Zukunftsfähig essen und konsumieren

Titelbild Konsum - als Gemeinde aktiv - Klima

Mehr Kreislaufwirtschaft, klimafreundliche Verpflegung und weniger Food Waste – das schont Ressourcen und trägt zu einer nachhaltigen Zukunft bei. Hier finden Gemeinden praktische Tipps, bewährte Lösungen und Fördermöglichkeiten, um Stoffkreisläufe zu schliessen und Abfälle zu vermeiden.

Wo ansetzen?

So wie wir heute essen und konsumieren, verbrauchen wir deutlich mehr Ressourcen als uns zur Verfügung stehen. In der Schweiz und auch im Kanton Zürich sind die für ein Jahr vorgesehenen Ressourcen bereits Mitte Mai aufgebraucht – wir leben «auf Pump». Würden alle so konsumieren wie wir, bräuchte es fast drei Erden.  

Ansatzpunkte, um ressourcenschonender zu leben, gibt es viele, auch für Gemeinden: bewusst konsumieren, teilen, reparieren, Gebrauchtes und langlebige Produkte kaufen sowie Mehrwegsysteme nutzen. Mit einem nachhaltigeren Konsum können wir auch unsere Abhängigkeit von ausländischen Produkten und Rohstoffen reduzieren und die lokale Wirtschaft stärken. Ansetzen können Sie in Ihrer Gemeinde, indem Sie als Vorbild vorangehen und Ihre Bevölkerung einbinden. 

Nachhaltige Ernährung leben

Essen ist Genuss. Was wir essen, hat jedoch auch Auswirkungen auf die Umwelt und das Klima. Es ist einfach, unsere Ernährung ohne Abstriche beim Genuss nachhaltiger zu gestalten. Gemeinden können in ihren eigenen Verpflegungsbetrieben, z.B. Schulen oder Alters- und Pflegezentren, oder bei Veranstaltungen mit gutem Beispiel voran gehen. Zudem spielen sie eine wichtige Rolle bei der Information und Sensibilisierung der Bevölkerung.  

Food Waste vermeiden 

In der Schweiz macht unsere Ernährung fast 30 Prozent der Umweltbelastung aus. Gleichzeitig wird ein Drittel der Lebensmittel verschwendet – das schadet nicht nur der Umwelt, sondern belastet auch das Portemonnaie: Allein in privaten Haushalten entsorgen wir pro Person und Jahr Lebensmittel im Wert von durchschnittlich 600 Franken.    

Ein grosser Teil des Food Waste entsteht in privaten Haushalten (38 Prozent der Umweltbelastung) sowie in der Gastronomie (14 Prozent). Besonders problematisch ist dabei, dass gegen das Ende der Verarbeitungskette bereits viele Ressourcen und Energie in die Herstellung und Verteilung von Lebensmitteln geflossen sind – und somit auch die Umweltauswirkungen dort am höchsten ausfallen. Insgesamt verursacht Food Waste 25 Prozent der Umweltbelastung, die durch Ernährung entsteht. 

Gemeinden können ihre Wohnbevölkerung für das Thema sensibilisieren, etwa durch Veranstaltungen wie Food Save Bankette.  

Visualisiert die fünf Schritte gegen Food Waste im Haushalt.  Abgebildet sind in stilisierter Form eine Einkaufsliste, die korrekte Lagerung in Kühl- und Küchenschränken, die Verwendung der Sinne, um Lebensmittel bezüglich Haltbarkeit zu prüfen, das kreative Kochen mit Resten und das gemeinsame Essen mit Freunden, zum Beispiel zur Resteverwertung.
Um im Haushalt Food Waste zu vermeiden, können 5 Schritte beachtet werden: clever einkaufen, Lebensmittel optimal lagern, Haltbarkeitsdaten richtig deuten, kreativ kochen und alles verwerten sowie Essen teilen. Quelle: foodwaste.ch

Abfälle vermeiden und ressourcenleichte Lebensstile vorantreiben 

Gemeinden organisieren die Entsorgung von Siedlungsabfällen. Sie können aktiv dazu beitragen, Abfall zu reduzieren. Mit Reparatur-Cafés, Bring- und Holtagen oder ausgebauten Separatsammlungen für mehr Recycling lassen sich wertvolle Ressourcen im Kreislauf halten. 

Immer mehr Menschen interessieren sich für einen ressourcenleichten Lebensstil. Sie können das in Ihrer Gemeinde unterstützen, indem Sie passende Angebote schaffen und bewerben. Tipps und Massnahmen gibt es in der Toolbox Suffizienz von der Organisation «Pusch». 

Kreislaufwirtschaft in der kommunalen Beschaffung berücksichtigen  

Gemeinden können durch ihre Beschaffungen die Kreislaufwirtschaft fördern. Der Kanton hat zusammengestellt, was es dabei zu beachten gilt und wie das in Ausschreibungen umgesetzt werden kann.

