Umfahrung Eglisau

Die Umfahrung Eglisau soll die heute starkbefahrene Ortsdurchfahrt ersetzen und damit das Städtchen und seine Bevölkerung vom Durchgangsverkehr entlasten. Weiter soll sie das Rafzerfeld besser an den Wirtschaftsraum Zürich anbinden. Auf der Grundlage des Siegerprojekts des Brückenwettbewerbs und einer Machbarkeitsstudie zu den Anschlussstrecken wird ein Vorprojekt light ausgearbeitet sowie eine Kreditvorlage für den Regierungsrat und den Kantonsrat erarbeitet.

Inhaltsverzeichnis

Aktuell

Das kantonale Tiefbauamt hat ein «Vorprojekt light» ausgearbeitet. Dieses lag vom 26.  Januar 2024 bis 15. März 2024 gemäss § 13 des Strassengesetzes öffentlich auf. Die Verantwortlichen des Kantons haben das Projekt am 23. Januar in einem Youtube-Livestream erläutert und über 60 Fragen beantwortet. Bitte entschuldigen Sie die teilweise mangelhafte Tonqualität, welche einem technischen Problem geschuldet ist.

Standbild zum Video der Infoveranstaltung zur Ortsumfahrung Eglisau
Informationsveranstaltung zum Vorprojekt light der Ortsumfahrung Eglisau

Projektübersicht

Mit der neuen Umfahrungsstrasse sollen die Ortsdurchfahrten Eglisau und Seglingen vom Durchgangsverkehr entlastet und deren Funktionalität sichergestellt werden. Die Hauptstrasse Nr. 4 vom Kreisel Chrüzstrass in Glattfelden nach Rafz sichert u.a. den kantons- sowie grenzüberschreitenden Anschluss an das nationale und transeuropäische Strassennetz. Zudem gewährleistet sie die Nord-Süd-Anbindung der Region Rafzerfeld an den Wirtschaftsraum Zürich und auch den Flughafen. Sie ist die einzige leistungsfähige rheinquerende Strassenverbindung zwischen Zurzach AG und Schaffhausen.

Die Umfahrung tangiert – wie auch die bestehende Ortsdurchfahrt – verschiedene Schutzgebiete und bundesrechtlich geschützte Natur- und Kulturdenkmäler. Zur Schonung dieser Schutzobjekte sind umfangreiche Massnahmen vorgesehen (u.a. liegt die neue Strasse mehrheitlich in Tunnels). Die Eidgenössische Natur- und Heimatschutzkommission und die Eidgenössische Kommission für Denkmalpflege bevorzugen in ihren Gutachten eine unterirdische Rheinquerung für die Umfahrung, da diese die lokalen Schutzobjekte am wenigsten beeinträchtigt. Eine ebenfalls die Schutzziele respektierende oberirdische Lösung schliessen sie kategorisch aber nicht aus. Eine komplett unterirdische Lösung hat der Regierungsrat geprüft, aber aufgrund der sehr hohen Erstellungs- und Betriebskosten als nicht finanzierbar eingestuft.

Auf der Karte ist die überirdische und unterirdische geplante Umfahrung von Eglisau dargestellt
Mit einer Umfahrung, die teilweise unter der Erdoberfläche verläuft, soll das Städtchen Eglisau künftig vom Durchgangsverkehr entlastet werden. Quelle: TBA

Variantenentwicklung

Seit Mitte der 1980er-Jahre wurde eine Vielzahl von Brücken- und Tunnelvarianten in unterschiedlichen Bearbeitungstiefen untersucht. Eine Umfahrung muss den Flussraum des Rheins queren. Die Topografie, Landschaft, Landes- und Kantonsgrenzen sowie Schutzgebiete bilden im Raum Eglisau für die Strasseninfrastruktur einen Flaschenhals. Das nun vorliegende Projekt führt über weite Strecken in Tunnels und schont damit Schutzgebiete und Schutzobjekte sowie das Siedlungsgebiet.

Brückenbauwerk

Die Volkswirtschaftsdirektion führte einen anonymen Architekturwettbewerb durch, aus dem 2020 für die erforderliche Brücke über den Rhein der Entwurf von Santiago Calatrava siegreich hervorging.

Beim Brückenprojekt überzeugten die elegante und doch zurückhaltende Erscheinung sowie die grosse Rücksichtnahme auf die Umgebung und die schutzwürdige Landschaft.

Videopräsentation des Brückenwettbewerbs von Calatrava Valls SA.

Machbarkeitsstudie 2021

Nach dem Wettbewerb galt es, die Anschlüsse des Brückenbauwerks an das bestehende Strassennetz zu erarbeiten. Neben den Eingriffen in die Landschaft waren die Einbettung ins Siedlungsgebiet und der optimale Lärmschutz die Herausforderungen.

Die ebenfalls mit dem Team um Santiago Calatrava erarbeitete Bestlösung verläuft weitgehend unterirdisch, so dass vorwiegend die Rheinquerung mit der Vorlandbrücke sichtbar ist. Damit verlaufen rund zwei Drittel der Gesamtstrecke der Umfahrungsstrasse unter dem Boden.

Medienkonferenz vom 24. Juni 2022

Regierungsrätin Carmen Walker Späh stellte im Juni 2022 zusammen mit Markus Traber (Chef Amt für Mobilität), Mike Pfisterer (Architekt), Peter Bär (Gemeindepräsident Eglisau) und Matthias Hauser (Gemeindepräsident Hüntwangen) das Umfahrungsprojekt vor.

Medienkonferenz vom 24. Juni 2022
Aufzeichnung der Medienkonferenz vom 24. Juni 2022

Nächste Schritte

Der Regierungsrat hat der Baudirektion den Auftrag erteilt, auf der Grundlage des Siegerprojekts des Brückenwettbewerbs und der Studie zu den Anschlussstrecken eine Kreditvorlage zuhanden des Kantonsrats auszuarbeiten. Weiter werden in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Eglisau flankierende Massnahmen ausgearbeitet. Die Kosten betragen gemäss der Machbarkeitsstudie zwischen 192 und 358 Millionen Franken.

Das «Vorprojekt light» lag gemäss §13 des Strassengesetzes vom 26. Januar bis am 15. März 2024 auf den Gemeindeverwaltungen Eglisau, Glattfelden und Hüntwangen auf. Die eingegangenen Einwendungen werden nun geprüft und das Projekt weiterbearbeitet, um auf dessen Grundlage zuhanden des Regierungsrats und des Kantonsrats eine Kreditvorlage auszuarbeiten.

Da das Projekt ausserhalb der im Richtplan eingetragenen Linienführung liegt, ist für die nächste ordentliche Revision des kantonalen Richtplans die Anpassung des Eintrags erforderlich. Diese Arbeiten erfolgen in einem separaten Geschäft parallel zum Antrag für den Objektkredit.

Roger Ott

Projektleiter

roger.ott@bd.zh.ch
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Walcheplatz 2, 8090 Zürich

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