Wissensintensive Dienstleistungen prägen Zürcher Branchenlandschaft
Medienmitteilung 22.05.2015
Der Kanton Zürich zählte im Jahr 2012 über 757›000 Beschäftigte (Vollzeitäquivalente) in mehr als 110›000 Betrieben. Über 80 Prozent der Beschäftigten arbeiten im Dienstleistungssektor, davon mehr als 50›000 in der grössten Branche, den Finanzdienstleistungen. Im Kanton Zürich arbeitet ein Fünftel der Schweizer Beschäftigten.
Wie die heute veröffentlichte Analyse des Statistischen Amts zeigt, weist Zürich im Vergleich zu den anderen Kantonen die Branchenstruktur mit dem höchsten Anteil an wissensintensiven Dienstleistungen auf. Mehr als die Hälfte der Beschäftigten arbeitet in technologie- oder wissensintensiven Branchen, in der Stadt Zürich gar über 60 Prozent. Die wichtigsten Vertreter sind die Finanzdienstleistungen, die Information und Kommunikation, die Unternehmensberatung sowie das Gesundheits- und das Unterrichtswesen. Die hohe Präsenz dieser spezialisierten Tätigkeiten hat im Kanton Zürich zum mit 16 Prozent überdurchschnittlichen Beschäftigungswachstum zwischen 2005 und 2012 beigetragen.
Spezialisierte Dienstleistungen sind stark im Kanton vertreten und wachsen überdurchschnittlich
Für den Kanton besonders interessant sind Branchen, die überproportional im Kanton Zürich vertreten sind und zusätzlich auch stärker wachsen als im Schweizer Mittel. Dazu gehören neben den Finanz- und Versicherungsdienstleistungen Branchen der Informations- und Kommunikationsdienstleistungen, aber auch zahlreiche Unternehmensdienstleistungen wie die Unternehmens- und Steuerberatung sowie die Luftfahrt. Diese oft stark spezialisierten und wertschöpfungsintensiven Branchen legen mit insgesamt 36 Prozent Beschäftigungsanteil die Basis für die Wirtschaftskraft des Kantons. Daneben gehören das Gesundheitswesen, der Gross- und Detailhandel sowie das Unterrichtswesen zu den grössten Arbeitgebern im Kanton. Diese Branchen dienen der Grundversorgung der Bevölkerung und sind darum für die Wirtschaftsstruktur des Kantons wenig spezifisch: ihre Beschäftigungsanteile sind ähnlich hoch wie in der ganzen Schweiz. Ihr Wachstum folgt zudem primär dem Bevölkerungswachstum und dem demografischen Wandel.
Regionale Branchenstruktur: Grosshandel dominiert im Furt-, Limmat- und Glattal
Die wirtschaftliche Aktivität ist sehr ungleichmässig über die Regionen verteilt: 46 Prozent der Beschäftigten arbeiten in der Stadt Zürich. Am stärksten zeigt sich diese Konzentration bei den Finanzdienstleistungen, wo 80 Prozent der kantonalen Beschäftigung auf die Stadt Zürich entfallen. Neben der Stadt Zürich weisen auch andere Regionen eine typische, spezialisierte Branchenstruktur auf. Am stärksten spezialisiert ist die Region Furttal, gefolgt vom Glattal. Im Furttal sticht die hohe Bedeutung des Grosshandels mit über 2'300 Beschäftigten bzw. einem Beschäftigungsanteil von 14 Prozent hervor. Nur etwas weniger bedeutend, aber mit 5'000 Beschäftigten absolut betrachtet grösser ist der Grosshandel im Limmattal. Im Glattal hat die Luftfahrt mit 4›000 Beschäftigten eine besondere Bedeutung. Dies natürlich wegen des Flughafens, der zudem ein entscheidender Standortfaktor ist für zahlreiche weitere Branchen, die im Glattal entsprechend hohe Beschäftigungsanteile aufweisen. Dazu zählen neben dem Grosshandel auch Unternehmensdienstleister, wie Firmenhauptsitze oder Unternehmensberatungen. Gewerblich-industriell und weniger spezialisiert ist der Branchenmix dagegen in den Regionen Ober- und Unterland. Am breitesten diversifiziert ist die Branchenstruktur in der Region Winterthur.
Neue Unternehmensstatistik: STATENT löst Betriebszählung ab
Die Analyse des Statistischen Amts basiert auf den neusten Zahlen zur Unternehmensstatistik aus dem Jahr 2012. Die Unternehmensstatistik wurde vom Bundesamt für Statistik hinsichtlich Erhebungsmethodik, Erfassungskriterien und Periodizität grundlegend modifiziert, unter anderem lässt sie sich nun grösstenteils aus bestehenden Registern ableiten. In der neuen STATENT (statistique des entreprises) ist im Vergleich zur Vorgängererhebung, der Betriebszählung (BZ), die Zahl der erfassten Arbeitsstätten und Beschäftigten grösser. Die Beschäftigungszahlen beziehen sich jeweils auf Vollzeitäquivalente. Diese ergeben sich, indem die Gesamtheit der voll- oder teilzeitlich Beschäftigten auf Vollzeitstellen umgerechnet wird.
(Medienmitteilung des Statistischen Amts)
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