Logistik ist Leben. Die Bevölkerung wächst, die Nachfrage nach Gütern steigt. Gleichzeitig wird der Boden für den Warenumschlag immer knapper. Eine funktionierende Güterversorgung und -entsorgung ist für die Wirtschaft und Bevölkerung im Kanton Zürich jedoch von zentraler Bedeutung. Die Koordinationsstelle Güterverkehr & Logistik begleitet Planungen und engagiert sich für eine zukunftstaugliche Gestaltung des Güterverkehrs.
Erste Zürcher Güterverkehrsrunde
Die planerische und grundeigentümerverbindliche Sicherung von Umschlagflächen ist ein Schlüsselfaktor, um die Versorgung und die Entsorgung insbesondere in den dicht besiedelten Gebieten des Kantons Zürich auch in den kommenden Jahrzehnten sicherzustellen. Am 25. September 2023 haben sich an der ersten Güterverkehrsrunde des Kantons Zürich Vertreterinnen und Vertreter von Behörden mit Akteurinnen und Akteuren aus der Logistikbranche dazu ausgetauscht.
Die wichtigsten Kernaussagen waren:
- Markus Traber, Chef Amt für Mobilität: Der Kanton zielt mit seinem Konzept Angebotsziele Schienengüterverkehr 2050 auf ein dichtes Netz von Umschlaganlagen in Städten und Agglomerationen ab. Dort können Waren von der Schiene für die letzte Meile auf die Strasse umgeladen werden.
- Birgit Helwig, Projektleiterin Stadt Zürich: Die Stadt Zürich konkretisiert sogenannte Quartierhubs, die neben dem Warenumschlag auch der Nahversorgung und dem Austausch der Menschen dienen sollen.
- Silvan Eberhard, Vizepräsident der Sektion Zürich, Nutzfahrzeugverband ASTAG: Dem Nutzfahrzeugverband ASTAG ist es ein Anliegen, dass auch dicht besiedelte Gebiete weiterhin mit Lastwagen erreichbar bleiben – Voraussetzung dafür ist ein guter Verkehrsfluss auf den Hauptstrassen.
Der institutionalisierte Dialog des Kantons mit Gemeinden und Logistikunternehmen soll im nächsten Jahr mit einer zweiten Güterverkehrsrunde fortgesetzt werden.
Hier finden Sie die Unterlagen und Präsentationen zum Anlass:
- Download Erste Güterverkehrsrunde - Zusammenfassung PDF | 6 Seiten | Deutsch | 575 KB
- Download Markus Traber, Chef Amt für Mobilität: Urbane Logistik aus kantonaler Sicht – Regulation und Agglomeration als Handlungsfelder PDF | 11 Seiten | Deutsch | 1 MB
- Download Birgit Helwig, Projektleiterin Verkehr + Stadtraum Tiefbauamt Stadt Zürich: Werkstattgruppe Flächen für urbane Logistik PDF | 8 Seiten | Deutsch | 1 MB
- Download Silvan Eberhard ASTAG Sektion Zürich: Urbane Logistik aus unternehmerischer Sicht am Beispiel Hardfeld PDF | 21 Seiten | Deutsch | 3 MB
- Download Prof. Maike Scherrer, ZHAW: Nachhaltige Güterlogistik im urbanen Raum PDF | 12 Seiten | Deutsch | 4 MB
- Download Thomas Wälchli, Schweizerische Post AG: Baulogistik PDF | 11 Seiten | Deutsch | 1 MB
Koordinationsstelle Güterverkehr und Logistik (KGL)
Die Koordinationsstelle Güterverkehr & Logistik (KGL) ist die Anlauf- und Koordinationsstelle des Kantons Zürich zu Güterverkehrsfragen für Regionen, Gemeinden, Wirtschaft, Forschung und Planende sowie innerhalb der Verwaltung. Sie begleitet Planungen und engagiert sich für eine zukunftstaugliche Gestaltung des Güterverkehrs. Grundlage für ihre Tätigkeit ist das vom Regierungsrat verabschiedete Güterverkehrs- und Logistikkonzept (GVLK).
Team
Themen der Koordinationsstelle
Standortsicherung
Der Güterverkehr ist auf geeignete Standorte angewiesen, um die Ver- und Entsorgung vor allem in urbanen Gebieten langfristig sicherzustellen. Zentraler Pfeiler im GVLK ist deshalb die Standortsicherung und -entwicklung von Umschlaganlagen (Hubs) zwischen Strasse und Schiene – insbesondere in den Städten Zürich und Winterthur, aber auch in den übrigen dichtbesiedelten Gebieten. Diese Standorte sollen möglichst nahe bei den Endverbrauchenden oder bei Entsorgungsunternehmen liegen. Umschlagstandorte sollen zudem auch für den geplanten unterirdischen Gütertransport gesichert werden.
Innovationen
Durch Innovationen und technische Neuerungen eröffnen sich Chancen zur Steigerung der Effizienz von Logistikprozessen und zur Reduktion des Flächenbedarfs sowie der Emissionen. Auch die Organisation komplexer Logistikketten kann durch Digitalisierung und Automatisierung verbessert werden. Digitale Plattformen können etwa den Datenaustausch zwischen Logistikakteuren vereinfachen und damit Kooperationen ermöglichen. Innovative City-Logistik-Konzepte können auf Basis dieses Kooperationsgedankens Sendungen verschiedener Anbieter bündeln. Damit können Transportfahrzeuge bestmöglich ausgelastet und Fahrten reduziert werden. Der Regierungsrat will deshalb sinnvolle Innovationen im Güterverkehr mit rechtlichen und finanziellen Anreizen unterstützen.
