Palliative Care

Palliative Care trägt dazu bei, die Lebensqualität von Menschen mit unheilbaren, lebensbedrohlichen oder chronisch fortschreitenden Erkrankungen sowie deren Angehörigen zu verbessern. Der Kanton Zürich unterstützt die Weiterentwicklung einer guten Palliative-Care-Versorgung für seine Einwohnerinnen und Einwohner.

Was ist Palliative Care?

Palliative Care hat zum Ziel, die Lebensqualität von Menschen mit schweren, unheilbaren Krankheiten zu verbessern und ihnen ein würdevolles Leben zu ermöglichen. Sie bietet eine ganzheitliche Betreuung und umfasst:         

Vorteile:

  • Linderung von Schmerzen und anderen belastenden Symptomen
  • psychosoziale Unterstützung für Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörigen
  • vorausschauende Planung zur Unterstützung der Entscheidungsfindung
  • spirituelle Begleitung für Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörigen
  • Koordination der beteiligten Fachpersonen und Leistungserbringer

Ein frühzeitiges Einbeziehen von Palliative Care ermöglicht es, die Wünsche und Bedürfnisse der Betroffenen und ihrer Angehörigen rechtzeitig in die Behandlungsplanung aufzunehmen. Die gemeinsam festgelegten Massnahmen helfen dabei, in Krisensituationen gezielt zu handeln – im Sinne und nach dem Willen der betroffenen Person.

Palliative Care zu Hause, im Spital, Heim oder Hospiz

Palliative Care findet in allen Versorgungsbereichen statt – zu Hause, im Spital, in der Langzeitinstitution oder im Hospiz. Man unterscheidet zwischen allgemeiner und spezialisierter Palliative Care.

Allgemeine Palliative Care

Menschen, die sich aufgrund ihrer Erkrankung vorausschauend mit dem Lebensende auseinandersetzen, haben in der Regel Bedarf an allgemeiner Palliative Care. Sie deckt die Bedürfnisse von rund 80 % aller Patientinnen und Patienten ab. Hausärztinnen und Hausärzte sind dabei oft die ersten Ansprechpersonen. Weitere wichtige Akteure der allgemeinen Palliative Care sind die Spitex und Pflegeheime.

Spezialisierte Palliative Care

Die restlichen 20 % der schwer erkrankten Patientinnen und Patienten benötigen im Verlauf ihrer Krankheit die Betreuung durch spezialisierte Palliative-Care-Fachpersonen. Gründe dafür können eine instabile Krankheitssituation, eine besonders komplexe Behandlung oder eine Überforderung des bestehenden Betreuungsnetzwerkes sein. Mobile Palliative-Care-Teams ermöglichen eine spezialisierte Betreuung zu Hause. Im Kanton Zürich stehen aktuell fünf solcher Teams zur Verfügung. Darüber hinaus bieten auch spezialisierte Abteilungen in Pflegeheimen sowie Hospize eine umfassende palliative Versorgung an. Diese spezialisierten Angebote tragen dazu bei, unerwünschte Spitaleinweisungen zu vermeiden.

Ergänzend dazu gibt es Palliativstationen in den Akutspitälern. Diese bieten oftmals einen spitalinternen Konsiliardienst an. Im Kanton Zürich bestehen zehn Palliative-Care-Kompetenzzentren, welche eine hochspezialisierte und multiprofessionelle Behandlung anbieten. Das Hauptziel dieser stationären Aufenthalte ist in den meisten Fällen eine Stabilisierung der Situation, so dass die Betroffenen wieder nach Hause zurückkehren können.

Strategie im Kanton Zürich

Palliative Care hat in der Schweiz in den letzten Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen. Auf nationaler Ebene wurde 2009 die «Strategie Palliative Care 2010–2012» vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) und der Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK) lanciert. Diese wurde bis 2015 verlängert und in die «Nationale Plattform Palliative Care» überführt.

Im Kanton Zürich wurde bereits 2006 mit dem Konzept zur Palliative Care in der stationären Akutsomatik der Grundstein gelegt. Seither sind in allen Versorgungsbereichen vielfältige Angebote entstanden. Dennoch bestehen weiterhin Versorgungslücken. Deshalb hat die Gesundheitsdirektion in Zusammenarbeit mit relevanten Akteurinnen und Akteuren eine neue kantonale Strategie erarbeitet. Sie bildet die Grundlage für eine koordinierte und bedarfsgerechte Palliativversorgung im gesamten Kanton.

Versorgung weiterentwickeln, Lücken schliessen

Ziel der Strategie ist der gezielte Ausbau bestehender sowie der Aufbau neuer Angebote. In der ambulanten Versorgung sind heute bereits mobile Pflegeteams flächendeckend im Einsatz. Neu sollen diese bei Bedarf durch einen ärztlichen Hintergrunddienst ergänzt werden. Ein Pilotprojekt in Zusammenarbeit mit den Gemeinden fördert zudem den Aufbau spezialisierter Palliative Care in Pflegeheimen: Es soll Versorgungslücken schliessen, die Pflegeteams vor Ort gezielt unterstützen und unerwünschte Spitaleinweisungen vermeiden. Der Kanton übernimmt eine dreijährige Anschubfinanzierung – im Rahmen seiner unterstützenden Rolle, da die Zuständigkeit der Finanzierung im Langzeitbereich bei den Gemeinden liegt. Auch die Palliative Care für Kinder, Jugendliche und ihre Familien wird gefördert. Zusätzlich werden Sensibilisierungsmassnahmen finanziell unterstützt und Massnahmen zur Qualitätssicherung begleitet. Detaillierte Informationen zu Zielen und Massnahmen finden Sie im verabschiedeten Strategiebericht.

Umsetzung der Strategie

Für die Umsetzung der elf strategischen Massnahmen im Zeitraum 2025–2029 hat der Regierungsrat mit den Beschlüssen Nr. 305/2024 und 306/2024 rund 10 Millionen Franken bewilligt. Auf dieser Seite finden Sie den aktuellen Stand der Umsetzung sowie weiterführende Informationen zum Pilotprojekt «Mobile Palliative Care Teams in Pflegeheimen».

Massnahmen

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Nr.
Massnahme
Handlungsfeld
Umsetzung durch
Zeithorizont
Status
Weitere Informationen
1.1 Finanzielle Unterstützung geeigneter Leistungserbringer für Weiterbildungen/ Sensibilisierungs- und Vernetzungsanlässe für Grundversorger (medizinisches und pflegerisches Personal, Spiritual Care, Freiwilligenorganisatio-nen, Therapeut/innen wie Physio- und Ergotherapie, Sozial-dienst usw.) Sensibilisierung Palliative zh+sh (Leistungsvereinbarung mit GD) 2025–2029 In Umsetzung  
1.2 Formulierung  leistungsspezifischer Anforderung für Spitäler mit Basispaket, Zugang zu Palliative Care Konsiliardienst (spitalintern oder extern) sicherzustellen Versorgung Amt für Gesundheit (AFG) 2026 In Planung  
2.1 Aufforderung an Gemeinden, mit mindestens einem mobilen Palliative Care Team eine Leistungsvereinbarung abzuschliessen, um die ambulante palliative Versorgung sicherzustellen Versorgung AFG 2025 In Umsetzung Derzeit bestehen zwischen allen Gemeinden im Kanton Zürich und mind. einem MPCT eine Leistungsvereinbarung. Zusätzliche Sensibilisierung im Rahmen der Massnahme 3.2.
2.2 Finanzielle Unterstützung geeigneter Leistungs-erbringer für einen ärztlichen Hintergrund-dienst für die mobilen Palliative Care Teams (SPaC) Versorgung Kompetenzzentren Palliative Care der Akutspitäler (Leistungsvereinbarung mit GD) 2025–2029 In Umsetzung Es bestehen Leistungsvereinbarungen mit fünf Hintergrunddiensten, die eine flächendeckende Versorgung im Kanton Zürich sicherstellen.
3.1 Definition der spezialisierten Palliative Care im Langzeitbereich sowie Qualitäts- und Indikationskriterien im Rahmen des Projektes Pflegeheimbettenplanung Qualität AFG 2024–2025 In Umsetzung Vernehmlassung prov. Versorgungsbericht Pflegeheimbettenplanung abgeschlossen. Definitiver Versorgungsbericht in Erarbeitung.
3.2 Gemeinsame Durchführung eines Pilotprojektes mit den Gemeinden zur Etablierung von Leistungen der mobilen Palliative Care Teams in Langzeit-institutionen Versorgung AFG in Zusammen-arbeit mit Verband der Gemeindepräsidien des Kantons Zürich (GPV) und Gesundheits-konferenz Kanton Zürich (GeKoZH) 2025–2028 In Umsetzung Weitere Infos weiter unten im Text verfügbar
4.1 Ausweitung der Leistungsvereinbarung mit dem Universitäts-Kinderspital Zürich für die ärztliche Betreuung zu Hause und in Langzeit-institutionen sowie Schul- und Wohnheimen Versorgung Universitäts-Kinderspital Zürich (Leistungsvereinbarung mit GD) 2025–2029 In Umsetzung  
5.1 Weiterführung der bestehenden Leistungsvereinbarung mit palliative zh +sh für zielgruppenspezifische Sensibilisierungsaktivitäten Sensibilisierung palliative zh+sh (Leistungsvereinbarung mit GD 2025–2029 In Umsetzung  
5.2 Einmalige finanzielle Unterstützung für inhaltliche und technische Neukonzeption einer Webseite mit Informationen zu Palliative Care als primäre Anlaufstelle für Bevölkerung und Fachpersonen des Kantons Zürich Sensibilisierung/Qualität palliative zh+sh (Leistungsvereinbarung mit GD) 2025 Abgeschlossen Alle Informationen rund um Palliative Care für die Zürcher Bevölkerung sowie Fachpersonen sind auf der Webseite von palliative zh+sh zu finden.
6.1 Bildung oder Unterstützung einer Fachgruppe Qualität (inkl. Vertretungen der Grundversorgung) mit der Aufgabe der Definition von Mindestanforderungen und der Unterstützung für die Umsetzung in der Praxis (z. B. zur Verfügung stellen von Hilfsmitteln, Unterlagen usw.) Qualität AFG in Zusammenarbeit mit palliative zh+sh 2026–2027 In Planung  
6.2 Aufforderung an alle Institutionen der Grundversorgung (Hausarztpraxen, Spitex-Organisationen, Akut-spitäler, Langzeit-institutionen usw.), Palliative Care Konzepte aufgrund der Mindest-anforderungen zu erstellen und dem AFG einzureichen Anforderungen aufgrund Q-Gruppe in Institutionen umsetzen Qualität AFG 2028–2029 In Planung  

