Umgang mit Sprache
Inhaltsverzeichnis
Grundlagen
Einer unserer Leitsätze lautet: «Wir bereiten Inhalte breit verständlich auf. Das kommt vor der fachlichen Vertiefung.» (siehe Grundlagen der Inhaltserstellung).
Daran sollten wir unsere Inhalte auch sprachlich messen.
Folgende Grundsätze können dabei helfen.
Klar und wahr
Unsere Texte sind oft rechtsverbindlich. Deshalb formulieren wir klar und wahr.
Vorteile:
- Wir wählen einen geradlinigen Satzbau und formulieren aktiv mit klaren Verben.
- Unsere Wortwahl signalisiert Respekt und Wertschätzung.
- Die Tonalität ist positiv.
- Um die Nutzerinnen und Nutzer für unsere Anliegen zu gewinnen, schreiben wir verständlich, korrekt und anschaulich.
- Wir kommunizieren achtsam und effizient.
Hilfreich und aufrichtig
Wir wollen unseren Kundinnen und Kunden (weiter)helfen. Darum sind unsere Texte hilfreich und aufrichtig, aber nicht belehrend.
Vorteile:
- Wir erklären möglichst verständlich, warum wir etwas verlangen und was danach passiert oder welche Konsequenzen das hat.
Höflich und wertschätzend
Unsere Arbeit wird von unseren Nutzenden bezahlt (via Steuern und Gebühren). Sie dürfen im Gegenzug erwarten, dass unsere Sprache höflich und wertschätzend ist.
Vorteile:
- Wir sprechen unser Gegenüber direkt an und schreiben in der Wir-Perspektive.
Stil
Amtssprache vermeiden
«Amtsdeutsch» wirkt distanziert und verstaubt. Meistens ist es auch schwer verständlich. Deshalb vermeiden wir «verbeamtete» Konstruktionen und Begriffe.
So sollten wir nicht formulieren | So formulieren wir besser |
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Beiliegend senden wir Ihnen ... | Sie erhalten ... |
Ich hoffe, Ihnen mit diesen Informationen gedient zu haben. | Ich hoffe, diese Informationen helfen Ihnen weiter. |
Wir sind für Sie unter der oben genannten Telefonnummer zu erreichen. | Sie erreichen uns unter der Nummer XXX XX XX XX. |
Frau Mettler ist in Bern wohnhaft. | Frau Mettler wohnt in Bern. |
Wir setzen Sie darüber in Kenntnis, dass eine Terminverschiebung nicht möglich ist. | Diesen Termin können Sie nicht verschieben. |
Hiermit dürfen wir Ihnen mitteilen, dass Sie die Prüfung bestanden haben. | Sie haben die Prüfung bestanden. |
Wir verbleiben mit freundlichen Grüssen | Freundliche Grüsse |
Fremdwörter und Anglizismen
Pragmatischer Umgang
Wir verwenden wenn möglich deutschsprachige Wörter. Als Faustregel gilt: Übersetzbares wird ersetzt.
Bei Fremdwörtern oder eingedeutschten Begriffen verwenden wir den gängigsten, verständlichsten Ausdruck. Dies kann sich über die Jahre ändern. Was vor 20 Jahren Natel hiess und vor 10 Jahren Handy, heisst heute Smartphone oder Mobile.
Neues knapp formulieren und erklären
Neue Informationen formulieren wir in kurzen Sätzen und erklären sie nach Möglichkeit. Vorher überlegen wir, ob unsere Leserschaft die Information tatsächlich braucht.
Mit Beispielen veranschaulichen
Ein Text wird verständlich und anschaulich, wenn abstrakte Begriffe mit Beispielen ergänzt werden.
So sollten wir nicht formulieren | So formulieren wir besser |
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Werden Fahrzeuge an neuralgisch unvorteilhaften und dem fliessenden Verkehr abträglichen Standorten zum Stillstand gebracht oder abgestellt, bewirkt dies nicht nur eine ungewollte Verminderung des Verkehrsdurchflusses, sondern bildet auch eine konkrete Erhöhung potenzieller Gefahrensituationen. | Halten oder parkieren Sie nicht vor Engpässen, in Kurven oder an anderen unübersichtlichen Stellen. So stehen Sie dem Verkehr nicht im Weg und vermeiden Unfälle. |
Fachbegriffe
Wir haben mit vielen Fachbegriffen zu tun. Sie sind für uns selbstverständlich, für die meisten Nutzenden aber unbekannt. Das gilt auch für scheinbar einfache Begriffe.
