Der Flughafen Zürich als wichtiger Standortfaktor

Der Regierungsrat hat den Flughafenbericht 2020 verabschiedet. Die in der kantonalen Eigentümerstrategie für die Flughafen Zürich AG vorgegebenen Ziele wurden weitgehend erreicht und der Zürcher Fluglärm-Index (ZFI) ist 2019 erneut gesunken, vor allem dank positiven Veränderungen im Flugbetrieb und dem zunehmenden Einfluss der passiven Schallschutzmassnahmen. Die Corona-Pandemie stellt seit Anfang 2020 die gesamte Luftfahrtbranche und damit auch die Volkswirtschaft weiterhin vor grösste Herausforderungen.

Aufzeichnung der Medienkonferenz vom 4. Dezember 2020

Der Kanton Zürich ist Hauptaktionär der Flughafen Zürich AG. In der Eigentümerstrategie zur kantonalen Beteiligung hat der Regierungsrat für die Bereiche «verkehrs- und volkswirtschaftliche Bedeutung», «Umweltschutz», «Unternehmensführung» und «Beziehungspflege» eigene strategische Ziele und Erwartungen an die Flughafen Zürich AG formuliert. Im Flughafenbericht informiert er jährlich über deren Erreichung.

Strategiecontrolling: Vorgegebene Ziele erreicht

In Bezug auf die globale Erreichbarkeit hat der Flughafen Zürich gemäss dem Forschungsinstitut BAK Economics mit seinem siebten Platz das Ziel eines achten Platzes 2019 übertroffen und bei der kontinentalen Erreichbarkeit knapp verpasst (neunter Platz). Hinsichtlich Qualität wurden die Ziele der Eigentümerstrategie (achter Rang weltweit oder dritter Rang in Europa) knapp erreicht. Beim Skytrax «World Airport Award» erreichte der Flughafen die weltweit elfte und in Europa die dritte Position. In den übrigen Bereichen Umweltschutz, Unternehmensführung und Beziehungspflege hat die Flughafen Zürich AG die Ziele erreicht. Der Regierungsrat ist mit der Geschäftstätigkeit der Flughafen Zürich AG sehr zufrieden.

Fluglärmcontrolling: Bereits 2019 weniger Menschen von Fluglärm betroffen

Der ZFI-Monitoringwert sank 2019 auf 58 300 Personen. Das ist der tiefste Wert seit 2013 (2018: 60 347 Personen). Im Vergleich zu 2018 entspricht dies einem Rückgang von insgesamt 3 Prozent, wobei die Zahl der in der Nacht im Schlaf gestörten Personen um knapp 8 Prozent abnahm. Am Tag sank die Zahl der stark belästigten Personen marginal. Der ZFI-Richtwert (47 000) wird allerdings weiterhin überschritten; 2019 um 11 300 Personen.

Hauptgründe für weniger Lärmbetroffene sind die positiven Veränderungen im Flugbetrieb, welche hauptsächlich auf einen Rückgang der Flugbewegungen zurückzuführen sind, sowie der zunehmende Einfluss der passiven Schallschutzmassnahmen. Mit insgesamt 275’000 Flugbewegungen war 2019 dieser Wert noch weit vom gesetzlich festgelegten Maximalwert von 320’000 Bewegungen entfernt. Da die Flugbewegungen im laufenden Jahr wegen der Corona-Pandemie sehr stark zurückgegangen sind, ist zu erwarten, dass der ZFI-Richtwert in diesem und in den nächsten Jahren nicht überschritten wird. Die Flugbranche rechnet erst 2024/2025 mit einer kompletten Erholung des Luftverkehrs.

Flughafen Zürich ist zentral für die Schweizer Volkswirtschaft

Ende 2019 stand die Flughafen Zürich AG aus betriebswirtschaftlicher Sicht sehr gut da. Allerdings hat die Corona-Pandemie die internationale Luftfahrt 2020 in die tiefste Krise seit ihrem Bestehen gestürzt. Als Reaktion darauf mussten die Flughafen Zürich AG und SWISS Kurzarbeit einführen und mit verschiedenen Massnahmen die Liquidität sichern, um die Krise unternehmerisch zu bewältigen. Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh, Stephan Widrig, CEO der Flughafen Zürich AG und der CEO von SWISS, Thomas Klühr, betonen, wie wichtig der Landesflughafen Zürich und die Flugbranche für den Wirtschaftsstandort Schweiz ist. Obwohl es von April bis Juni 2020 im Reiseflugverkehr beinahe zu einem Stillstand kann, blieb der Flughafen immer offen und in Betrieb, um die Infrastruktur für Fracht-, Repatriierungs- und Ambulanzflüge aufrecht zu erhalten. «Der Flughafen Zürich und SWISS haben einen grossen Beitrag zur Bewältigung der Krise geleistet. Nun braucht es aber wieder mehr Planungssicherheit und Perspektiven für die Luftfahrtunternehmen, damit diese weiterhin die entscheidende internationale Anbindung der Schweiz sicherstellen können», sagt Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh.