Projekte und Vorhaben
Zukunft gestalten 09.05.2025
Strategische Steuerung und moderne Infrastruktur
Der Stab der Oberstaatsanwaltschaft sorgt gemeinsam mit den Schnittstellenpartnern in der kantonalen Verwaltung für eine funktionierende und moderne Infrastruktur sowie effiziente Arbeitsinstrumente für die Mitarbeitenden der STA.ZH. In einem sich rasch wandelnden technischen Umfeld mit immer komplexeren Abhängigkeiten hilft dabei eine klare strategische Ausrichtung der Projekte und Vorhaben.
Im Jahr 2024 konnten in zentralen Projekten und Vorhaben der STA.ZH wichtige Meilensteine erreicht werden. In den verschiedenen Infrastruktur- und Digitalisierungsprojekten sind zahlreiche Mitarbeitende der STA.ZH nebst ihrer täglichen Arbeit engagiert und geben mit ihrer Praxiserfahrung wertvolle Inputs, damit die künftige Arbeitsinfrastruktur ihre Anforderungen bestmöglich erfüllt. Im Folgenden werden einige ausgewählte Projekte kurz vorgestellt.
Strategieprozess
Ein zentrales Element für die Identifikation und Priorisierung der wichtigsten Projekte und Vorhaben ist ein konsequenter Strategieprozess. Die Geschäftsleitung der Oberstaatsanwaltschaft nimmt jeweils in ihrer Sommerklausur eine umfassende Lagebeurteilung vor, bei der nicht nur die Entwicklung der STA.ZH, sondern auch die Veränderung externer Einflussfaktoren und Treiber (insb. technische Entwicklungen) berücksichtigt werden. Sodann werden die strategischen Ziele und Massnahmen des Vorjahres überprüft sowie die Rückmeldungen und Anregungen der Kader zu den Jahreszielen aufgenommen. Schliesslich wird der Bearbeitungsstatus sämtlicher Projekte und Vorhaben beurteilt und allfälliger Handlungsbedarf abgeleitet. Aus diesem Prozess resultieren als letzter Schritt das Massnahmenportfolio sowie die Themen und Vorhaben für das kommende Jahr. Diese werden mit den Leitenden Staatsanwältinnen und Staatsanwälten kritisch diskutiert, angepasst und schliesslich den Kadern präsentiert, damit diese die Jahresziele für ihre Mitarbeitenden festlegen können. Die Strategie der STA.ZH ist für die Ausrichtung der zahlreichen Projekte und Vorhaben sowie deren Priorisierung ein unverzichtbares Instrument und zentraler Orientierungspunkt.

Infrastruktur
DAP
Der Beginn der Jahres war geprägt von der Einführung des neuen digitalen Arbeitsplatzes (DAP), deren intensive Vorbereitungsphase bereits im Vorjahr begann. Dank grossem Einsatz aller Mitarbeitenden verlief der Roll-out rückblickend ohne grössere Probleme und der Betrieb konnte nahtlos aufrechterhalten werden.
Dennoch war die Einführung des DAP mit teils erheblichen Umstellungen verbunden: E-Mails und Dokumente mussten neu klassifiziert und verschlüsselt werden, das Tischtelefon verschwand von einem Tag auf den anderen und man musste sich mit verschiedenen neuen Applikationen vertraut machen.
Bezirksanlage Winterthur
Um den heutigen Anforderungen und dem gestiegenen Platzbedarf gerecht zu werden, wurde die Bezirksanlage Winterthur modernisiert und erweitert. Dadurch entstand ein regionales Zentrum für die Strafverfolgung, das im Sommer 2024 bezogen werden konnte.
Der Altbau aus dem Jahr 1964 wurde komplett instand gesetzt. Beim Ergänzungsbau aus dem Jahr 2005 wurde das Erdgeschoss zu Büroflächen ausgebaut. Die Jugendanwaltschaft, die 2011 aus Platzgründen ausgelagert wurde, ist dank der Erweiterung wieder in die Bezirksanlage integriert. Die Staatsanwaltschaft erhielt zusätzliche Büroflächen am Standort Winterthur, sodass die Aussenstelle am Flughafen Zürich ins Mutterhaus integriert werden konnte. Die Bezirksanlage Winterthur ist für die Zukunft gerüstet.

Digitale Transformation
Justitia 4.0 als Taktgeber
Den Haupttreiber der Digitalisierungsbestrebungen in der Schweizer Strafjustiz bildet das nationale Projekt Justitia 4.0. Dieses zielt darauf ab, die Papierakten in der Schweizer Justiz durch elektronische Dossiers zu ersetzen und die elektronische Kommunikation zwischen Verfahrensbeteiligten und Justizbehörden zu fördern.
Verfahrensbeteiligte werden in Zukunft die Plattform justitia.swiss für den elektronischen Rechtsverkehr sowie die Akteneinsicht nutzen. Mit einer eJustizakte-Applikation wird zudem sichergestellt, dass Justizbehörden elektronische Akten effizient verwalten und bearbeiten können. Gemäss dem Ende 2024 verabschiedeten Bundesgesetz über die Plattformen für die elektronische Kommunikation in der Justiz (BEKJ) ist die Umstellung auf die elektronische Kommunikation ab 2027 mit einer Übergangsfrist von fünf Jahren für alle an Strafverfahren beteiligten Parteien und Behörden Pflicht.
Takeoff
Um das Kerngeschäft für den Sprung ins digitale Zeitalter vorzubereiten, wurde das Digitalisierungsprogramm «Takeoff» im Jahr 2024 formell gestartet. Die angestrebte Digitalisierung ist ein äusserst komplexes Unterfangen. Die Integration neuer Technologien in bestehende Systeme birgt technische Herausforderungen, die künftigen Systeme müssen auf vor- und nachgelagerte Dienstleistungserbringer, deren Prozesse und Systeme (z. B. Polizei, Gerichte) abgestimmt sein.
Hinzu kommt die Anpassung und Neugestaltung interner Arbeitsprozesse, was einen Einbezug und die Schulung zahlreicher Mitarbeitenden erfordert. Schliesslich erhöht die Berücksichtigung von Datenschutz, Sicherheitsanforderungen und rechtlichen Rahmenbedingungen die Komplexität weiter. Dank engagierter Mitwirkung zahlreicher Mitarbeitenden der STA.ZH sind die Projekte von «Takeoff» auf Kurs und werden konsequent vorangetrieben.
Helium
Mit dem Projekt Helium wird die aktuelle Geschäftsverwaltung der STA.ZH (RIS 2) abgelöst. Im vergangenen Jahr konnten in diesem Projekt wichtige Meilensteine im Submissionsverfahren erreicht werden. Die neue Geschäftsverwaltung soll pünktlich mit der Einführung der Übermittlungsplattform justitia.swiss von Justitia 4.0 zur Verfügung stehen.