Der Kanton Zürich ist attraktiv und lebenswert. In den letzten beiden Jahrzehnten hat die Bevölkerung des Kantons Zürich um rund 29 Prozent zugenommen. Das Bundesamt für Statistik prognostiziert bis 2055 eine weitere Zunahme auf rund 1,9 Mio. Einwohnerinnen und Einwohner. Die Gestaltung des Wachstums und der Umgang mit den Folgen sind ein Schwerpunkt der Regierungspolitik 2023–2027. Besonders gefordert ist die Raumplanung. Sie muss die Auswirkungen des Wachstums frühzeitig erkennen und die Entwicklung des Siedlungsraums, der Infrastruktur, der Mobilität, des Kulturlandes sowie der Landschaft nach Möglichkeit steuern.

Erfolgreiche Innenentwicklung

In den letzten Jahrzehnten ist dies gut gelungen. Die Bauzonenbeanspruchung pro Einwohnerin und Einwohner hat sich von 262 m² im Jahr 1983 auf 178 m² im Jahr 2023 verringert. Dies zeigt, dass die wachsende Bevölkerung und die zusätzlichen Arbeitsplätze weitgehend in den bestehenden Siedlungsstrukturen aufgenommen werden konnten. Die Erneuerung der Quartiere führte zudem vielerorts zu einer höheren Siedlungsqualität. Zu diesem Erfolg hat unter anderem auch die intensivierte Zusammenarbeit mit den an der Raumplanung beteiligten Fachpersonen in den Regionen und Gemeinden beigetragen.

Verdichtung wird anspruchsvoller

Die qualitätsvolle Verdichtung im Siedlungsgebiet ist jedoch anspruchsvoller geworden. Dies hat mehrere Gründe. Es stehen kaum noch unbebaute Flächen zur Verfügung und es gibt nur noch wenige Industrieareale, die zum Wohnen umgenutzt werden können. Die verbliebenen Flächen für Industrie und Gewerbe sollen dem Wirtschaftsstandort Zürich erhalten bleiben. In den Bauzonen der urbanen Räume gibt es zudem immer weniger freie Kapazitäten, um zusätzlichen Wohnraum zu schaffen. Die Erweiterung bestehender Gebäude durch Aufstockungen, Dachstockausbauten und Anbauten ist herausfordernd. Allgemein lässt sich eine gewisse Wachstumsmüdigkeit beobachten.

Wohnraum sichern

Gestiegene Ansprüche an das Wohnen und das Bevölkerungswachstum verschärfen die Lage auf dem Wohnungsmarkt. Insbesondere in städtischen Gebieten steigen die Mieten. Es ist im Interesse des Kantons, dass im Grossraum Zürich genügend bezahlbarer Wohnraum zur Verfügung steht. Die Volkswirtschaftsdirektion und die Baudirektion arbeiten daher gemeinsam an geeigneten Massnahmen, die auf kantonaler Ebene umsetzbar sind.

Wertvolle Landschaften schützen

Die wachsende Nachfrage nach Flächen erhöht auch den Druck auf die Landschaft. Die Raumplanung zielt darauf ab, die verschiedenen Schutz- und Nutzungsinteressen in Einklang zu bringen und dabei die Qualitäten der Landschaftsräume zu bewahren. Der Raumplanungsbericht beleuchtet auch die Herausforderungen und Lösungsansätze im Bereich grossflächiger Anlagen wie Deponien oder Energieinfrastrukturen.

Übersicht über Projekte und Verfahren

Im Bereich der Raumplanung werden zahlreiche Verfahren und Projekte unter Federführung oder mit Beteiligung des Kantons bearbeitet. Der Raumplanungsbericht 2025 gibt eine Übersicht über die Vorhaben im Zeitraum 2022–2025.