Coronavirus: Kanton Zürich stellt Informationen für die Migrationsbevölkerung in zwölf Sprachen bereit

In der Coronakrise ist das Informationsbedürfnis der Bevölkerung sehr gross. Die Behörden haben viel mitzuteilen. Dies stellt die fremdsprachigen Migrantinnen und Migranten vor grosse Herausforderungen, sind doch die meisten Informationen nur auf Deutsch verfügbar. Die Direktion der Justiz und des Innern startete deshalb in den ersten Tagen des Lockdowns eine Übersetzungs- und Informationsinitiative, um relevante Corona-Informationen aller kantonalen Behörden in verschiedenen Sprachen verfügbar zu machen.

Seit der Bundesrat am 16. März 2020 in der Schweiz die ausserordentliche Lage aufgrund des Coronavirus erklärt hat, veröffentlichen die Behörden fast täglich für die Bevölkerung neue und wichtige Informationen. Gerade auch fremdsprachige Migrantinnen und Migranten, die noch nicht lange in der Schweiz sind oder wenig Deutschkenntnisse haben, waren zu Beginn der Corona-Pandemie verunsichert: Die meisten Informationen standen hauptsächlich auf Deutsch zur Verfügung, was den Zugang zu offiziellen Informationen über das Coronavirus, Schutzmassnahmen und finanzielle Unterstützungsmassnahmen massiv erschwerte.

Zentrale Corona-Website in vier Sprachen

Der Kanton ist verpflichtet, den Zugang zu staatlichen Informationen und Dienstleistungen für sämtliche Bevölkerungsgruppen zu gewährleisten, insbesondere auch in dieser ausserordentlichen Situation. Unter der Leitung der kantonalen Fachstelle Integration hat ein ad hoc zusammengestelltes Team aus verschiedenen Verwaltungseinheiten die relevanten Inhalte aller Direktionen zusammengestellt und übersetzen lassen. Neu sind die Informationen rund um das Coronavirus auf der Website des Kantons zentral aufgelistet und grösstenteils auch in Französisch, Italienisch und Englisch verfügbar. Für jede dieser Sprachen sind laufend aktualisierte Themendossiers zum Download verfügbar. Mit diesem ersten Schritt konnte der Kanton einerseits die Migrationsbevölkerung mit Informationen bedienen, und zudem als wichtigster Wirtschaftsstandort in der Schweiz alle wichtigen Entscheide und Informationen für die Zürcher Unternehmen und deren internationales Personal bereitstellen.

Themenbulletins in zwölf Sprachen

Die Fachstelle Integration arbeitet in einem zweiten Schritt daran, weitere fremdsprachige Bevölkerungsgruppen im Kanton Zürich zu erreichen. Dafür hat die Fachstelle relevante Informationen zu neuen nationalen und kantonalen Beschlüssen aufbereitet, die entsprechenden Dokumente übersetzen lassen und muttersprachliche Beratungsangebote sowie vielfältige Informationskanäle ausgebaut. Neu gibt die Fachstelle ein themenspezifisches Bulletin in zwölf Sprachen heraus und informiert auf ihrer Website, in ihrem Newsletter und auf Social Media. Diese Informationen werden laufend aktualisiert, da sich die Lage fast täglich ändert.

Die Gemeinden, migrationsspezifischen Beratungsstellen und Migrantinnen- und Migrantenvereinen sowie zivilgesellschaftlichen Organisationen begrüssen die Informationen und sorgen für die rege Weiterverbreitung.

Informationen für Geflüchtete

In Zusammenarbeit mit der Zürcher Fachorganisation AOZ verbessert die Fachstelle Integration auch die Informationen für Geflüchtete im Kanton Zürich. Einerseits sind Flyer mit mehrsprachigen Informationen rund um das Coronavirus entstanden, die in den Gemeinden und in den Asyl- und Flüchtlingsunterkünften verteilt werden. Andererseits betreibt die AOZ Hotlines für Geflüchtete in zwölf verschiedenen Sprachen. «Für mich sind die Übersetzungen sehr wichtig. Während zwei Wochen haben meine kleine Tochter und ich das Haus nicht verlassen. Erst durch die Übersetzung in Tigrinya habe ich verstanden, dass wir mit zwei Metern Abstand das Haus verlassen dürfen», so die Rückmeldung einer Eritreerin.

Breites Themenspektrum

Informiert hat die Fachstelle Integration bisher zu Themen rund um die Wirtschaft, zum öffentlichen Leben, zu den Beratungsstellen und Hotlines, zum Lockerungsplan und zum Ramadan in Zeiten von Corona.

Die Anstrengungen, der Mehrsprachigkeit der Bevölkerung im Kanton Zürich zu entsprechen, sollen auch nach der Corona-Krise weitergeführt werden. Unabhängig von der aktuellen Situation ist es für den international geprägten Kanton Zürich wichtig, dass er seine Informationen mehrsprachig zur Verfügung stellt und dadurch allen Einwohnerinnen und Einwohnern den Zugang zu wichtigen Informationen möglich macht.