Wir können Fachbegriffe aber kaum vermeiden, weil sie in den Gesetzen und Verordnungen vorkommen. Solche Fachbegriffe erklären wir, weil unsere Nutzenden nicht sofort nachfragen können.
Zwei positive Beispiele:
Vorteile:
- Bevor wir eine Massnahme verfügen (das heisst: festlegen und anordnen), können Sie sich dazu äussern (rechtliches Gehör). Das bedeutet: Sie können uns schriftlich oder mündlich ihre Sichtweise mitteilen zu dem, was Ihnen vorgeworfen wird.
- Sie müssen Ihr neues Fahrzeug einlösen, bevor Sie es auf der Strasse benutzen dürfen. Das heisst: Sie müssen für Ihr Fahrzeug eine Versicherung haben und es bei uns offiziell anmelden.
Satzbau
Aktiv statt passiv
Aktive Sätze sind verständlicher als passive. Sie wirken kürzer, anschaulicher und kräftiger. Sie nennen die Beteiligten und rücken das Geschehen ins Zentrum, während das Passiv vorwiegend das Resultat nennt und oft auch die Verantwortlichen verheimlicht.
So sollten wir nicht formulieren | So formulieren wir besser |
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Der Nachweis muss bei uns persönlich vorbeigebracht werden. | Bitte bringen Sie den Nachweis persönlich bei uns vorbei. |
Positiv statt negativ
Es dauert etwa die Hälfte länger, eine verneinende Formulierung zu verstehen als eine bejahende. Der Durchschnittsmensch braucht 48 Prozent mehr Zeit, einen Satz mit Verneinung zu verstehen. Schreiben Sie, was ist.
So sollten wir nicht formulieren | So formulieren wir besser |
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Es wäre falsch, das zu unterlassen. | Es ist richtig, das zu tun. |
Jugendlichen fehlen die Vorbilder. | Jugendliche brauchen Vorbilder. |
Wir sollten nie vergessen, dass ... | Wir sollten immer daran denken: ... |
Kurze, schlanke Sätze
Unser Satzbau ist klar und einfach.
Als Faustregeln gelten:
Vorteile:
- Keine Sätze mit mehr als einem Komma.
- Wenn wir einen langen Satz in mehrere aufteilen können, tun wir es.
- Eingeschobene Nebensätze und Paranthesen (Einschübe mit Gedankenstrich) zerreissen den Hauptsatz.
- Warnsignale sind ein zweites Komma im Satz und Gedankenstriche.
- Die Obergrenze der optimalen Verständlichkeit für geschriebene Sätze beträgt neun Wörter.
So sollten wir nicht formulieren | So formulieren wir besser |
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Um diese Abläufe für Sie zu vereinfachen, bieten wir Ihnen alle Informationen auch auf unserer Website an und beraten Sie gerne auch persönlich. | Wir haben diese Abläufe für Sie vereinfacht. Darum bieten wir Ihnen alle Informationen auch auf unserer Website an. Gerne beraten wir Sie auch persönlich. |
Auch auf unsere Entzugsverfügung hat er nicht reagiert, so dass wir Sie bitten müssen, die Kontrollschilder und den Fahrzeugausweis einzuziehen. | Auf unsere Verfügung hat er nicht reagiert. Bitte ziehen Sie die Kontrollschilder und den Fahrzeugausweis ein. |
Vorteile:
- Wir schliessen Hauptsätze wenn möglich ab, bevor wir einen Nebensatz beginnen (kein «Nachklappen»).
So sollten wir nicht formulieren | So formulieren wir besser |
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Weiter ist der Umfang, in dem die Autos nachgerüstet werden sollen, unklar. | Weiter ist der Umfang unklar, in dem die Autos nachgerüstet werden sollen. |
Keine Nominalsätze
Nominalsätze mit Substantiven, die auf -keit oder -ung enden, sind schwer lesbar. Wir formulieren diese um und benutzen stattdessen Verben.
