In Uetikon am See entsteht eine neue Kantonsschule
Medienmitteilung 15.05.2025
In Uetikon am See entsteht auf dem Areal der ehemaligen Chemischen Fabrik eine Kantonsschule für rund 1500 Schülerinnen und Schüler. Neben einem Neubau werden auch eine Passerelle und eine Umgebungsgestaltung realisiert. Hinzu kommen die Sanierung der Altlasten auf dem Areal sowie die Entsorgung der schadstoffhaltigen Baumaterialien in den bestehenden Gebäuden. Für alle Massnahmen beantragt der Regierungsrat dem Kantonsrat einen Objektkredit von insgesamt 233,1 Millionen Franken.
Die Bevölkerung des Kantons Zürich wächst seit Jahren stark. Entsprechend steigen die Schülerzahlen. Um die Stadtzürcher Kantonsschulen zu entlasten, soll in Uetikon am See auf dem Areal der ehemaligen Chemischen Fabrik ein neues Gymnasium entstehen. Die Kantonsschule Uetikon soll künftig sowohl ein Langzeit- als auch ein Kurzzeitgymnasium für 1500 Schülerinnen und Schüler anbieten.
In zwei denkmalgeschützten ehemaligen Produktionsgebäuden entstehen Flächen für die Verwaltung und den Unterricht der Kantonsschule, in einem anderen Gebäude eine Mensa. Auf der gegenüberliegenden Seite der Seestrasse wird für die Kantonsschule ein Neubau mit Sporthallen und Räumen für die MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) realisiert. Die Sporthallen stehen in ausserschulischen Zeiten auch den Vereinen aus der Umgebung zur Verfügung.
Die Schulanlage wird an das mit Seewasser betriebene lokale Fernwärme- und Fernkältenetz angeschlossen. Die Begrünung der Dachflächen fördert den ökologischen Ausgleich sowie die Rückhaltung des Regenwassers und mindert im Sommer die Hitzeentwicklung auf dem Areal. Die Flachdächer werden zusätzlich mit Photovoltaik-Anlagen belegt. Die Schule nimmt ihren Betrieb voraussichtlich im Jahr 2032 auf.
Passerelle über Bahn und Seestrasse
Der Zugang zur Schule erfolgt über eine neue Passerelle, die als gedeckte Fussgängerverbindung die Alte Landstrasse über die Bahn und die Seestrasse hinweg mit den Schulbauten und dem Seeufer verbindet. Der Aussenraum wird ergänzt durch die Umgebungsgestaltung, die von der Öffentlichkeit genutzt werden kann. Im Rahmen der Sanierung des Uferbereichs und der Ufermauer entsteht ein terrassierter Seezugang. In der ganzen Umgebung mindern schattenspendende Bäume und Grünflächen die Sommerhitze. Begrünungen, Bepflanzungen und verschiedene bauliche Elemente fördern die Biodiversität.
Altlastensanierung erforderlich
Das Areal der ehemaligen Chemischen Fabrik wurde von 1836 bis 1957 zur Vergrösserung der Landfläche in mehreren Etappen aufgeschüttet. Die Aufschüttung besteht im Wesentlichen aus belastetem Material wie verschiedenen Produktionsabfällen, Aushubmaterial und Bauabfällen. Deshalb ist das Areal sanierungsbedürftig. Im Zusammenhang mit den anstehenden Bautätigkeiten sind deshalb Sanierungsmassnahmen umzusetzen. Zudem enthalten die bestehenden Gebäude aufgrund ihres Alters und ihrer früheren Nutzung schadstoffhaltige Baumaterialien, die entsorgt werden müssen.
Für den Neubau des Sporthallen/MINT-Gebäudes, den Umbau der ehemaligen Produktionsgebäude, den Bau der Passerelle, die Umgebungsgestaltung, die Altlastensanierung sowie den Übertrag des Grundstücks vom Finanz- ins Verwaltungsvermögen beantragt der Regierungsrat dem Kantonsrat einen Objektkredit von insgesamt 233,1 Millionen Franken. Um Kosten zu reduzieren wurden Anpassungen am Projekt vorgenommen.
Fliessender Übergang der verschiedenen Bereiche
Das gesamte frühere Industrieareal ist in vier Bereiche gegliedert, die alle fliessend ineinander übergehen. Der Westen dient primär dem Wohnen. Das gemischt genutzte Zentrum des Areals bietet Flächen für öffentliche Nutzungen, Wohnen, Gewerbe und Dienstleistungen. Daran schliesst das Schulareal an. In den bestehenden Gebäuden am Hafen schliesslich sind Gewerbe- und Dienstleistungs- sowie öffentliche Nutzungen vorgesehen. Die Seeufergestaltung erstreckt sich über die gesamte Länge des Areals von rund 750 Metern und weist eine Fläche von rund 19’000 m2 auf.

