Umwandlung der Militärkaserne Zürich zum Schulgebäude nimmt konkrete Formen an

Nachdem die Kantonspolizei während rund 30 Jahren die Militärkaserne in Zürich nutzte, soll künftig das Bildungszentrum für Erwachsene in das historische Gebäude einziehen. Für die Gesamtinstandsetzung des Baus bewilligt der Regierungsrat rund 122 Millionen Franken. Gleichzeitig beantragt er dem Kantonsrat einen Objektkredit von rund 58 Millionen Franken, damit die Kaserne in ein zeitgemässes Bildungsgebäude umgenutzt werden kann. Damit entsteht mehr Raum für die Mittelschulen in der Stadt Zürich.

Inhaltsverzeichnis

Belebung des Exerzierplatzes als  Aufenthaltszone Dachaufbau in prominenter Erscheinung
Visualisierung der Kasernenwiese mit dem Belebten Exerzierplatz als Aufenthaltszone und prominentem Dachaufbau.

Das Kasernenareal ist das grossflächigste Areal im Stadtzentrum und ein geschütztes Denkmal von nationaler Bedeutung. Die parallel zur Sihl verlaufende, 120 Meter lange Militärkaserne ist von weitem sichtbar. Nachdem die Kantonspolizei vergangenes Jahr in das neue Polizei- und Justizzentrum umgezogen ist, nimmt nun die umfassende Instandsetzung und Umnutzung des Gebäudes konkrete Formen an.

Nach Abschluss der Bauarbeiten soll das Bildungszentrum für Erwachsene (BiZE) in die Militärkaserne einziehen. Aufgrund der hohen typologischen Verwandtschaft des bestehenden Gebäudes zu Schulgebäuden und der für den überregionalen Anschluss optimalen Verkehrslage legte dies der Regierungsrat im Masterplan «Zukunft Kasernenareal Zürich» 2016 fest. Der Kantonsrat hat die Nutzung 2018 im kantonalen Richtplan bestätigt. Das BiZE besteht aus der kantonalen Maturitätsschule für Erwachsene und der Berufsschule für Weiterbildung EB Zürich. Der Umzug schafft am bisherigen BiZE-Standort Riesbach Platz für das Literargymnasium, das sich aktuell im Rämibühl befindet.

Schulzimmer statt Schlafsäle

Der Umbau der denkmalgeschützten Bausubstanz wird anspruchsvoll. Es gilt, das kulturelle Erbe sorgfältig zu bewahren und gleichzeitig eine zeitgemässe Infrastruktur für den Schulbetrieb zu schaffen. Die Grundstruktur der Militärkaserne mit ehemaligen Schlafsälen für 1400 Soldaten eignet sich gut für den Schulbetrieb mit rund 850 Studierenden täglich. Teilweise sind jedoch offene oder grössere Räume erforderlich, was gezielte Eingriffe in die Baustruktur nötig macht. Der zentrale Trakt erhält einen gläsernen Aufbau, der das neue Atrium mehrere Geschosse optimal belichtet. Das Projekt «Pilum» von der Spillmann Echsle Architekten AG aus Zürich ging als Sieger aus einem Wettbewerb im selektiven Verfahren hervor.

Das Erdgeschoss wird gemäss dem Masterplan «Zukunft Kasernenareal Zürich» für die Öffentlichkeit (z.B. Gastronomie, Kleingewerbe, multifunktionale Flächen für Markt oder Ausstellungen) geöffnet, die zur Belebung des Areals beitragen soll. Daneben ermöglicht ein Mehrzwecksaal Anlässe mit bis zu 300 Personen. Die ehemalige Soldaten- und Offizierskantine wird instandgesetzt und künftig als Restaurant sowohl der Öffentlichkeit als auch den Studierenden und Kursteilnehmenden des BiZE offenstehen.

Umfassende Instandsetzung dringend notwendig

Gleichzeitig mit dem Umbau muss das historische Gebäude dringend Instand gesetzt werden. So ist zum Beispiel die Natursteinfassade aus Berner Sandstein in sehr schlechtem Zustand. Auch müssen sämtliche Installationen der Gebäudeversorgung und Entsorgung sowie der Gebäudetechnik vollständig ersetzt werden. Dazu zählen alle Werkleitungen, die Trafostation, die noch aus dem Erstellungsjahr stammende Kanalisation, sämtliche Sanitäranlagen sowie elektrische Anlagen. Daneben werden verschiedene Massnahmen umgesetzt, um die Gebäudehülle wärmeschutztechnisch zu verbessern. Auf dem neuen Dachaufbau wird eine Photovoltaikanlage errichtet und das Gebäude wird neu mit Fernwärme beheizt.

Die Gesamtkosten belaufen sich auf 180 Millionen Franken. Davon sind 122 Millionen Franken gebundene Ausgaben für die Instandsetzung, die der Regierungsrat bewilligt hat. Gleichzeitig beantragt er dem Kantonsrat für die Umnutzung neue Ausgaben von rund 58 Millionen Franken. Der Baustart ist für 2024 geplant, die Inbetriebnahme der Schulen im Frühjahr 2027.

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