So sollten wir nicht formulieren | So formulieren wir besser |
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Es besteht die Möglichkeit der Beantragung einer Förderung. | Sie können finanzielle Unterstützung beantragen. |
Wortwahl
Kurze Ausdrücke
Wir wählen kurze und direkte Ausdrücke statt lange und komplizierte.
So sollten wir nicht formulieren | So formulieren wir besser |
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Ansonsten sehen wir uns gezwungen, einen Kontrollschildentzug zu verfügen. | Sonst müssen wir Ihnen das Kontrollschild entziehen. |
Wir haben den Beschluss gefasst, dass ... | Wir haben beschlossen, dass ... |
Wir möchten Sie bitten, sich zu melden. | Bitte melden Sie sich. |
Wir möchten Sie darauf aufmerksam machen, dass in Ihrem Fall ... | In Ihrem Fall gilt ... |
Keine Füllwörter
Wir verzichten auf Wörter, die den Satz unnötig verschnörkeln oder komplizieren.
So sollten wir nicht formulieren | So formulieren wir besser |
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Überprüfungen seitens des Strassenverkehrsamts haben ergeben ... | Überprüfungen des Strassenverkehrsamts haben ergeben ... |
Die dafür notwendigen Abklärungen ... | Die notwendigen Abklärungen ... |
Der Austausch mit den verschiedenen Zielgruppen ... | Der Austausch mit den Zielgruppen ... |
Das bestehende Personal wurde für Reklamationen sensibilisiert, und dies, obwohl ... | Das Personal wurde für Reklamationen sensibilisiert, obwohl ... |
Floskeln vermeiden
Wenn zwei Wörter dasselbe bedeuten, ist das kürzere in der Regel das bessere.
Diese Wörter sollten wir vermeiden | Diese Wörter sind besser |
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Witterungsverhältnisse | Wetter |
welcher, welche, welches | der, die, das |
mit grosser Sorgfalt | sorgfältig |
insbesondere, im Besonderen | besonders |
in Zusammenhang mit | beim |
in vollem Umfang | ganz |
in ihrer Gesamtheit | alle |
in Anbetracht des | wegen |
Fragestellung, Aufgabenstellung | Frage, Aufgabe |
eine Vielzahl von | viele |
des Weiteren | weiter |
Das ist eine dringende Notwendigkeit. | Das ist nötig. |
aus diesem Grund | deshalb |
Wenig Adjektive
Wir vermeiden Adjektive, wenn es geht. Sie sagen oft wenig aus und wirken manchmal wichtigtuerisch.
So sollten wir nicht formulieren | So formulieren wir besser |
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erfahrene Spezialisten | Spezialisten |
persönliche Beratung | Beratung |
positive Entwicklung | Verbesserung |
Vereinfachen
Gleiches heisst immer gleich: Wichtige Gegenstände oder Sachverhalte bezeichnen wir immer gleich. Aus Bussen werden zum Beispiel keine Strafgebühren. Solche Wiederholungen sind in unseren Texten normal.
Schlangenwörter auflösen: Wenn Wörter wie «Durchführungsabsicht» oder «Terminkollisionsverhinderung» auftauchen, versuchen wir den Satzbau zu entflechten und lösen die Schlangenwörter auf.
So sollten wir nicht formulieren | So formulieren wir besser |
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Kollektivfahrzeugausweise berechtigen Garagenbetriebsinhaber und deren Betriebsangehörige, Fahrzeuge in Verkehr zu bringen, sofern diese den in den einschlägigen Strassenverkehrsverordnungen umschriebenen Betriebssicherheitsanforderungen nicht widersprechen. | Garagenbetriebe dürfen Fahrzeuge mit U-Schildern benutzen, wenn die Fahrzeuge betriebssicher sind. Was betriebssicher bedeutet, regelt die Verordnung über die technischen Anforderungen an Strassenfahrzeuge (VTS). |
Die Einverständniserklärung des Partners ist ein Erfordernis für die Indiewegführung des Vertragsabschlusses | Erst wenn der Partner sein Einverständnis erklärt hat, leiten wir den Abschluss des Vertrags ein. |
«Deren» und «dessen» ersetzen: In den meisten Fällen lassen sich die etwas gestelzten Pronomen deren und dessen ersetzen.