Verlagerung
Der Regierungsrat will mit geeigneten Massnahmen auf eine Verlagerung der Transporte auf die Schiene hinwirken. Dies besonders bei den güterverkehrsintensiven Branchen wie Detailhandel, Bauindustrie und Entsorgung. Damit sollen die Belastung der Bevölkerung durch Lärm und Luftschadstoffe sowie der Ressourcenverbrauch vermindert werden. Eine besondere Bedeutung kommt dem Vollzug der gesetzlichen Vorgaben zur Bahntransportpflicht für Aushub und Kies bei Grossbaustellen zu.
Güterverkehrs- und Logistikkonzept GVLK
Versorgung und Entsorgung sind zentrale Existenzgrundlagen für die Bevölkerung und die Wirtschaft im Kanton Zürich. Herausforderungen sind neben dem Bevölkerungswachstum auch die Veränderung der Siedlungsstruktur im Rahmen der angestrebten baulichen Entwicklungen nach innen sowie der zunehmende Online-Handel. Qualifizierte Abschätzungen des Bundes zeigen im Güterverkehr bis 2040 eine Zunahme der Verkehrsleistung – sprich der Tonnenkilometer – um 24 Prozent. Transporteure und Logistiker brauchen Lösungen, die auch funktionieren, wenn die Bevölkerung weiter wächst und der Raum knapper wird.
Um diese Herausforderungen anzugehen, hat der Regierungsrat mit dem Güterverkehrs- und Logistikkonzept (GVLK) eine zentrale konzeptionelle Güterverkehrsplanung für den Kanton beschlossen. Das Konzept legt die Grundsätze für die erwünschte künftige Versorgung von Bevölkerung und Wirtschaft mit Gütern sowie die Entsorgung von Abfällen im Planungshorizont bis 2040 fest. Damit vertieft das GVLK die Vorgaben aus dem Gesamtverkehrskonzept 2018 und bildet die Grundlage für alle weiteren Planungen der kantonalen Verwaltung im Bereich Güterverkehr und Logistik.
Angebotsziele Schienengüterverkehr 2050
Bei der Versorgung des Kantons Zürich soll die Eisenbahn als Verkehrsträger künftig eine noch grössere Rolle spielen als heute. Dies, weil sie auf wenig Raum viele Güter transportieren kann. Um sicherzustellen, dass die Güterzüge auf dem Schienennetz Platz finden und ausreichend Umschlaganlagen zwischen Schiene und Strasse vorhanden sind, hat der Kanton Zürich seine Bedürfnisse für die Zeithorizonte 2035 und 2050 formuliert. Zusammen mit den SBB, dem Bund, weiteren kantonalen Stellen und der Logistikbranche hat das Amt für Mobilität Strategien definiert und Angebotsziele für die Zeithorizonte 2035 und 2050 formuliert. Dieses Zukunftsbild enthält die folgenden Stossrichtungen, die in den weiteren Ausbauschritten der Bahninfrastruktur berücksichtigt und im kantonalen Richtplan verankert werden sollen:
Bis 2035
Vorteile:
- Bahnangebot und Bahninfrastruktur für den Güterverkehr werden wie beschlossen umgesetzt (STEP AS 2035).
- Kantonsweit sind die bestehenden Umschlaganlagen Schiene/Strasse im Sinne eines flächendeckenden Grundangebots nachhaltig zu sichern.
- In den Stadtlandschaften sind sie insbesondere für die Konsum- und Massengut-Logistik weiterzuentwickeln.
- Hinzu kommen punktuelle Weiterentwicklungen von Anlagen in anderen Handlungsräumen, insbesondere die Modernisierung und Konzentration von Freiverladen.
- Neue Betriebe, die viel Güterverkehr generieren, sind möglichst direkt an das Bahnnetz anzuschliessen.
- Bestehende Anlagen mit Aushubumschlag sollen zu leistungsfähigen Anlagen ausgebaut werden, punktuell auch neue Anlagen realisiert werden.
Bis 2050
Vorteile:
- Bahnangebot und Bahninfrastruktur für den Güterverkehr sind bedarfsgerecht weiterzuentwickeln.
- Kantonsweit sind die Umschlaganlagen differenziert weiterzuentwickeln, beispielsweise die Konsumgutlogistik in den Stadtlandschaften.
- Bestehende Freiverlade sollen modernisiert und wenn möglich regional konzentriert werden.
- Im Hinblick auf die Erreichung des angestrebten Modalsplit-Ziels (35 Prozent auf der Schiene) sollen weitere Anlagen für Aushubumschlag realisiert werden und die Leistungsfähigkeit der bestehenden Anlagen gesteigert werden.
Weiterführende Informationen
Verwenden Sie die Akkordeon-Bedienelemente, um die Sichtbarkeit der jeweiligen Panels (unterhalb der Bedienelemente) umzuschalten.
Rechtliche Grundlagen
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8090 Zürich
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Judith Setz - Medienkontakt
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