Siedlungsentwicklung dem Klima anpassen: Gemeinden erhalten verschiedene Instrumente

Für Menschen in städtischen Gebieten ist die Hitzebelastung im Sommer besonders gross, was zu Gesundheitsproblemen und Leistungseinschränkungen führen kann. Um die negativen Auswirkungen der Klimaerwärmung zu mildern, braucht die klimaangepasste Siedlung von morgen viele Bäume und Grünflächen sowie eine gute Durchlüftung. Der Regierungsrat beantragt nun dem Kantonsrat eine Änderung des Planungs- und Baugesetzes.

Regierungsrat und Baudirektor Martin Neukom erläutert die Vorlage «Klimaangepasste Siedlungsentwicklung»

Bereits heute wollen viele Gemeinden Regelungen in ihren Bau- und Zonenordnungen aufnehmen, um in der Siedlungsentwicklung auf die Herausforderungen der Klimaerwärmung angemessen reagieren zu können. Aufgrund der fehlenden planungsrechtlichen Grundlagen ist dies jedoch nur beschränkt möglich. Die Baudirektion hat deshalb eine entsprechende Vorlage erarbeitet, die in erster Linie eine Teilrevision des Planungs- und Baugesetzes sowie weiterer Rechtserlasse vorsieht. «Die Gemeinden erhalten damit die Möglichkeit, gezielt Massnahmen umzusetzen, um ihr Lokalklima zu verbessern», erläutert Regierungsrat und Baudirektor Martin Neukom.

Die Vernehmlassung der Vorlage wurde vom 17. Mai bis 31. August 2021 durchgeführt. Die Rückmeldungen der Gemeinden und Verbände waren positiv. Der Regierungsrat überweist die Vorlage nun an den Kantonsrat.

Mehr Grün und Blau statt Grau

Mit dem Klimawandel werden Hitzeperioden häufiger, länger und heisser. Für Menschen in Städten und Agglomerationen ist die Hitzebelastung besonders gross, was zu Stress, Gesundheitsproblemen und Leistungseinschränkungen führen kann. In dichtbesiedelten Gebieten kann die Temperatur um bis zu 10 °C höher liegen als im Umland. Um die Hitzebelastung massgeblich zu mindern, braucht es vielfältig durchgrünte Siedlungen mit schattenspendenden, grosskronigen Bäumen und versickerungsfähigen Flächen. Zudem müssen die Kaltluftzufuhr und -zirkulation aus dem Umland gesichert sein. «Mehr Grün und Blau statt Grau» lautet der Grundsatz. «Ein grösserer Grünanteil steigert als positiver Nebeneffekt auch die Biodiversität sowie die Lebensqualität im Quartier. Das wirkt sich wiederum positiv auf die Standortattraktivität aus», sagt Martin Neukom.

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