Vollzugszentrum Bachtel: Erweiterung bringt ökonomische und ökologische Verbesserungen

Das Vollzugszentrum Bachtel (VZB) in Ringwil wird in den nächsten Jahren für 44,5 Millionen Franken umgebaut und erweitert. Im Gegenzug soll das Gefängnis Meilen aufgehoben werden. Baudirektor Markus Kägi und Justizdirektorin Jaqueline Fehr geben heute anlässlich des Spatenstichs den Startschuss für das Bauvorhaben.

Gruppenfoto: Spatenstich für den Umbau im Vollzugszentrum Bachtel.
Spatenstich für den Umbau im Vollzugszentrum Bachtel. V.l.n.r.: Thomas Manhart, Chef Amt für Justizvollzug - RR Markus Kägi - RR Jacqueline Fehr - Theo Eugster, Direktor Vollzugseinrichtungen Zürich - Thomas Jung, Kantonsbaumeister. Quelle: Baudirektion

Unter der Leitung des kantonalen Hochbauamts wird das Projekt «Das Gehöft» der Arbeitsgemeinschaft VZ Bachtel Loewensberg Gross Ghisleni realisiert, das als Sieger aus einem Wettbewerb hervorging. Auf dem Areal entstehen Räumlichkeiten für den Haftbetrieb im offenen Vollzug von 94 Insassen sowie für den Betrieb mit rund 50 Mitarbeitende. Gebaut werden fünf neue Gebäude. Im Zentrum der Anlage sind die gefangenen- und betriebsspezifischen Gebäude angesiedelt. Die Bauten für die Arbeitsbetriebe und die Landwirtschaft befinden sich in der Nähe der jeweiligen Produktionsflächen. Die klare Trennung der Nutzungen erlaubt es, den Betrieb effizient und sicher zu führen. Indem das Gefängnis Meilen integriert wird, werden betriebliche Synergien genutzt. Die Wärmeversorgung wird zukünftig komplett mit erneuerbaren Energien sichergestellt. Zudem wird eine Photovoltaikanlage erstellt, um Strom für die Eigennutzung zu erzeugen. Die Neubauten fügen sich gut in die Umgebung und die Topographie ein. Während der Bauzeit bleibt das VZB in Betrieb.

Bereits haben die Vorbereitungsarbeiten begonnen, um die Provisorien für die Arbeitsbetriebe zu erstellen. Nach deren Bezug werden die bestehenden Gebäude abgebrochen und die Neubauten in einer Etappe erstellt. Der Bezug der erweiterten Anlage ist für Frühling 2021 geplant.

Freiheits- und Ersatzfreiheitsstrafen im offenen Regime

Seit 1881 betreibt der Kanton Zürich in Ringwil in der Gemeinde Hinwil das heutige Vollzugszentrum Bachtel, das für den Justizvollzug im Kanton eine grosse Bedeutung hat. Die Anstalt ist in der Region verwurzelt und geniesst eine hohe Akzeptanz bei der Bevölkerung. Es ist die einzige kantonale Institution, in der Straffällige ihre Freiheits- und Ersatzfreiheitsstrafen im offenen Regime verbüssen können. Der Kanton Zürich erfüllt mit diesem Angebot einen gesetzlichen Auftrag. Er vollzieht als einziger Kanton Ersatzfreiheitsstrafen konsequent in einer Anstalt, wenn Bussen oder Geldstrafen schuldhaft nicht bezahlt wurden.

Seit der Inbetriebnahme wurde das Vollzugszentrum Bachtel mehrfach erweitert und baulich angepasst. Entstanden ist so über die Jahrzehnte eine Ansammlung verschiedener Gebäude, die teilweise in einem baufälligen Zustand sind. Der Kantonsrat genehmigte für den Umbau und die Erweiterung einen Kredit von 44,5 Millionen Franken.

(Gemeinsame Medienmitteilung der Direktion der Justiz und des Innern und der Baudirektion)