So sollten wir nicht formulieren | So formulieren wir besser |
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Die Menschen und deren Autos | Die Menschen und ihre Autos |
Je älter das Auto, desto teurer wird dessen Reparatur. | Je älter das Auto, desto teurer wird seine (oder: die) Reparatur. |
«Stummes e» und «Fugen-s» weglassen: Das stumme e und das Fugen-s verschwinden allmählich. Wir folgen dieser Entwicklung.
So sollten wir nicht formulieren | So formulieren wir besser |
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…des Amtes | … des Amts |
des Strassenverkehrsamtes / des Fahrzeuges | des Strassenverkehrsamts / des Fahrzeugs |
im Laufe des Monates | im Lauf des Monats (aber: des Tages, des Jahres) |
des Statthalteramtes / des Bezirkes | des Statthalteramts / des Bezirks |
Interessensgruppen / Inverkehrssetzung | Interessengruppen / Inverkehrsetzung |
Ansprechsperson | Ansprechperson |
Ausnahmen:
Vorteile:
- … des Regierungsrates
- … des Kantonsrates
Formale Vorgaben
Rechtschreibung
Im Zweifel verwenden wir die Rechtschreibung nach Duden.
Abkürzungen
Wir führen Abkürzungen ein: Kommt eine Abkürzung zum ersten Mal vor, schreiben wir sie aus und setzen die Abkürzung dahinter in Klammern. Im restlichen Text kann die Abkürzung ohne Erklärung stehen. Beispiel: Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (KESB).
Steht ein Abkürzungspunkt am Ende des Satzes, braucht es keinen zusätzlichen Punkt mehr. Der Abkürzungspunkt ist zugleich der Schlusspunkt. Die Faustregel lautet: Es gibt nur ein Satzzeichen am Endes des Satzes.
Wir führen eine Abkürzung nur ein, wenn sie ein zweites Mal im Fliesstext vorkommt. In der Regel führen wir Abkürzungen nicht in einer Überschrift ein.
Interne Abkürzungen
Auf dem kantonalen Webauftritt verzichten wir auf interne Abkürzungen. Wir schreiben die Begriffe immer aus.
So sollten wir nicht formulieren | So formulieren wir besser |
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das StVA Hinwil | das Strassenverkehrsamt Hinwil |
Das AMA finden Sie an der Lessingstrasse 33 in Zürich. | Unsere Abteilung Administrativmassnahmen finden Sie an der Lessingstrasse 33 in Zürich. |
Die SchiKo erreichen Sie unter ... | Die Schifffahrtskontrolle erreichen Sie unter ... |
Sehr bekannte Abkürzungen
Wenn die Abkürzung bekannter ist als der ausgeschriebene Begriff, verwenden wir direkt die Abkürzung.
Beispiele:
Vorteile:
- AHV
- SBB
Weitere Kürzel
Gängige Kürzel wie «z.B.» oder «u.a.» werden folgendermassen geschrieben:
Vorteile:
- Zu Beginn eines Satzes ausschreiben, also: «Zum Beispiel geläufige Kürzel sollen zu beginn eines Satzes ausgeschrieben werden.»
- Mitten im Satz das Kürzel verwenden, also: «Gängige Kürzel, z.B. «u.a.», kann man innerhalb des Satzes verwenden.»
Gleichstellung
Vorteile:
- Wir verwenden in der Regel die Doppelform (z.B. Nutzerinnen und Nutzer).
- Gibt es einen geschlechtsneutralen Begriff, setzen wir diesen ein (z.B. Mitarbeitende).
- Innerhalb desselben Textes dürfen die Begriffe auch abwechslungsweise einzeln verwendet werden.
Wichtig: Der Text sollte gut lesbar bleiben.
Nicht erlaubt
Folgende Formulierungen verwenden wir nicht:
- Floskeln wie «Frauen sind mitgemeint».
- Alternative Formen (siehe dazu die Regeln des Bundes: Umgang mit dem Genderstern und ähnlichen Schreibweisen in deutschsprachigen Texten des Bundes). Beispiele für nicht erlaubte Formen:
- das «InnenI» (z.B. BesucherInnen)
- das «Gendersternchen» (z.B. Besucher*innen»)
- den «Gender-Doppelpunkt» (z.B. Besucher:innen»)
- das «Gender-Gap» (z.B. Besucher_innen)
- den «Gender-Mittelpunkt» (z.B. Besucher·innen).
