Langfristige Raumentwicklungsstrategie: Regierungsrat setzt Leitplanken bis 2050
Medienmitteilung 10.02.2015
Der Regierungsrat hat eine langfristige Raumentwicklungsstrategie mit einem Zeithorizont bis 2050 erarbeitet. Diese zeigt im Sinn eines Kompasses die Richtung für das kantonale räumliche Handeln auf.
Das Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum wird im Kanton Zürich gemäss Prognosen anhalten. Durch dieses Wachstum ergibt sich eine Dynamik, die Gestaltungsmöglichkeiten für die Raumentwicklung bietet, zur Verbesserung der Standortqualitäten genutzt werden kann und den Erhalt der Lebensqualität sicherstellt.
Die langfristige Raumentwicklungsstrategie ist in einen übergeordneten Kontext eingebettet, denn Bund, Kantone und Gemeinden haben sich im Raumkonzept Schweiz zu einer nachhaltigen Raumentwicklung verpflichtet. Anhand sieben thematischer Strategien legt der Regierungsrat nun dar, welche Stossrichtungen verfolgt werden und wie der Kanton Zürich seine Qualitäten stärken und auf künftige Herausforderungen reagieren will. Die Strategien befassen sich mit den räumlichen Entwicklungsmöglichkeiten des Wirtschaftsstandorts Zürich, dem Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen, der Stärkung der polyzentrischen Struktur und der Abstimmung mit der Mobilität, den Freiräumen für die Erholung, der Entwicklung von ortsspezifischen Dichten und dem qualitätsvoll gestalteten Wohnraum für unterschiedliche Lebensstile und -phasen.
Als zentrale Herausforderung der nächsten Jahre wird das Bevölkerungswachstum erachtet. Die Bereitstellung von mehr Wohnraum muss in Abstimmung mit dem Raumordnungskonzept aus dem kantonalen Richtplan erfolgen und den Boden haushälterisch nutzen. Künftig sollen 80 Prozent des Bevölkerungszuwachses in den urbanen Handlungsräumen «Stadtlandschaft» und «urbane Wohnlandschaft» konzentriert werden. Der Kanton Zürich lenkt dazu seine Siedlungsentwicklung nach innen. An Orten mit geeigneter Siedlungsstruktur, guter Erreichbarkeit und genügender Freiraumversorgung werden höhere bauliche Dichten und Nutzungsdichten realisiert. Dabei sind die räumlichen Qualitäten und die natürlichen Lebensgrundlagen wie Boden, Wasser, Luft und Biodiversität zu sichern, die den Kanton Zürich heute auszeichnen.
Orientierungsrahmen und Grundlage für Dialog
Die langfristige Raumentwicklungsstrategie ist ein informelles Instrument, das in einem direktionsübergreifenden Prozess erarbeitet wurde und der kantonalen Verwaltung als Orientierungsrahmen dient. Der Regierungsrat legt damit die Grundlage, um die Kräfte der einzelnen Direktionen und Politikbereiche zu bündeln und die begrenzten Mittel zielgerichtet einsetzen zu können. Sie ergänzt den kantonalen Richtplan, der als formelles Planungsinstrument für Gemeinden sowie Planungsregionen verbindlich ist. Zudem vermittelt sie die kantonale Entwicklungsperspektive im Dialog mit den Gemeinden und Regionen.
Mit der Ausrichtung auf das Jahr 2050 hat die langfristige Raumentwicklungsstrategie einen wesentlich längeren Zeithorizont als andere klassische Planungsinstrumente. Durch die zukunftsgerichtete umfassende Perspektive auf die Raumentwicklung kann sie Grundlagen für künftige Richtplanrevisionen liefern, aber auch kurz- und mittelfristige Entscheidungen auf ihre Übereinstimmung mit den langfristigen Zielen prüfen. Der langfristige Zeithorizont bedingt aber auch eine regelmässige Überprüfung der Aktualitäten und der Inhalte der Strategie.
Berichterstattung im Rahmen des Raumplanungsberichts
Die Umsetzung der langfristigen Raumentwicklungsstrategie erfolgt über Aufgaben und strategische Projekte, die es innerhalb der kantonalen Verwaltung kurz-, mittel-, sowie langfristig anzugehen gilt. Dabei werden Schwerpunkte gesetzt, neue Aufgaben angegangen oder bestehende Aufgaben angepasst. Das Amt für Raumentwicklung koordiniert die Umsetzung und stellt den Dialog mit den Planungsregionen und Gemeinden sowie dem Bund und den Nachbarkantonen sicher. Im Rahmen der Berichterstattung über die Durchführung und den Verwirklichungsstand der Raumplanung, die alle vier Jahre mit dem Raumplanungsbericht erfolgt, wird auch über den Stand der Umsetzung der langfristigen Raumentwicklungsstrategie orientiert.
(Medienmitteilung des Regierungsrates)
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