Drei Viertel der Zuwanderer sind erwerbstätig

Eine Analyse des Amts für Arbeit in Zusammenarbeit mit dem Amt für Wirtschaft zeigt: 76 Prozent der in den letzten drei Jahren in den Kanton Zürich zugezogenen Personen sind erwerbstätig. Bei jenen Personen, die vor rund zehn Jahren zugewandert sind, beträgt die Quote 83 Prozent. Weitere Erkenntnisse: Das Durchschnittsalter der kürzlich zugewanderten Erwerbstätigen beträgt 32 Jahre, 70 Prozent haben einen Tertiärabschluss und 12 Prozent arbeiten in der Informations- und Kommunikationsbranche.

Haupttreiber des Bevölkerungswachstums im Kanton Zürich ist die Zuwanderung aus dem Ausland. Diese erfolgt zu einem grossen Teil über den Arbeitsmarkt. Das Amt für Arbeit hat in Zusammenarbeit mit dem Amt für Wirtschaft diese Zuwanderung in den Zürcher Arbeitsmarkt in der Analyse «Erwerbsmigration in den Kanton Zürich» genauer angeschaut. Darin wird thematisiert, wie die Zuwanderung mit der Lage auf dem Arbeitsmarkt zusammenspielt, wer überhaupt zuwandert und in welchen Branchen und Berufen Zugewanderte am häufigsten arbeiten. Nicht Teil der Analyse ist die Zuwanderung in die nicht-ständige Wohnbevölkerung sowie der gesamte Asylbereich. Darunter fallen neben Asylsuchenden und vorläufig Aufgenommenen auch Personen mit dem Schutzstatus S.

Arbeitsmarktlage beeinflusst Zuwanderung

Die Zuwanderung erfüllt in erster Linie die Bedürfnisse des Arbeitsmarkts. «Je mehr inländische Stellensuchende es gibt, desto tiefer ist tendenziell die Erwerbszuwanderung», sagt Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh. «Sinkt hingegen die Zahl der verfügbaren Arbeitskräfte im Inland, nimmt der Bedarf an ausländischen Arbeitskräften und die Erwerbszuwanderung entsprechend zu.»

Im Durchschnitt sind zwischen 2010 und 2024 jährlich rund 15’000 Personen mehr aus dem Ausland zu- als abgewandert. Unter den in den letzten drei Jahren zugewanderten Personen im erwerbsfähigen Alter sind rund 76 Prozent erwerbstätig. Nach etwa zehn Jahren liegt der Wert bei 83 Prozent und übertrifft damit jenen der gesamten Zürcher Wohnbevölkerung im erwerbsfähigen Alter.

Zugewanderte sind jung und zunehmend hochqualifiziert

Wer neu in den Zürcher Arbeitsmarkt zuwandert, ist im Schnitt rund zehn Jahre jünger als alle Zürcher Erwerbstätigen: Das mittlere Alter der zugewanderten Erwerbstätigen liegt bei 32 Jahren. Das kürzlich veröffentlichte Wirtschaftsmonitoring des Amts für Wirtschaft hat gezeigt, dass sich die Arbeitsmarktschere im Kanton Zürich zunehmend öffnet. Immer mehr Personen verlassen altersbedingt den Arbeitsmarkt, während verhältnismässig weniger Junge nachrücken. In diesem Kontext spielt auch die Zuwanderung in den Zürcher Arbeitsmarkt eine wichtige Rolle. «Die Erwerbsmigration verjüngt den Kanton Zürich, was sich insbesondere positiv auf die Demografie auswirkt», sagt Carmen Walker Späh.

Sowohl heute als auch vor rund zehn Jahren sind deutlich mehr Männer als Frauen in den Zürcher Arbeitsmarkt eingewandert – 2023 waren 58 Prozent Männer. Fast 70 Prozent der in den letzten drei Jahren zugewanderten Arbeitskräfte verfügen über einen Tertiärabschluss – vor zehn Jahren waren es noch rund 60 Prozent. Diese Entwicklung ist zwar nicht auf Zugewanderte beschränkt – zeigt sich in dieser Gruppe aber besonders deutlich. Der hohe Anteil tertiär gebildeter Einwanderer im Kanton Zürich dürfte insbesondere damit zusammenhängen, dass im Kanton Zürich viele internationale Konzerne und Hauptsitze globaler Firmen in den Bereichen IT und Finanzen angesiedelt sind, die viele hochqualifizierte Fachkräfte rekrutieren.

Ein besonderer Schwerpunkt liegt im IT- und Kommunikationsbereich: Rund zwölf Prozent der zugewanderten Erwerbstätigen arbeiten in dieser Branche, die meisten Personen sind in der Softwareentwicklung tätig. Gleichzeitig besteht bei den Zugewanderten eine breite berufliche Streuung, von der Finanzwirtschaft über die Unternehmensberatung bis hin zu Gastronomie und Reinigung. Insgesamt zeigt sich eine gewisse Zweitteilung: «Zuwanderer sind sowohl überproportional oft in Berufen am oberen als auch am unteren Ende des Spektrums der Qualifikationsanforderungen tätig», sagt Studienautorin Miriam Hofstetter vom Kompetenzzentrum Arbeit im Amt für Arbeit.
 

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