- Grundsätzlich vermeiden wir auch den Schrägstrich zur Trennung der weiblichen und männlichen Form (z.B. Fahrer/innen). In Formularen und stark abgekürzten Texten (z.B. Merkblätter oder Stelleninserate) ist dieser ausnahmsweise erlaubt. Das gilt nur dann, wenn der Wortteil vor dem Schrägstrich ein vollständiges Wort ist.
So sollten wir nicht formulieren | So formulieren wir besser |
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Teilnehmer | Teilnehmende |
Führerzulassung | Personenzulassung |
Der Kunde, der mit uns zu tun hat... | Wer mit uns zu tun hat… |
Fragen Sie bei Ihrer Fahrlehrerin oder Ihrem Fahrlehrer nach. | Fragen Sie bei Ihrer Fahrschule nach. |
Verweise auf Gesetze
Wir schreiben zuerst in einfachen Worten, was für die Nutzenden gilt oder was sie tun müssen. Erst danach verweisen wir auf Gesetze.
Wenn wir ein Gesetz oder eine Verordnung im Text das erste Mal erwähnen, schreiben wir den Namen des Gesetzes oder der Verordnung aus und fügen die Abkürzung in Klammern an. So können alle nachvollziehen, was wir meinen.
Ab der zweiten Nennung schreiben wir nur noch die Abkürzung.
Erste Nennung | Ab zweiter Nennung |
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Art. 1 des Strassenverkehrsgesetzes (SVG) | Art. 1 SVG |
Art. 2 Abs. 3 der Verkehrsversicherungsverordnung (VVV) | Art. 2 Abs. 3 VVV |
Artikel (Art.), Paragraf (§), Absatz (Abs.), Buchstabe (Bst.), Ziffer (Ziff.) und Litera (lit.) kürzen wir aus Platzgründen immer ab.
Am Angenehmsten für die Nutzenden ist ein Absatz oder eine Klammer am Ende des Texts. So bleibt der Lesefluss ungestört. Unsere Hinweise beginnen immer mit «Rechtliche Grundlage:». Beispiel: «Rechtliche Grundlage: Art. 72 Abs. 2 Bst. a der Verordnung über die technischen Anforderungen an Strassenfahrzeuge (VTS), Art. 72 Abs. 8 VTS.»
Zahlen, Daten, Uhrzeiten und Interpunktion
Bindestriche und Gedankenstriche
Es gibt zwei unterschiedlich lange Striche im Deutschen. Der kurze heisst Bindestrich (oder Divis), der lange Gedankenstrich oder Halbgeviertstrich. Dieser wird mit «Alt+150» auf der PC-Tastatur aufgerufen.
Das Divis wird verwendet als Bindestrich, Ergänzungsstrich oder Trennstrich. Den Gedankenstrich verwenden wir als solchen oder als «bis».
Beispiele für Divis (kurz, -):
- Gottfried-Keller-Strasse
- Frau Meier-Müller
- Fahrt- und Ruhezeiten
Beispiele für den Gedankenstrich (lang, –):
- Sie ist – wie du weisst – noch nicht da.
- 15–22 Uhr
- Zürich–Bern
- Schalter 1–8
Benutzen wir den Gedankenstrich als «bis», kann dieses auch ausgeschrieben werden.
Beispiele:
- 15 bis 22 Uhr
- Zürich bis Bern
- Schalter 1 bis 8
Daten und Uhrzeiten
Vorteile:
- Wochentage sollen beispielsweise bei Öffnungszeiten in Kontakt stets ausgeschrieben werden.
- Uhrzeiten: Stunden und Minuten mit . trennen, nicht mit :
- Bei Uhrzeiten auf die volle Stunde die Minuten weglassen.
Falsch | Richtig |
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Montag, Mittwoch oder Montag/Mittwoch | Montag und Mittwoch |
Mo/Mi/Fr | Montag, Mittwoch, Freitag |
Dienstag – Freitag | Dienstag bis Freitag |
07:15 Uhr | 7.15 Uhr |
07.00 bis 12.00 | 7 bis 12 Uhr |
7.30 bis 12.00 | 7.30 bis 12.00 Uhr |
Zahlen
Zahlen bis zwölf schreiben wir aus. Ab 13 schreiben wir sie in Ziffern.
Beispiele:
Vorteile:
- Drei Jahre alt
- Vor 23 Jahren
Ausnahmen: Währungsbeträge und Fristen im Text. Stehen sich in einem Text mehrere Zahlenangaben gegenüber, ist es lesefreundlicher, Ziffern zu schreiben.
Falsch | Richtig |
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Acht Franken | 8 Franken |
Bitte melden Sie sich innert fünf Tagen. | Bitte melden Sie sich innert 5 Tagen. |
Sie können Ihren Termin bis zwei Tage vorher absagen. | Sie können Ihren Termin bis 2 Tage vorher absagen. |
Die Mutter ist 30 und die beiden Kinder zehn und elf Jahre alt. | Die Mutter ist 30 und die beiden Kinder 10 und 11 Jahre alt. |
Dezimalkomma
Das Dezimalzeichen im Deutschen ist das Komma.
Falsch | Richtig |
---|---|
5.5 Liter | 5,5 Liter |
Einzige Ausnahme: Franken-Rappen-Beträge schreiben wir mit einem Punkt.
Falsch | Richtig |
---|---|
CHF 2,10 | CHF 2.10 |
Zur besseren Lesbarkeit gliedern wir Zahlen ab fünf Stellen mit dem Tausender-Trennzeichen. In Tabellen können Abweichungen von dieser Regel allenfalls besser lesbar sein.
Falsch | Richtig |
---|---|
3’340 | 3250 |
15000 | 15’000 |
Geldbeträge und Währungen
Vorteile:
- Im Lauftext schreiben wir Währungsangaben wenn möglich aus.
- Sobald es um genaue Beträge mit Rappen oder Cents geht, verwenden wir die offiziellen Abkürzungen.
- Franken-Rappen-Beträge schreiben wir mit einem Punkt, sonst verwenden wir überall das Komma als Dezimalzeichen.
Falsch | Richtig |
---|---|
2 Fr. | 2 Franken |
12.50 Franken | CHF 12.50 |
3 Mio. Franken | 3 Millionen Franken |
4.5 Millionen Euro | 4,5 Millionen Euro |
Masseinheiten und Prozent
Vorteile:
- Für Masseinheiten wählen wir in Tabellen oder Grafiken die internationalen Abkürzungen.
- Bei Prozentangaben wird «Prozent» im Lauftext immer ausgeschrieben.
- In Tabellen oder Grafiken kann das Prozentzeichen «%» verwendet werden.
Im Lauftext | In einer Grafik oder Tabelle |
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2 Meter | 2 m (mit Abstand) |
3 Sekunden | 3 s (mit Abstand) |
50 Stundenkilometer / 50 Kilometer pro Stunde | 50 km/h (mit Abstand) |
3 Prozent | 3 % (mit Abstand) |
Datum und Uhrzeit
Vorteile:
- Daten schreiben wir im Lauftext aus.
- In Tabellen, Ausweisen, Formularen etc. kürzen wir sie ab.
Im Lauftext | In einer Grafik oder Tabelle |
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9. April 2008 | 09.04.2008 |
8.30 Uhr | 08.30 |
von 8 bis 10.30 Uhr | 08.00–10.30 |
Vorteile:
- Zeitangaben schreiben wir mit Punkt (nicht Doppelpunkt). Die Abkürzung h verwenden wir nicht.
- Jahreszahlen schreiben wir immer vierstellig.
Falsch | Richtig |
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19 | 2019 |
`76 | 1976 |
80er Jahre | 1980er-Jahre |
Telefonnummern
Telefonnummern gliedern wir mit Leerschlägen. Wir verwenden vorzugsweise die internationale Schreibweise (mit Vorwahl, also für die Schweiz +41).
Falsch | Richtig |
---|---|
051 2345678 | +41 51 234 56 78 |
Kein Komma bei und, etc. sowie usw.
Wir setzen kein Komma vor und, usw. oder etc. Steht eine Abkürzung mit Punkt am Satzende, ist der Abkürzungspunkt gleichzeitig der Schlusspunkt des Satzes.
Falsch | Richtig |
---|---|
Wir prüfen Autos, Motorräder, etc.. | Wir prüfen Autos, Motorräder etc. |
Kontakt
Digitale Verwaltung und E-Government - ZHweb
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