Wie gut fühlen sich ehemalige Gymnasiastinnen und Gymnasiasten durch ihre Ausbildung auf ein Hochschulstudium vorbereitet? Dieser und weiteren Fragen geht die Standardisierte Ehemaligenbefragung (SEB) 2021 nach. Sie zeigt auf, dass die Befragten insgesamt eine hohe Zufriedenheit mit ihrer Ausbildung am Gymnasium aufweisen und sich gut auf ein Hochschulstudium vorbereitet fühlen.
Im Auftrag der Bildungsdirektion führt das Institut für Externe Schulevaluation auf der Sekundarstufe II (vormals IFES, heute integriert in ZEM CES) seit 2000 alle drei Jahre die Standardisierte Ehemaligenbefragung durch. Dabei werden ehemalige Gymnasiastinnen und Gymnasiasten zwei Jahre nach dem Erwerb der Matura zu ihrer Schulzeit am Gymnasium und ihrem Übertritt an die Hochschule befragt. Die letzte Befragung fand im Herbst 2021 statt mit Personen, die im Jahr 2019 ihre Maturität erlangt haben. Nebst den gymnasialen Maturitätsschulen haben sich auch die Fachmittelschulen (FMS) sowie die Handels- und Informatikmittelschulen (HMS/IMS) an der Erhebung beteiligt. Sie wurden jedoch in den vorliegenden Indikatoren nicht berücksichtigt.
Die folgenden Indikatoren geben zentrale Ergebnisse dieser Befragung wieder und verorten diese in einem grösseren Kontext. Das abschliessende Kapitel zu den Daten und der Methodik gibt einen Einblick in die Hintergründe der Befragung.
Qualität der Ausbildung am Gymnasium
Bedeutung des Indikators
Für die Bildungssteuerung sind Informationen zur Qualität der Ausbildung an den Mittelschulen notwendig. Neben objektiven Kennzahlen wie beispielsweise der Erfolgsquote an Hochschulen liefern subjektive Einschätzungen ehemaliger Gymnasiastinnen und Gymnasiasten wichtige Hinweise zur Ausbildungsqualität. Für die ehemaligen Gymnasiastinnen und Gymnasiasten sind die subjektiven Einschätzungen handlungsrelevant.
Beobachtung der Entwicklung
Die ehemaligen Gymnasiastinnen und Gymnasiasten schätzen die Ausbildungsqualität und die Vorbereitung in persönlichkeitsbildender, fachlicher Hinsicht und in Bezug auf selbständiges Arbeiten durchgehend positiv ein (vgl. Abbildung 1). Dabei fällt die Zufriedenheit mit der Ausbildung höher aus als die Einschätzungen bezüglich der Vorbereitung.
Es zeigen sich kleinere Unterschiede in den Einschätzungen zwischen den Maturitätsprofilen. Nur in Bezug auf die fachliche Vorbereitung unterscheiden sich die Maturitätsprofile deutlich: Befragte mit einem mathematisch-naturwissenschaftlichen Profil beurteilen diese durchgehend besser als Befragte mit anderen Maturitätsprofilen. Die Beurteilungen ehemaliger Schülerinnen und Schüler mit einem wirtschaftlich-rechtlichen Profil fallen in der Tendenz kritischer aus als diejenigen ihrer Kolleginnen und Kollegen mit anderen Profilen.
Die Einschätzungen variieren auch im Zeitverlauf. Ein positiver Trend über die meisten Profile hinweg zeigt sich bei der Einschätzung der Vorbereitung in persönlichkeitsbildender Hinsicht. Dieser Trend bricht aber im Jahr 2021. Auch die Zufriedenheit mit der Ausbildung und die Einschätzung der Vorbereitung auf das selbständige Arbeiten werden im Jahr 2021 kritischer beurteilt als im Jahr 2018.