10 Jahre im Dienst der interkulturellen Verständigung

Seit 10 Jahren arbeiten bei der Kantonspolizei Zürich Polizistinnen und Polizisten als sogenannte Brückenbauer zu religiösen Vereinen und Organisationen von Ausländerinnen und Ausländern. Die interkulturelle Fachstelle hat damit seit 2008 einen wesentlichen Beitrag zum Vertrauensaufbau gegenüber den Behörden geleistet. Sie gehört heute zur Präventionsabteilung der Kantonspolizei. Deren neuste Einrichtung ist die Interventionsstelle gegen Radikalisierung und gewalttätigen Extremismus (IRE).

Medienkonferenz «Brückenbauer: Zehn Jahre im Dienst der interkulturellen Verständigung» mit Regierungsrat Mario Fehr.

Nach der Gründung im Jahr 2008 haben sich die Brückenbauer der Kantonspolizei Zürich zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt. Mit der Aufgabe betraut, den Kontakt zu anderen Kulturkreisen zu pflegen und das gegenseitige Vertrauen zu fördern, sind heute 14 im Nebenamt tätige Polizistinnen und Polizisten, unterstützt von zwei Fachverantwortlichen der Präventionsabteilung der Kantonspolizei. In diese Präventionsabteilung sind die Brückenbauer 2014 eingegliedert worden, wie Reinhard Brunner, Chef Präventionsabteilung, heute vor den Medien ausführte. Neben der unmittelbaren Kontaktpflege und dem Aufbau und der Pflege eines interkulturellen Netzwerks übernehmen sie auch Aufgaben im Rahmen des Kantonalen Bedrohungsmanagements. So obliegt ihnen die fachliche Unterstützung in Fällen mit interkulturellen Fragestellungen, und für die Verantwortlichen von Ausländer-Organisationen, etwa Moscheen, funktionieren sie als polizeiliche Ansprechstelle. Zusätzlich stärken die Brückenbauerinnen und Brückenbauer im Rahmen der Aus- und Weiterbildung die interkulturellen Kompetenzen über das gesamte Korps der Kantonspolizei, wie Brückenbauerin Susanne Contesse schilderte.

Sicherheitsdirektor Mario Fehr stellte die Arbeit der Brückenbauer und der Präventionsabteilung in den weiteren Zusammenhang: «Wir unternehmen alles Mögliche, um die Zürcher Bevölkerung vor Gewalt und Gefahr zu schützen». Als neustes Puzzleteil im kantonalen Bedrohungsmanagement steht seit 1. März eine neue Interventionsstelle gegen Radikalisierung und gewalttätigen Extremismus (IRE) im Aufbau. Gemäss Aussagen des Fachverantwortlichen IRE, Daniele Lenzo, hat die Fachstelle bereits erste niederschwellige Angebote für die Bevölkerung bereitgestellt, die zum Umgang mit Radikalisierung und Extremismus informieren. Die weitere Erarbeitung von Hilfsmitteln für Risikogruppen, Eltern oder Lehrpersonen ist im Gang. So ist zum Beispiel auf den Herbst 2018 die Publikation eines Elternleitfadens geplant. Ebenfalls hat bereits eine Kick-off-Sitzung aller wichtigen Behörden und Institutionen («Runder Tisch») stattgefunden mit dem Ziel, schliesslich Massnahmen für den Ausstieg und zur Deradikalisierung im Einzelfall gezielt koordinieren zu können.

(Medienmitteilung der Sicherheitsdirektion)