Pilotprojekt «Mobile Palliative Care Teams in Pflegeheimen»

Übersicht 

Mit dem Pilotprojekt «Mobile Palliative Care Teams in Pflegeheimen» (Massnahme 3.2) wird der Einsatz der mobilen Palliative-Care-Teams in Pflegeheimen im ganzen Kanton Zürich ermöglicht. Damit unterstützen die Teams das Pflegepersonal der Pflegeheime in komplexen palliativen Situationen. Das Pilotprojekt beginnt am 1. Januar 2026 und dauert drei Jahre bis zum 31. Dezember 2028. Die Projektplanung und die Erarbeitung der konzeptuellen Grundlagen erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Verband der Gemeindepräsidien des Kantons Zürich (GPV) und der Gesundheitskonferenz Kanton Zürich (GeKoZH) sowie Vertretungen der MPCT und der Pflegeheime.

Informationsveranstaltungen

Im August und September finden fünf Online-Informationsveranstaltungen zum Pilotprojekt statt. Im Rahmen der Veranstaltungen werden Einzelheiten zum Pilotprojekt vorgestellt und Fragen im Hinblick auf eine erfolgreiche Umsetzung in der Praxis beantwortet.

Hier sind die Daten der Informationsveranstaltungen mit dem jeweiligen Link, um sich für die Veranstaltung zu registrieren.


Für Pflegeheime

Pflegedienst- und Heimleitungen, Pflegeexpertinnen und -experten sowie Heimärztinnen und -ärzte:

  • Mittwoch, 13. August 2025, 16:00-17:00 Uhr, Online via Microsoft Teams. Bitte registrieren Sie sich unter diesem Link.
  • Freitag, 29. August 2025, 15:00-16:00 Uhr, Online via Microsoft Teams. Bitte registrieren Sie sich unter diesem Link.
  • Dienstag, 02. September 2025, 09:00-10:00 Uhr, Online via Microsoft Teams. Bitte registrieren Sie sich unter diesem Link.

Für Gemeinden

  • Dienstag, 26. August 2025, 16:00-17:00 Uhr, Online via Microsoft Teams. Bitte registrieren Sie sich unter diesem Link.
  • Mittwoch, 03. September 2025, 11:00-12:00 Uhr, Online via Microsoft Teams. Bitte registrieren Sie sich unter diesem Link.

Kontakt

Gesundheitsdirektion – Amt für Gesundheit

Adresse

Stampfenbachstrasse 30
Postfach
8090 Zürich
Route (Google)

Telefon

+41 43 259 51 00

E-Mail

afg@gd.zh.ch

Für dieses Thema zuständig: