Verleger Lucien Leitess gewinnt Kulturpreis des Kantons Zürich 2017

Lucien Leitess (Kulturpreis), Reto Boller und Evelinn Trouble (Förderpreise) und das «sogar Theater» (Goldene Ehrenmedaille) – das sind die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger der kulturellen Auszeichnungen des Kantons Zürich. Der Regierungsrat hat sie gestützt auf Vorschläge der kantonalen Kulturförderungskommission bestimmt.

Mit dem Kulturpreis zeichnet der Regierungsrat Persönlichkeiten aus, die ein Lebenswerk von ausgewiesener künstlerischer oder kulturvermittelnder Qualität geschaffen haben, das über die Kantonsgrenzen hinaus ausstrahlt und sich innerhalb der nationalen Kulturlandschaft etabliert hat. Der mit 50›000 Franken dotierte Preis geht in diesem Jahr an den Mitbegründer des Unionsverlages und Büchermacher Lucien Leitess.

Was 1975 auf einem Dachboden in Zürich mit dem ersten Band der Arbeiterdichterin Lisel Bruggmann begann, ist heute Heimat für Autorinnen und Autoren aus der ganzen Welt. In den über 40 Jahren seit der Gründung hat der Verlag zahlreiche herausragende Autorinnen und Autoren entdeckt, ihre Werke ins Deutsche übersetzt und publiziert. Zu diesem internationalen Programm gehören beispielsweise die beiden Literaturnobelpreisträger Nagib Machfus und Mo Yan. Die Literatur aus dem Maghreb und dem ganzen arabischen Raum bildet innerhalb des internationalen Programms einen besonderen thematischen Schwerpunkt. Mit dem Engagement für zeitgenössische Literatur aus anderen Sprach- und Kulturräumen leisten Lucien Leitess und sein Unionsverlag einen wichtigen Beitrag zum Austausch zwischen den Kulturen.

Förderpreis an Evelinn Trouble und Reto Boller

Im letzten Herbst hat der Regierungsrat die Vergabemodalitäten der kulturellen Preise und Auszeichnungen geschärft und dabei festgelegt, dass künftig zwei Förderpreise à je 30›000 Franken vergeben werden (bisher: ein Förderpreis à 40›000 Franken).

Der erste Förderpreis des Jahres 2017 geht an die Musikerin Evelinn Trouble, die in Zürich und Berlin lebt und arbeitet. Ihr erstes Album «Arbitrary Act», für welches sie alle Instrumente selbst einspielte, veröffentlichte sie 2007 als Maturaarbeit. Seit 2007 ist die Sängerin und Musikerin in verschiedenen Formationen und Bands im In- und Ausland unterwegs. Evelinn Trouble bewegt sich gekonnt zwischen den Genres: Mal ist ihre Musik schroff und rockig, mal düster mit Synthesizern versetzt, mal sind es traumähnliche Balladen mit hymnischen Refrains.

Der zweite Förderpreis geht an den Bildenden Künstler Reto Boller. Er lebt und arbeitet in Zürich und Stuttgart, wo er seit 2007 eine Professur für Malerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste innehat. Bollers Werk widmet sich seit den frühen 1990er Jahren ganz der Auseinandersetzung mit Malerei und Objektkunst, erforscht deren Grenzen und Möglichkeiten und sprengt dabei die traditionellen Vorstellungen klassischer Malerei. Aufgrund seiner eigenständigen künstlerischen Position hat sich Reto Boller in der überregionalen Kunstszene etabliert und ist auf dem besten Weg, sich auch über die Landesgrenzen hinaus einen Namen zu machen. Der Förderpreis 2017 soll dieses künstlerische Potenzial auszeichnen und fördern.

Goldene Ehrenmedaille an «sogar theater» in Zürich

Die Goldene Ehrenmedaille des Kantons Zürich geht in diesem Jahr an das «sogar theater», das 1998 von Peter Brunner und Doris Aebi in einem Hinterhof nahe der Langstrasse im Zürcher Kreis 5 gegründet wurde. Bereits in den ersten Jahren ist es dem Gründungsteam gelungen, ein Publikum aufzubauen, das weit über die Stadt- und sogar über die Kantonsgrenzen hinausreicht. Brunner und Aebi haben konsequent literarisches Theater programmiert und dabei eine breite Palette von Umsetzungsformen und viel Musikalisches einbezogen. Mit einer weitsichtigen Planung haben Peter Brunner und Doris Aebi beste Voraussetzungen geschaffen, um ihr Theater in naher Zukunft einer neuen Leitung zu übergeben.

(Medienmitteilung des Regierungsrates) 

Hinweis

Diese Meldung ist vor 2018 erschienen. Gegenüber der ursprünglichen Fassung sind alle Bilder, Links und Downloads entfernt worden. Dies beim Wechsel zum neuen kantonalen Webauftritt 2020.
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