Jährliche Subvention von einer Million Franken an die Stiftung Technorama in Winterthur
Medienmitteilung 07.11.2002
Die Stiftung Technorama in Winterthur soll von 2003 bis 2008 einen jährlichen Staatsbeitrag von Fr. 1 000 000 erhalten. Der Regierungsrat anerkennt, dass es dem Technorama mit dem erfolgreichen Wandel zum Science Center gelungen ist, bei der breiten Oeffentlichkeit nachhaltig Interesse und Verständnis für Wissenschaft und Technik zu wecken und beantragt dem Kantonsrat der Subvention zuzustimmen.
Das Technorama in Winterthur zeigt Wissenschaft und Technik in lebendiger Schau. Am 8. Mai 1982 öffnete das Museum seine Tore. Die Trägerstiftung war bereits 1969 errichtet worden. Mit der 2001 realisierten Sonderausstellung «Zauber des Magnetismus» wurde im Haus die Umwandlung des Museums zum praktisch lückenlosen Experimentierfeld im Sinne eines «Science Center» abgeschlossen. Eine Ausnahme bildet lediglich das Untergeschoss mit der Sammlung der Stiftung Spielzeugeisenbahnen Dr. Bommer. Die Bedeutung der international renommierten Sammlung an Spielzeugeisenbahnen im Untergeschoss des Technorama ist weiter gewachsen: Der Stifter hat die Sammlung 2001 mit einer grösseren Schenkung von rund 150 Objekten ausgebaut. Die wertvollen und raren Spielzeuge bilden ein wichtiges Element der Attraktivität des Hauses.
Das erfolgreiche Konzept des Science Center ist seit den neunziger Jahren schrittweise verwirklicht worden. Als Ergebnis dieser Anstrengungen verfügt das Technorama über rund 500 Experimentierstationen. Die Besucherzahlen haben sich in diesem Zeitraum mehr als verdoppelt. Wurden 1991 118 200 Besuchende gezählt, so sind es 247 213 im Jahr 2001. Das Technorama gehört heute zu den führenden zehn unter den weltweit über tausend derartigen Einrichtungen. In der Schweiz ist es das einzige Science Center und im gesamten deutschsprachigen Raum mit Abstand das grösste und bedeutendste im Hinblick auf Anzahl und Gehalt der interaktiven Exponate. Rund zwanzig Prozent des Publikums stammt aus Deutschland.
Der Betrieb ist auf private und öffentliche Unterstützung angewiesen. 1991 wandelte der Kantonsrat die bisherigen Defizitgarantien in einen ordentlichen Betriebsbeitrag um, der seit 1992 Fr. 500 000 pro Jahr beträgt. Dieser wurde vom Kantonsrat letztmals 1995 für acht Jahre, das heisst bis 2002 zugesichert. Die Stadt Winterthur leistet seit 1991 ebenfalls einen jährlichen Betriebsbeitrag von Fr. 500 000. Sie unterstützt weiter das Minitechnorama, eine betreute Abteilung für Kinder im Vorschulalter, mit Fr. 35 000 pro Jahr. Im Gefolge der 1995 erfolgten Übertragung der Kulturförderung auf die damalige Direktion des Innern wurde der Staatsbeitrag an das Technorama seit 1996 bei den Kulturförderungskrediten eingestellt. Seit 2000 wird das Technorama vom Regierungsrat als Kulturinstitut anerkannt und erhält aus dem Finanzausgleich Sonderbeiträge von Fr. 300 000 pro Jahr an den Betrieb.
Das Jugendlabor war ursprünglich vom Pestalozzianum aus der Landesausstellung 1964 übernommen worden. 1979 wurde das Jugendlabor von Zürich nach Winterthur verlegt und in der Folge als selbständige Einrichtung dem Technorama angegliedert. Die Phänomena 1984 steuerte weitere Exponate bei. Seit 2002 ist die Subventionierung des Jugendlabors ebenfalls in den Betriebsbeitrag an das Technorama eingeschlossen worden.
Die Trägerstiftung des Technorama wünschte vom Kanton einen Betriebsbeitrag von insgesamt 1,3 Mio. Franken. Die Stadt Winterthur wurde gleichzeitig um eine Erhöhung ihres ordentlichen Beitrags auf Fr. 750 000 angegangen.
In der neuen Subventionsperiode plant das Technorama einen Personalausbau, hauptsächlich zur Verbesserung der Publikumsbetreuung und der technischen Instandhaltung. Ohne eine intensive Betreuung laufen die Exponate zudem Gefahr, allzu rasch ihre Funktionstauglichkeit einzubüssen, was die Sachkosten übermässig erhöhen würde. Die Instandhaltung und der Ersatz der interaktiven Exponate bedingen angesichts ihrer intensiven Beanspruchung ohnehin steigende Ausgaben.
Ein weiteres Ziel bildet die Zusammenarbeit mit verwandten Instituten. Sonderausstellungen sollen in Zukunft vermehrt mit Wanderausstellungen von ausländischen Science Centers bestritten werden. Bei entsprechender Nachfrage sieht das Technorama die Möglichkeit, eigene Ausstellungsproduktionen als Wanderausstellungen anzubieten.
Das Eidgenössische Departement des Innern hat nach der Einreichung des Subventionsgesuchs beim Kanton die Absicht erklärt, dem Technorama ab 2004 ebenfalls Betriebsbeiträge auszurichten. Damit soll das Technorama in seiner Vermittlerrolle zwischen Wissenschaft und Gesellschaft unterstützt werden. Geplant ist, den erforderlichen Kredit den Eidgenössischen Räten im Rahmen der Vorlage über die Förderung von Bildung, Forschung und Technologie in den Jahren 2004 bis 2007 vorzulegen.
Die angespannte Lage der Kantonsfinanzen erlaubt es nicht, den gewünschten Betriebsbeitrag vollumfänglich aus allgemeinen Steuermitteln zu finanzieren. Der Regierungsrat beantragt dem Kantonsrat, dem Technorama eine Subvention von 1 Mio. Franken pro Jahr zu gewähren.
(Medienmitteilung des Regierungsrates)
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