Startschuss für die nächste Etappe der Phosphorrückgewinnung im Kanton Zürich

Asche aus der Klärschlammverwertung ist reich an Phosphor. Der Pflanzennährstoff soll künftig zurückgewonnen werden. Der Regierungsrat beauftragt die Stadt Zürich mit der Bildung einer Trägerschaft, welche die Realisierung des Vorhabens weiter vorantreibt.

Bei der Behandlung von Abwasser fällt Klärschlamm an, der Phosphor enthält. Das ist ein unverzichtbarer Nährstoff für das Wachstum von Pflanzen, der zum Beispiel als Dünger in der Landwirtschaft eingesetzt wird. Da die weltweiten Phosphorvorkommen begrenzt sind, soll der Phosphor aus dem Klärschlamm künftig zurückgewonnen werden. In der Schweiz ist dies ab dem Jahr 2026 gesetzlich vorgeschrieben. Im Auftrag des Regierungsrats führte die Stadt Zürich dazu eine Verfahrens- und Standortevaluation, Umfeldbeobachtungen und Machbarkeitsstudien durch. Bereits heute bringen alle Abwasserreinigungsanlagen im Kanton Zürich ihren Klärschlamm zur zentralen Klärschlammverwertungsanlage (KSV) im Werdhölzli, wo er thermisch verwertet wird. Die KSV wird im Auftrag des Kantons von der Stadt Zürich betrieben.

Empfehlung für eine überregionale Rückgewinnungsanlage

Aufgrund der Erkenntnisse der Stadt Zürich empfiehlt ein politisches Begleitgremium der Baudirektion, die Phosphorrückgewinnung aus der Klärschlammasche zusammen mit anderen Lieferanten von Klärschlammasche umzusetzen. Dazu soll eine überregionale Rückgewinnungsanlage errichtet werden. Für diese am Standort Emmenspitz (SO) geplante Anlage steht das Phos4Life-Verfahren im Vordergrund. «Diese überregionale Lösung ist effizienter und günstiger als andere Varianten», hält Regierungsrat Martin Neukom fest. Die Anlage könnte ab 2030 in Betrieb gehen.

Nächster Meilenstein: Investitionsentscheid

Der Regierungsrat beauftragt deshalb die Stadt Zürich, mit anderen Partnern eine Trägerschaft für eine überregionale Phosphorrückgewinnungsanlage in der Schweiz zu bilden. Diese Trägerschaft hat die Aufgabe, ein Bauprojekt zu erarbeiten und als Grundlage für einen Investitionsentscheid vorzulegen. Die Kosten für die Arbeiten von der Gründung der Trägerschaft bis zum Investitionsentscheid sind – soweit sie den Kanton Zürich betreffen – über die Klärschlammentsorgungsgebühren zu finanzieren, in die Kostenrechnung der KSV Werdhölzli zu integrieren und dort separat auszuweisen. «Als Betreiberin der KSV sind wir stolz, das Projekt für den Kanton Zürich voranzutreiben», sagt Stadträtin Simone Brander, Vorsteherin des Tiefbau- und Entsorgungsdepartements der Stadt Zürich. «Mit der Phosphorrückgewinnung schliessen wir schon bald einen weiteren Stoffkreislauf.»

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