
Nach einem Zwischenjahr begann die Fachstelle Veloverkehr, das kantonale Veloförderprogramm 2 umzusetzen. Erstmalig erfolgt das jährliche Reporting in digitaler Form.
Auf dieser Seite
Vorwort
Die Berichterstattung zum ersten Umsetzungsjahr des Veloförderprogramms 2 (VFP2) erfolgt neu über diesen Kanal. Auf diese Weise sind wir in der Lage, Resultate und Errungenschaften aus unserer Arbeit in strukturierter Form und mit passenden digitalen Inhalten angereichert zur Verfügung zu stellen. Damit die Vergleichbarkeit zu den Vorjahren gewährleistet ist und die Geschichte der Veloförderung nahtlos fortgeschrieben wird, ist der Bericht auf der bewährten Struktur der fünf Handlungsfelder aufgebaut:
- Netzkonzeption
- Qualität
- Wissenstransfer
- Kommunikation
- Datengrundlagen
Doch bevor wir in den Bericht einsteigen, sei erwähnt, dass wir inzwischen zu viert unterwegs sind. Per April 2022 konnten wir Raphael Knuser für unser Team gewinnen. Er unterstützt uns seither tatkräftig als Projektleiter.
Wir wünschen eine spannende Lektüre
Das Team der Fachstelle Veloverkehr

Offizieller Start des VFP 2
Gleich zu Beginn des Jahres erfolgte die Umfirmierung: Die «Koordinationsstelle Veloverkehr» wurde zur «Fachstelle Veloverkehr» (FaVe). Neben der Umsetzung des zweiten Veloförderprogramms nimmt diese ab 2023 auch die Vollzugsaufgaben aus dem Bundesgesetz über Velowege (Veloweggesetz, VWG) wahr. Was das genau bedeutet, wurde im Berichtsjahr im Rahmen eines ämterübergreifenden Prozesses geklärt.
Bundesgesetz über Velowege
Das Erfreuliche zuerst: Der Kanton Zürich nimmt bereits einen Grossteil der im VWG geforderten Aufgaben wahr. Insbesondere liegt die strategische Velonetzplanung bereits vor, welche gemäss Gesetz binnen fünf Jahren zu erarbeiten ist. Der kantonale Velonetzplan ist seit 2016 in den regionalen Richtplänen behördenverbindlich verankert.
Auf einer eigenen Website sind die Erkenntnisse aus der direktions- und ämterübergreifenden Klärung und der Aufschlüsselung der Aufgaben und Rollen auf Stufe von Kanton und Gemeinden zu finden.
Netzkonzeption
Umsetzungscontrolling
Ziel des Kantons Zürich ist es, der velofahrenden Bevölkerung eine bedarfsgerechte und somit attraktive und sichere Veloinfrastruktur zur Verfügung zu stellen. Wann entspricht eine Veloinfrastruktur diesem Anspruch und wie kann überprüft werden, ob die im kantonalen Velonetzplan ausgewiesenen Schwachstellen behoben sind? Das im VFP2 definierte Controlling in Bezug auf den Umsetzungsstand des kantonalen Velonetzplans soll genau diese Antworten liefern. Im Berichtsjahr konnte ein mit dem Tiefbauamt abgestimmtes Umsetzungskonzept erarbeitet werden.
Zusätzlich begannen die ersten Arbeiten des Controllings. Aufgrund eines Systemwechsels im Jahr 2020 muss das Controlling in zwei Phasen unterteilt werden. Die Phase 1 beleuchtet die Jahre 2014 bis 2019 und in der Phase 2 werden alle bisher umgesetzten Projekte ab 2020 überprüft. Für die Phase 1 wurden alle Projekte des Tiefbauamtes (TBA) hinsichtlich der Controlling-Kriterien gefiltert. Anlässlich von Befahrungen in vier Gemeinden wurde ein Teil der ausgeführten Projekte vor Ort analysiert. Auf dieser Basis sollen 2023 die restlichen rund 700 bereits ausgeführten Projekte beurteilt, bewertet und im kantonalen Velonetzplan nachgeführt werden.
Qualität
Velostandards
Bereits 2021 konnte das Übergangsdokument «Richtlinie Velostandards» veröffentlicht werden, welche die Velostandards für Strecken definiert. Zu Beginn des Berichtsjahres starteten wir gemeinsam mit den Kolleginnnen und Kollegen des Tiefbauamts und der Kantonspolizei Zürich die Phase zwei «Velogerechte Knotenführung und Planungsgrundsätze». In einem nächsten Schritt wurden die Inhalte aus den beiden Phasen, Strecke und Knoten in einer Gesamtdokumentation zusammengeführt. Im Sommer 2022 fand ein umfangreiches, kantonsinternes Vernehmlassungsverfahren statt. Gleichzeitig startete der Prozess für die visuelle Aufbereitung als praktisches und einfach verständliches Nachschlagewerk. Die Veröffentlichung konnte auf 1. März 2023 terminert werden.

Wissenstransfer
Basiskommunikation
Die Wissensvermittlung über die angestammten Kommunikationskanäle (Website, Newsletter) hat sich in den vergangenen Jahren bewährt und wurde in gewohnter Qualität und Frequenz fortgeführt. Zusätzlich wurde die Website neu strukturiert und so aufgebaut, dass sie im Hinblick auf die Umsetzung des VFP2 optimal mitwachsen kann.
Velo-Experten-Forum
Zwecks Optimierung der kantonsinternen Wissensvermittlung und Sensibilisierung für die Ansprüche der Velofahrenden sowie für die Verankerung der Veloförderung als direktions- und ämterübergreifende Querschnittaufgabe wurde durch die FaVe ein Velo-Experten-Forum (VEF) ins Leben gerufen. Im Hinblick auf die zu meisternden Herausforderungen im Bereich Veloverkehr stellt die Fachstelle sicher, dass die verschiedenen Akteure in den unterschiedlichen Fachbereichen aktuelles Wissen zur Verfügung haben, sich untereinander austauschen und in die gleiche Richtung arbeiten.
Mit dem neu geschaffenen VEF wird die Vernetzung und Wissensvermittlung gefördert sowie eine gute Basis zur Nutzung von Synergien geschaffen. So erhält die FaVe Kenntnis über alle Veloaktivitäten in der kantonalen Verwaltung und stärkt die Position als zentrale Anlaufstelle für alle Fragen rund ums Velo. Das VEF finden mindestens drei Mal jährlich statt, wobei die Durchführungsform von den Inhalten abhängt: physisch vor Ort, in Kombination mit einer Exkursion oder virtuell. Die Startveranstaltung war ein Erfolg und die Form des Austauschs wurde geschätzt.

Velo-Exkursionen Best-Practice-Infrastruktur
Die institutionalisierten Velo-Exkursionen mit den angehenden Raumplanerinnen und Raumplanern der Fachhochschule Ost, den Studierenden des Studiengangs Verkehrssysteme der ZHAW sowie den Teilnehmenden des CAS «Fuss- und Radverkehr» konnten erfolgreich durchgeführt werden. Die Teilnehmenden erfuhren und erlebten auf dem Velo, wodurch sich optimale Veloinfrastruktur auszeichnet, wie weniger gute Infrastruktur identifiziert werden kann und welche Optimierungsmassnahmen ergriffen werden könnten. Ab 2023 werden voraussichtlich zusätzliche Velo-Exkursionen mit Studierenden der ETH durchgeführt. Zudem kann im Rahmen des erwähnten CAS eine Vorlesung zu den Themen kantonale Velonetzplanung, die Bedeutung des kommunalen Velonetzes zur feingliedrigen Erschliessung lokaler Attraktoren und des übergeordneten Netzes sowie bezüglich der Velostandards durchgeführt werden.
Kommunikation
Magazin der Veloförderung, Social Media
Um die Bevölkerung über die weitreichenden Vorteile des Velofahrens zu informieren und die Vorzüge des Velos als Alltagsverkehrsmittel hervorzuheben, wurden über die Magazinseite «Velo-Geschichten.ch» zwölf verschiedene Beiträge im Bereich «Lifestyle» und «Wissen» gespielt. Ergänzend zu den Velo-Geschichten wurde die Kommunikation über die Social-Media-Kanäle auf Facebook und Instagram weitergeführt. Unter @velo.zh.ch wurde während des ganzen Jahres mit der Community interagiert.

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Facebook-Kennzahlen
Indikator | Anzahl | |
---|---|---|
Follower | 2770 | |
Posts | 163 | |
Personen täglich erreicht | 4750 | |
Interaktionen mit Kommentaren und Likes | 6546 |
Instagram-Kennzahlen
Indikator | Anzahl | |
---|---|---|
Follower | 1441 | |
Posts | 161 | |
Personen täglich erreicht | 1811 | |
Interaktionen mit Kommentaren und Likes | 2555 |
Pumptrack-Tour
Die mit dem kantonalen Sportamt lancierte Pumptrack-Tour konnte erfolgreich weitergeführt werden. Die Velo- und Sportförderungsmassnahme erfreute sich in den Gemeinden grosser Beliebtheit. Im Hinblick auf die Rad- und ParaCycling-WM 2024 wird die Pumptrack-Tour als offizielle Begleitmassnahme des Sportanlasses aufgenommen und durch die FaVe in Zusammenarbeit mit dem Sportamt weiterentwickelt.

Finanzierungsunterstützung Veloparcours
Die Finanzierungsunterstützung für Veloparcours auf Pausenplätzen ist ein Teil der mit der Kinder- und Jugendinstruktion der Kantonspolizei Zürich etablierten Ausbildungskampagne «Veloschuel.ch». Sie wird auch im VFP2 fortgeführt, beziehungsweise neu aufgelegt.
Es hat sich gezeigt, dass bei bestehenden Parcours die Markierungen aufgefrischt werden müssen. Die dazugehörigen Informationen für Schulbehörden und Eltern wurden inhaltlich und visuell komplett überarbeitet.
E-Bike-Fahrkurse
Ebenfalls im Themenfeld Velokompetenz wurde in Zusammenarbeit mit der Kinder- und Jugendinstruktion der Kantonspolizei Zürich ein Konzept für E-Bike-Fahrkurse entwickelt. Die Pilotdurchführung des zwei Nachmittage dauernden Elektrovelo-Schnupperkurses für Pro Senectute Rüti war ein voller Erfolg und wurde von den Teilnehmenden sehr geschätzt.
Das gemeinsame Engagement soll 2023 weitergeführt respektive in einen Regelbetrieb überführt werden. Die diversen Anfragen zeigen, dass dieses VFP2-Angebot einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Velofahrkompetenz leistet. Hoffentlich lässt sich dadurch auch den steigenden Unfallzahlen entgegenwirken. Teil des Konzeptes ist es ebenfalls, dass für Velofahrende mittleren Alters ein niederschwelliges Angebot nach Feierabend geboten wird.

Fahrkurse für Flüchtlinge
Das Velofahrkursangebot für Flüchtlinge konnte sowohl in Wetzikon als auch in Rüschlikon weitergeführt werden und erfreute sich grosser Beliebtheit. Die Unterrichtsmaterialien und die begleitenden Kommunikationsmassnahmen wurden überarbeitet sowie vereinheitlicht und sind bereit für die Weiterführung der Massnahme in den kommenden Jahren.
Um den Helferinnen und Helfern der Standortgemeinden zusätzliches Rüstzeug in Form von eigener Velokompetenz zur Hand zu geben, organisierte die FaVe einen Fortbildungs- und Vernetzungsnachmittag. Neben den Helferinnen und Helfern waren Vertretende der Stadt Wetzikon, der beiden Landeskirchen, aus der Kinder- und Jugendinstruktion der Kantonspolizei, Pro Velo und weitere dabei. An drei Posten wurden verschiedene Aspekte behandelt.
- Wie ist die Übungssammlung anzuwenden und wie erfolgt die Informationsvermittlung an die Geflüchteten?
- Eine Fahrt auf der Veloprüfungsstrecke in Wetzikon mit akustischer Anweisung durch die Kantonspolizei Zürich.
- Fahrübungen wie einen Slalom, eine Acht, eine Spurgasse und Kurven fahren, richtig bremsen, Kollisionsvermeidungsstrategien und Unfallverhütung gemäss Goal of Driver Education durch die Swiss Bike School.
Alle Teilnehmenden konnten vom fachlichen und geselligen Teil profitieren und haben um eine erneute Durchführung im Jahr 2023 mit weiterführenden Inhalten gebeten.
Veranstaltungen
Erfreulicherweise waren im Berichtsjahr Begegnungen im Rahmen von Veranstaltungen wieder möglich. So freute sich die FaVe auf das Mithelfen bei der Zürichsee-Rundfahrt «rund um de Zürisee», welche bei herrlichem Sonnenschein und guter Stimmung stattfand.
SlowUp Zurichsee
Dieses Wetterglück blieb den Veranstaltern sowie den Besucherinnen und Besuchern des «slowUp Zürichsee» leider vergönnt. Trotz Dauerregen besuchten rund 700 Velofahrerinnen und Velofahrer unseren Stand am slowUp, absolvierten den Geschicklichkeitsparcours, schauten sich das Veloschuel-Kino mit den Erkläranimationen an oder stellten sich den Quiz-Fragen im Themenbereich Velokompetenz.

Datengrundlagen
Velozählstellen
Mit permanenten Velozählstellen lässt sich beschreiben, wie sich die Velonutzung im Alltag verändert und wodurch sie beeinflusst wird. Im Berichtsjahr wurden sieben neue Velozählstellen in Betrieb genommen. Insgesamt messen per Ende Jahr 40 Zählstellen das Veloverkehrsaufkommen im Kanton Zürich. Im Rahmen von Strassensanierungen kommen laufend weitere Zählstellen hinzu.
Nachwort
Fast schon traditionell wurde das alte Jahr mit einem herzlichen Weihnachtsgruss verabschiedet. Damit wünschte das Team der Fachstelle jeweils allen eine gemütlich warme Stube und ein paar wundervolle Momente mit Familie und Freunden.

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Kontakt
Amt für Mobilität – Fachstelle Veloverkehr