Leerwohnungszahlen
Am 1. Juni 2022 standen im Kanton Zürich rund 4’660 Wohnungen leer, 860 weniger als noch 2021. Die Leerwohnungsziffer sank von 0.7 auf 0.6 Prozent – und damit auf den tiefsten Wert seit zehn Jahren.
Inhaltsverzeichnis
Überblick 2022
Der Rückgang der Leerwohnungsziffer, die den Anteil der Leerwohnungen am gesamten Wohnungsbestand ausweist, betrifft den ganzen Kanton und ist nicht der Entwicklung in einzelnen Gemeinden oder Regionen zuzuschreiben: Fast 60 Prozent der Zürcher Gemeinden haben tiefere Leerwohnungsbestände als vor einem Jahr gemeldet.
Dass die Leerwohnungsziffer trotz abgeschwächtem Bevölkerungswachstum weiter sinkt, dürfte vor allem daran liegen, dass der Wohnungsbestand in vielen Regionen nur leicht zugenommen hat. Es wurde weniger gebaut, und oft ersetzten Neubauten bestehende Wohngebäude. Im Jahr 2021 nahm der Wohnungsbestand kantonsweit um 4’900 Einheiten zu, ein Jahr zuvor waren es noch 6’700 Neubauwohnungen gewesen.
Im ersten Halbjahr dieses Jahres wurden zwar wieder mehr Wohnungen fertiggestellt, was aber hauptsächlich der Entwicklung in der Stadt Zürich zuzuschreiben ist. Klammert man die Stadt aus, zeigt sich im restlichen Kantonsgebiet weiterhin eine gedämpfte Bautätigkeit.
Entwicklung der Leerwohnungsziffer seit 1984

Nach Region
Prozentual war der Leerwohnungsbestand am meisten rückläufig in der Stadt Zürich, im Limmat- und im Glattal sowie im Knonaueramt. Die bereits im Vorjahr beobachtete Abnahme der Leerstände in den ländlichen Gebieten setzte sich auch 2022 fort. So stehen im Wein-, im Unter- und im Oberland nochmals weniger Wohnungen leer; der Rückgang ist jedoch schwächer als im Vorjahr. Stabil ist die Lage am linken und rechten Seeufer. Am Zimmerberg gab es einen leichten Anstieg, am Pfannenstiel eine schwache Abnahme der Leerwohnungsziffer.
Regionale Leerwohnungsziffern 2011–2022

Die regionalen Unterschiede bei der Leerwohnungsziffer sind zwar kleiner geworden, aber immer noch beträchtlich: Die tiefste Leerwohnungsziffer hat wie üblich die Stadt Zürich (0.07%), gefolgt mit deutlichem Abstand von der Stadt Winterthur (0.37%). Die höchsten Anteile leerer Wohnungen haben der Pfannenstiel (1.20%) und das Oberland (1.22%). Im landesweiten Vergleich sind jedoch auch diese Werte unterdurchschnittlich.
Nach Wohnungsgrösse
Während 2021 die Abnahme der Leerwohnungsziffer bei den Wohnungen mit vier oder mehr Zimmern besonders ausgeprägt war, präsentiert sich die Lage im Jahr 2022 ausgeglichener: Der Rückgang ist dieses Jahr bei den kleinen Wohnungen stärker. Bei den 5-Zimmerwohnungen bleibt die Leerwohnungsziffern hingegen fast unverändert. Am grundsätzlichen Befund hat sich aber gegenüber dem Vorjahr wenig verändert: Die Leerwohnungsziffer sinkt mit steigender Zimmerzahl. Für 1-Zimmerwohnungen liegt sie bei 0.8 Prozent, für Wohnungen mit 6 und mehr Zimmern bei 0.4 Prozent.
Leerwohnungsziffern nach Anzahl Zimmer 2011–2022

Nach weiteren Merkmalen
Stabil geblieben ist der Anteil der Neubauwohnungen am Leerwohnungsbestand. Nur 11.9 Prozent der leerstehenden Wohnungen sind jüngsten Datums. Gegenüber dem Vorjahr hat der Anteil geringfügig zugenommen. Im Vergleich dazu lag der Anteil vor fünf Jahren (2017) noch deutlich über 20 Prozent, da damals mehr Wohnungen gebaut wurden. Das Angebot an Neubauten wird derzeit vom Markt offenbar rascher absorbiert als in der Vergangenheit.
Sowohl bei den Miet- als auch bei den Eigentumswohnungen (inkl. Einfamilienhäuser) sind die Leerstände gesunken. Weil die Abnahme bei den Eigentumswohnungen etwas schwächer war, hat sich ihr Anteil am Leerstand geringfügig erhöht, nämlich auf 16.4 Prozent. Damit hat sich die Situation gegenüber dem historischen Tief von 12.9 Prozent im Jahr 2020 weiter erholt.
Zu diesem Befund passt die Aufschlüsselung der Leerstände nach Wohnungstyp (Einfamilienhauswohnungen gegenüber Mehrfamilienhauswohnungen): Der Anteil der Einfamilienhauswohnungen am gesamten Leerstand hat sich um 1.6 Prozentpunkte auf 10.6 Prozent erhöht. Dieser Wert liegt im Schwankungsbereich der letzten Jahre.
Gemeindedaten
Die Entwicklung der Leerwohnungsziffer auf Gemeindeebene wird unten dargestellt. Dabei ist zu beachten, dass gerade in kleinen Gemeinden die jährlichen Veränderungen grossen Schwankungen unterworfen sind, weil Neubauprojekte einen grossen Einfluss auf die Zahlen haben können und die Gemeinden teilweise ihre Erhebungsmethode anpassen.
Visualisierung: Leerwohnungszählung, Statistisches Amt Kanton Zürich
Weitere Daten
Methode
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Die Leerwohnungszählung wird nach Vorgaben des Bundes durchgeführt und erfasst bei allen Gemeinden die am 1. Juni leerstehenden Wohnungen, welche entweder zur dauernden Miete oder zum Kauf angeboten werden und bezugsbereit sind. Nicht erfasst werden Wohnungen, die zwar unbewohnt, jedoch schon vermietet oder verkauft sind. Ebenfalls nicht erfasst werden Wohnungen, die zwar ausgeschrieben sind, aber am 1. Juni nicht bezugsbereit sind, weil zum Beispiel die gegenwärtigen Mieter erst zu einem späteren Zeitpunkt ausziehen werden. Die von der Leerwohnungszählung ausgewiesenen Resultate beziehen sich deshalb auf denjenigen Teil des Wohnungsangebots, der nicht sofort von der Nachfrage absorbiert wird. Im Zeitverlauf ist die Leerwohnungsziffer ein sensibler Indikator für Ungleichgewichte im Wohnungsmarkt.
Die Entwicklung der Leerwohnungszahlen in einzelnen Gemeinden wird von der Bautätigkeit und der Bevölkerungsentwicklung beeinflusst und kann daher, vor allem in kleinen Gemeinden, sehr stark schwanken. Zudem können die Gemeinden zur Erhebung der Leerstandszahlen auf unterschiedliche Methoden zurückgreifen. Sie können zum Beispiel Registerdaten oder Daten der Elektrizitätswerke nutzen. In der Regel nutzen sie eine Kombination unterschiedlicher Erhebungsmethoden.
Die Leerwohnungsziffer beschreibt, wie viele Prozent aller Wohnungen in einem Gebiet leer stehen. Sie wird berechnet anhand der Leerwohnungszahl und des Gesamtwohnungsbestands. Manchmal heisst sie auch Leerwohnungsquote.
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