsteilnehmenden minimiert werden, was zu einer effizienteren und umweltschonenderen Abwicklung des Verkehrs beiträgt. Mit dem Testbetrieb in Wetzikon wurde untersucht, ob diese Form der Steuerung die Pünktlichkeit der Busse verbessert, die Wartezeiten der Fussgängerinnen und Fussgänger verkürzt und die Reisezeit der Auto- und Velofahrenden reduziert.

Grosses Verkehrssteuerungspotenzial bei Lichtsignalanlagen

Die Auswertungen zeigen, dass der Einsatz der selbststeuernden LSA die Pünktlichkeit der Busse verbesserte, während sich die Fahrzeiten beim Auto- und Veloverkehr und die Wartezeiten beim Fussverkehr in einem ähnlichen Rahmen bewegten. Mit dem Testbetrieb konnte nachgewiesen werden, dass dieser neuartige Ansatz der Selbststeuerung in der Praxis funktioniert und eine mögliche Alternative bei der künftigen Wahl des Steuerungsverfahrens sein kann. 

Der Kanton analysiert in den kommenden Monaten die gesammelten Daten im Detail und entscheidet anschliessend über das weitere Vorgehen. «Neue Technologien haben grosses Potenzial, die Verkehrssteuerung zu optimieren und die bestehenden Infrastrukturen effizienter zu nutzen», sagt Markus Traber, Chef des Amts für Mobilität. «Tests wie in Unterwetzikon sind für uns ein wertvolles Instrument, neue Lösungsansätze aus der Wissenschaft in der Praxis zu testen.» 

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So funktionieren die selbstgesteuerten Lichtsignalanlagen

Die Selbststeuerung erfasst, aus welchen Richtungen sich wie viele Fahrzeuge der Kreuzung nähern und wo jemand zu Fuss die Strasse überqueren möchte. Gleichzeitig erfasst sie, ob im nachfolgenden Abschnitt vor der nächsten Kreuzung noch Stauraum vorhanden ist. Ein Optimierungsverfahren berechnet daraus sekündlich neu, mit welchen Rotzeiten die wenigsten Fahrzeuge und Verkehrsteilnehmenden anhalten und warten müssen. Die optimale Lösung wird in Echtzeit berechnet und umgesetzt.

Bisher setzt der Kanton Zürich zwei Arten der LSA-Steuerung ein: eine mit festen Umlaufzeiten für einen koordinieren Betrieb (Grüne Welle) und eine ohne feste Umlaufzeiten für lokale LSA. Beide können sich an aktuelle Verkehrsverhältnisse anpassen und werden in das für die Verkehrslage jeweils optimale Programm eingestellt.

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