Kursangebote und Vernetzung

Kurse

27.06.2025 ganztägig Swiss Recycle Von der Abfall- zur Kreislaufwirtschaft in Gemeinden
09.09.2025 17:00 bis 21:00 Swiss Recycle Forum Kreislaufwirtschaft 2025
30.06.2026 ganztägig Swiss Recycle Recyclingkongress

Vernetzung

Arbeitsgruppe Nachhaltige Ernährung Die Arbeitsgruppe Nachhaltige Ernährung erarbeitet Hilfsmittel, zum Beispiel für die Sensibilisierung der Bevölkerung oder die nachhaltigere Ausrichtung von kommunalen Verpflegungsbetrieben. Ausserdem stehen Austausch und Vernetzung im Vordergrund. Kommunale Behördenmitglieder wie auch Verwaltungsfachleute aus den Gemeinden können sich der Arbeitsgruppe jederzeit anschliessen.

Beratung

Ernährung

Der Kanton Zürich unterstützt Kitas mit einem Workshop und einem Coaching zum Thema Menügestaltung und Bewegungsförderung. 

Der Kanton Zürich unterstützt im Rahmen der Arbeitsgruppe Nachhaltige Ernährung (siehe Kursangebote und Vernetzung) Coachings für ausgewählte kommunale Verpflegungsbetriebe (Pilotbetriebe). Die Coachings werden von Gastro Futura durchgeführt. 

Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft 

Reffnet bietet Beratungen an, um in einer Gemeinde die ersten Schritte Richtung Kreislaufwirtschaft zu unternehmen oder das Abfallmanagement zu optimieren. Die Dienstleistung wird vom Bund unterstützt. 

Der Kanton hat eine Fach- und Koordinationsstelle Kreislaufwirtschaft eingerichtet, welche in Fragen zur Kreislaufwirtschaft berät und vernetzt.

Fach- und Koordinationsstelle Kreislaufwirtschaft

kreislaufwirtschaft@bd.zh.ch

Förderung

Zur Ernährung steht folgendes Förderprogramm zur finanziellen Unterstützung zur Verfügung, das sich auch an Gemeinden richten. 

Modellvorhaben 2025-2030 

Mit dem Modellvorhaben 2025-2030 fördert das Bundesamt für Raumentwicklung neue Ansätze und Methoden, unter anderem im Themenschwerpunkt «Regionale Ernährungssysteme nachhaltiger gestalten» (Eingabe der Projekte bis 20. Juni 2025). 

Gute Beispiele aus den Gemeinden

Lassen Sie sich von den Beispielen aus anderen Gemeinden zu eigenen Aktivitäten inspirieren.

Klimawochen Uster zu nachhaltiger Ernährung 

Die Klimawochen 2023 der Stadt Uster widmeten sich dem Thema nachhaltige Ernährung und boten Informationen, Workshops und praktische Tipps. Verschiedene Einrichtungen wie die Heime Uster, das al gusto und das Hallen- und Dorfbad setzten auf umweltschonende Verpflegung, während die Tagesstrukturen zwei Wochen lang vegetarische Menüs anboten. Ergänzend dazu lud die Stadt- und Regionalbibliothek mit einer Medienauslage und einer offenen Rezeptesammlung zum Entdecken ein. 

Nachhaltige Ernährung an der Klimawoche Winterthur

Während der jährlichen Klimawoche wird gezeigt, wie in der Stadt Winterthur Klimaschutz geplant, umgesetzt und im Alltag gelebt wird. In Führungen, Kursen und Präsentationen werden aktuelle Herausforderungen und Lösungsansätze diskutiert. Unter anderem stehen eine Stadtführung zur klimafreundlichen Ernährung, ein Klima-Apéro und ein Kochkurs auf dem Programm. Zudem bieten Winterthurer Restaurants unter dem Motto «Klima à la carte» klimafreundliche Gerichte an. 

Bring- und Holtag in Pfäffikon 

Wiederverwenden statt wegwerfen: der von den Gemeindewerken Pfäffikon organisierte Bring- und Holtag ist beliebt und sorgt dafür, dass viele Gebrauchsartikeln weiterverwendet werden.  

Kontakt

Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft – Sektion Klima und Mobilität

Adresse

Stampfenbachstrasse 12
8090 Zürich
Route (Google)

Telefon

+41 43 259 30 53

Sekretariat


Bürozeiten


Montag bis Donnerstag
7.30 bis 12.00 Uhr und
13.30 bis 17.00 Uhr

Freitag
7.30 bis 12.00 Uhr und
13.30 bis 16.00 Uhr

E-Mail

luft@bd.zh.ch

Für dieses Thema zuständig: