Erneuerung des Platzspitzwehrs rückt näher

Das Platzspitzwehr beim Zusammenfluss von Limmat und Sihl dient der Regulierung des Zürichsees und der Wasserkraftnutzung. Nach über siebzig Betriebsjahren ist es erneuerungsbedürftig. Zudem kann es im Hochwasserfall zu wenig flexibel gesteuert werden. Darum soll es modernisiert werden. Nun hat der Regierungsrat das Sanierungsprojekt festgesetzt und Ausgaben von rund 32 Mio. Franken bewilligt. Voraussichtlich 2028 geht die erneuerte Wehranlage in Betrieb.

Das heutige Platzspitzwehr stammt aus dem Jahr 1951. Nach über siebzig Betriebsjahren ist es am Ende seiner technischen Lebensdauer. Mit jedem weiteren Betriebsjahr nimmt die Zuverlässigkeit des Wehrs ab. Eine Erneuerung des Wehrs ist unumgänglich, damit es seine Funktionen zur Regulierung des Zürichsees und zur Wasserkraftnutzung im Kraftwerk Letten auch künftig wahrnehmen kann. Zudem lässt es sich zu wenig flexibel steuern, um bei Hochwasser wirksam regulierend eingreifen zu können. Darum hat der Regierungsrat beschlossen, das Wehr zu modernisieren.

Neue Wehrverschlüsse, neue Zufahrtsbrücke und ein Fischpass

Das Projekt zur Erneuerung des Platzspitzwehrs enthält folgende Elemente:

  • Die heutigen Wehrverschlüsse, so genannte Dachwehre, werden durch zwei neue Wehrklappen in den bestehenden beiden Wehrfeldern ersetzt. Es werden so genannte Sektorwehre sein. Diese neuen Wehrverschlüsse sind exakter regulierbar. Die äussere Erscheinung des Wehrs wird sich kaum verändern und es wird weiterhin stetig und regelmässig etwas Wasser über beide Wehrfelder fliessen.
  • Anstelle des Mattenstegs wird eine neue Zufahrtsbrücke erstellt und der alte Mattensteg rund 80 Meter flussaufwärts verschoben. Die neue Platzspitzbrücke dient zuerst als Zufahrt für die Bauarbeiten und danach für Unterhaltsarbeiten an der Wehranlage und am Platzspitz. Eine Zufahrt durch den Park ist mit schweren Fahrzeugen nicht möglich, da die Wurzeln des alten, geschützten Baumbestandes Schaden nehmen würden. Über die neue Brücke führt auch die im Richtplan eingetragene Velohauptroute.
  • Im bestehenden Mitteldamm zwischen Limmat und Oberwasserkanal des Kraftwerks Letten entsteht ein so genannter Mäanderfischpass. Er ist raumsparend und fügt sich gut ins heutige Ortsbild ein. Der Fischpass stellt die unterbrochene Längsverbindung in der Limmat wieder her. So können die Fische wieder zwischen den Lebensräumen in der Limmat und dem Zürichsee hin und her wandern – eine wichtige Massnahme zum Erhalt und zur Förderung eines gesunden und artenreichen Fischbestands.

Nun hat der Regierungsrat das Projekt festgesetzt, was gleichbedeutend mit der Erteilung der Baubewilligung ist. Er hat dafür gebundene Ausgaben in der Höhe von 31,6 Mio. Franken bewilligt. Der Betrag umfasst auch einen Investitionsbeitrag an die Stadt Zürich für den Bau der neuen Zufahrtsbrücke. Zudem hat die Baudirektion 644’000 Franken für die Umsetzung der erforderlichen ökologischen Ersatzmassnahmen bewilligt. Voraussichtlich übernimmt der Bund 35–45% der Kosten. Das für den Bau zuständige Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) rechnet damit, das Erneuerungsprojekt voraussichtlich bis 2028 umgesetzt ist.

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