Zur Weiterentwicklung des Bildungssystems führt die Bildungsdirektion Schulversuche und Projekte durch. Um Auskunft über deren Wirkung zu erhalten, werden diese von wissenschaftlichen Institutionen begleitet. Die Erkenntnisse dienen dazu, Massnahmen zu optimieren oder Schulversuche im Schulfeld zu verallgemeinern.
Evaluation Schulversuch «Fokus starke Lernbeziehungen»
Im Schulversuch «Fokus Starke Lernbeziehungen», der ab 2013 an 12 Versuchsschulen im Kanton durchgeführt wurde, waren zwei Regelklassenlehrpersonen in gemeinsamer Verantwortung für eine Klasse zuständig. Heilpädagoginnen und DaZ-Lehrpersonen übernahmen eine beratende Rolle, wodurch Ressourcen für Teamteaching frei wurden. Lernende mit Deutsch als Zweitsprache oder mit besonderem Förderbedarf wurden so direkt im Klassenunterricht gefördert. Ziel des Schulversuchs war es, die Anzahl Lehr- und Fachpersonen pro Klasse zu reduzieren und die Beziehungen zwischen Lehrpersonen und Schülerinnen und Schülern zu stärken.
Die begleitende Evaluation wurde vom Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Zürich im Auftrag der Bildungsdirektion durchgeführt. Ergänzend wertete die Bildungsplanung Daten der Bildungsdirektion zu Ressourcen und Personal aus.
Evaluation Pilotprojekt «ALLE»
Das Pilotprojekt «Aktive Lernzeit und Lernerfolg für alle» wurde ab 2016 an neun Sekundarschulen im Kanton Zürich realisiert. Ziel war es, die Lernwirksamkeit des Unterrichts zu erhöhen und insbesondere leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler in Deutsch und Mathematik zu fördern, ohne die Leistungsentwicklung der Stärkeren zu vernachlässigen. Zum Einsatz kamen u. a. fachdidaktische Weiterbildungen für Lehrpersonen, das Diagnoseinstrument EMU, zusätzliche Aufgabenhilfe sowie eine gezielte Unterstützung durch Schulassistenzen.
Die Pädagogische Hochschule St. Gallen führte im Auftrag der Bildungsdirektion eine begleitende, wissenschaftliche Evaluation durch. Über drei Jahre hinweg wurde untersucht, wie die Massnahmen umgesetzt wurden und wie sie Unterrichtsqualität und Lernergebnisse beeinflussten. Es wurden Einschätzungen von Lehrpersonen, Schulleitungen, Schulassistenzen und Schülerinnen und Schülern erfasst.
Evaluation neu definierter Berufsauftrag
Der neu definierte Berufsauftrag gilt seit dem Schuljahr 2017/2018 für die Volksschullehrpersonen im Kanton Zürich. Er soll die Anstellungsbedingungen der Volksschullehrpersonen an jene des übrigen Staatspersonals angleichen. Das Arbeitspensum wird als Jahresarbeitszeit festgelegt. Zudem werden die im Lehrpersonalgesetz definierten Tätigkeitsbereiche konkretisiert und zeitlich zugeordnet. Mit dem neu definierten Berufsauftrag sollen u.a. die quantitativen Erwartungen an Lehrpersonen geklärt und die professionellen Stärken der Lehrpersonen besser genutzt werden. Zudem sollen Lehrpersonen vor zeitlicher Überlastung geschützt werden.
Die begleitende Evaluation hatte zum Ziel, die ersten drei Jahre der Umsetzung zu überprüfen, positive und negative Auswirkungen zu erfassen und Entwicklungspotenzial festzustellen. Sie wurde von einer Arbeitsgemeinschaft aus Interface Politikstudien, dem Kompetenzzentrum für Public Management der Universität Bern und der Pädagogischen Hochschule Zug durchgeführt.
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