Wohnbautätigkeit
Ende 2022 gab es im Kanton Zürich rund 778’000 Wohnungen in Ein- oder Mehrfamilienhäusern. Das sind 72’000 oder fast 10 Prozent mehr als vor zehn Jahren. Zum Vergleich: Die Stadt Winterthur zählt rund 58’000 Wohnungen.
Inhaltsverzeichnis
Die Neubauquote lag 2022 bei 1.04 Prozent und somit unter dem langjährigen Mittelwert von 1.22 Prozent. Bei der Abbruchquote gab es nach dem Spitzenjahr 2021 einen deutlichen Rückgang von 0.36 auf 0.28 Prozent. Dennoch handelt es sich um den dritthöchsten Wert seit Beginn der Messreihe im Jahr 2010. Der langjährige Mittelwert der Abbruchquote beträgt 0.23 Prozent.
Wegen der tiefen Neubau- und Abbruchquoten verändert die Bautätigkeit den Wohnungsbestand nur sehr langsam. Etwas grösser ist ihr Einfluss auf das Angebot an freien Wohnungen. In jüngerer Zeit bezogen etwa 11 Prozent all jener Personen, die im Kanton Zürich die Wohnung wechseln, eine Neubauwohnung (siehe statistik.info 2022/01). Abbrüche von bewohnten Wohnungen hingegen erhöhen die Wohnungsnachfrage.
Weiterhin tiefer Wohnungsbausaldo
Der Wohnungsbausaldo entspricht der Anzahl Wohnungen in Neubauten abzüglich der Zahl der Wohnungen in abgebrochenen Gebäuden. Veränderungen des Wohnungsbestands infolge baulicher Massnahmen an bestehenden Gebäuden, beispielsweise Aufstockungen, sind nicht berücksichtigt, weil sie sich auf kantonaler Ebene (noch) nicht zufriedenstellend von Datenbereinigungen in den Registern abgrenzen lassen.
Im Jahr 2022 lag der Wohnungsbausaldo im Kanton Zürich bei 6000 Wohnungen. Das ist gegenüber dem Vorjahr (5100 Wohnungen) zwar ein deutlicher Anstieg, in der längerfristigen Betrachtung allerdings weiterhin wenig.
Die kantonale Entwicklung ist stark von der Bautätigkeit in der Stadt Zürich geprägt. Fast ein Drittel aller Wohnungen im Kanton liegt in der Hauptstadt und in der Regel auch ein grosser Teil der Neubau- und ein noch grösserer Teil der Abbruchwohnungen.
Der Wohnungsbausaldo war 2022 in acht Regionen unterdurchschnittlich, in der Stadt Zürich normal und in nur drei Regionen überdurchschnittlich. Stark rückläufig war er im Glattal und im Oberland, was auf einen Rückgang der Neubautätigkeit zurückzuführen ist, die dort in den letzten Jahren besonders hoch war. Einen ansteigenden Saldo verzeichneten das Unterland und der Zimmerberg, getrieben wurde die Entwicklung auch hier in erster Linie von der Neubautätigkeit.
Starke Veränderungen der regionalen Wohnbautätigkeit sind häufig einzelnen grossen Bauprojekten zuzuschreiben. In Bülach wurde zum Beispiel letztes Jahr die Grossüberbauung «Glasi» fertiggestellt. Dies hat zur Folge, dass die Stadt für fast zwei Drittel des positiven Wohnungsbausaldos im Unterland verantwortlich ist.
Zahl der Einfamilienhäuser stagniert
Der Bestand der Einfamilienhäuser, die etwa 15 Prozent aller Wohnungen im Kanton Zürich ausmachen, nahm in den letzten zehn Jahren kaum mehr zu. Getrieben wird diese Entwicklung sowohl von den Städten, wo (Reihen-) Einfamilienhäuser abgebrochen werden, als auch vom Land, wo weniger Einfamilienhäuser neu gebaut werden. Der kantonale Wohnungsbestand wächst deshalb vor allem in den Mehrfamilienhäusern.
Mehr 2-Zimmer-Wohnungen
Deutlich abgenommen hat im letzten Jahrzehnt die Nettoproduktion von Wohnungen mit vier oder mehr Zimmern. Wohnungen mit zwei Zimmern werden dagegen häufiger gebaut, vor allem in Stadtnähe. Die Flaute bei den Einfamilienhäusern erklärt diese Entwicklung nicht vollständig. Weitere mögliche Gründe sind der vermehrte Bau von Mehrfamilienhäusern mit Miet- anstelle von Eigentumswohnungen sowie der Trend zu kleineren Haushalten, der die Nachfrage nach Wohnungen mit wenigen Zimmern erhöht.
Wohnungsbausaldo nach Zimmerzahl

Wohnfläche in Neubauten grösser als in Abbruchbauten
Bei den 3- und 4-Zimmer-Wohnungen ist die mittlere Wohnfläche in Neubauten rund 30 Prozent höher als in den Abbruchbauten. Dies hat zur Folge, dass neue 3-Zimmer-Wohnungen etwa die Fläche einer abgebrochenen 4-Zimmerwohnung haben. Weil jedoch vermehrt auch höher gebaut wird, hat der Anstieg der Wohnfläche nicht zwingend einen Anstieg der Siedlungsfläche zu Folge, wie die Arealstatistik zeigt.
Wohnfläche in Neu- und Abbruchwohnungen

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