Integrierte Psychiatrie Winterthur, Klinik Schlosstal:Umbau und Sanierung der Häuser Rot und Grün abgeschlossen

Mit der heutigen Übergabe der umgebauten und sanierten Häuser Rot und Grün durch Regierungsrätin Dorothée Fierz, Baudirektorin, an Regierungsrätin Verena Diener, Gesundheitsdirektorin, ist die organisatorische und bauliche Umsetzung des Netzwerkes Integrierte Psychiatrie Winterthur (ipw) abgeschlossen. Die vorliegend vorgenommene Funktionsänderung vom ehemaligen kantonalen Krankenheim Wülflingen in eine akutpsychiatrische Klinik erforderte tief greifende bauliche Massnahmen. Sanierung und Umbau haben knapp zwei Jahre gedauert und rund 19 Millionen Franken gekostet. Inzwischen konnten zwei gerontopsychiatrische Stationen ihre Provisorien verlassen und die neuen Räume beziehen. Drei akutpsychiatrische Stationen aus Rheinau werden im Februar erwartet.

Im Rahmen der Umsetzung des kantonalen Psychiatriekonzeptes von 1998 wurden die Leistungsaufträge für die Klinik Rheinau und das Krankenheim Wülflingen neu formuliert. Das Psychiatriekonzept des Kantons Zürich sieht eine vernetzte gemeindenahe Behandlung und Betreuung von psychisch Kranken vor. Die ipw entwickelte sich durch den Zusammenschluss der allgemein- und gerontopsychiatrischen Angebote der Klinik Rheinau und des Krankenheims Wülflingen, den Angeboten der Psychiatrischen Poliklinik am Kantonsspital Winterthur und den mit der Stadt Winterthur geführten Suchthilfeeinrichtungen. Dabei hat das Netzwerk der Integrierten Psychiatrie Winterthur den Leistungsauftrag erhalten, die Grundversorgung sicher zu stellen, während dem Psychiatriezentrum Rheinau überregionale Aufgaben obliegen. Im Jahr 2002 hat die Baudirektion von der Gesundheitsdirektion den Auftrag erhalten, den ehemaligen Bettentrakt H des Krankenheims Wülflingen (heutiges Haus Rot) in ein Stationsgebäude für die Psychiatrie umzubauen und gleichzeitig zu sanieren.

Haus Rot

Der Bettentrakt von 1975 vermochte den funktionalen, räumlichen und atmosphärischen Anforderungen der neuen Klinik nicht zu genügen. Die technische Ausrüstung, der Innenausbau und auch die Gebäudehülle waren sanierungsbedürftig. Strukturell wurde das Haus Rot neu in einen Aufenthalts- und einen Schlafbereich aufgeteilt. Der Aufenthaltsbereich umfasst Küche, Aufenthaltsräume und Räumlichkeiten für die Pflege. Der Schlafbereich mit den Patientenzimmern wurde belassen, jedoch saniert. Alle Räume wurden so konzipiert, dass sie unterschiedliche Pflegeanforderungen erfüllen können. Damit wird eine flexible Nutzung der Stationen ermöglicht. Die Bauarbeiten für das Haus Rot haben von Februar 2003 bis September 2004 gedauert und 16,1 Millionen Franken gekostet. Der bewilligte Kredit wurde damit eingehalten; die Reserven von 700'000 Franken mussten nicht beansprucht werden. Die beiden gerontopsychiatrischen Stationen, die vor Ort in einem Provisorium untergebracht waren, konnten das Haus Rot bereits beziehen. Drei akutpsychiatrische Stationen aus Rheinau werden im Februar 2005 folgen.

Haus Grün

In einem zweiten Schritt wurde von Juli bis Dezember 2004 das Haus Grün, der Verwaltungstrakt und ehemalige Trakt G, für die Bedürfnisse der Pflege und der behandelnden Ärzte umgebaut und saniert. Die Räumlichkeiten des technischen Dienstes und der Wäscherei mussten aus dem Patientenbereich in einen separaten Gebäudeteil und die Anlieferung auf die Gebäuderückseite verlegt werden. Dadurch konnte eine Trennung des Patientenbereichs vom Logistikbereich erreicht werden. An der Nahtstelle der Häuser Rot und Grün ist ein direkter Eingang für Patientinnen und Patienten sowie Besucherinnen und Besucher entstanden. Die Kosten für die Bauarbeiten belaufen sich auf 2,85 Millionen Franken. Der bewilligte Kredit wurde eingehalten.

Licht und Farbe unterstützen Therapie

Neben der sorgfältigen Detailplanung im baulichen und haustechnischen Bereich wurde grossen Wert auf einen subtilen Innenausbau gelegt, der die therapeutischen Intentionen und die Heilungsbedingungen der Patienten und Patientinnen positiv unterstützt. So wurden für die geschlossen geführten Stationen drei Aussenbereiche geschaffen, die in ihrer klaren, durchgehenden Gestaltung Innen- und Aussenbereich verbinden und den Blick ins Grüne freigeben. Holz wurde als vorherrschender Bauwerkstoff vielfältig und differenziert eingesetzt. Besondere Beachtung wurde auch der Lichtqualität geschenkt, indem für jede funktionale Situation eine eigene in sich zusammenhängende Lichtgebung entwickelt wurde.

Grossflächige Bilder der Zürcher Künstlerin Annelies Strba, die im Rahmen des Kunst am Bau-Beitrags evaluiert wurden, zieren die Aufenthaltsräume Nord. Wohltuende Akzente werden mit der neuen Farbgestaltung gesetzt. Diese trägt zur Belebung der Klinik bei und verdeutlicht, dass aus dem Krankenheim Wülflingen die Klinik Schlosstal für Psychiatrie und Psychotherapie entstanden ist. Die Farben Rot, Grün, Gelb, Blau, Violett und Orange ersetzen die Trakt-Bezeichnungen der einzelnen Gebäudeteile und bilden für Besucher und Patienten im Innenbereich ein farbenfrohes Leitsystem. Im Aussenbereich setzen sie einen Kontrapunkt zur dezent grauen Farbgebung.

Tag der offenen Tür

Am Samstag, 22. Januar 2005, findet von 10.00 bis 16.00 Uhr ein Tag der offenen Tür für die Bevölkerung statt. Zugang zu den wichtigen Themen der Psychiatrie wie zum Beispiel Sucht, Angst und Depression, Krise, Psychosomatik, Psychosen und Jugendprobleme erhalten Besucherinnen und Besucher im Rahmen einer interessanten Vortragsreihe und einer umfangreichen Ausstellung. Zur Besichtigung steht auch eine Psychiatrie-Modellstation offen.

(Medienmitteilung der Baudirektion)

Hinweis

Diese Meldung ist vor 2018 erschienen. Gegenüber der ursprünglichen Fassung sind alle Bilder, Links und Downloads entfernt worden. Dies beim Wechsel zum neuen kantonalen Webauftritt 2020.
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