Gemeinsam gegen Gewalt im Umfeld von Sportveranstaltungen

Mit dem Match Sitten gegen Basel startet heute Abend die Super League in die Meisterschaft. Alle Fussballinteressierten wünschen sich, es möge der Sport auf dem Feld die Gespräche dominieren. In der abgelaufenen Saison war das ja nicht immer der Fall. In Sitten und zuletzt in Luzern war es gar wegen des Verhaltens einiger Zuschauer zu Spielabbrüchen gekommen.

Schon länger ist Gewalt in und rund um Fussballstadien ein leidiges wiederkehrendes Thema in der Schweiz. Interessant ist in diesem Kontext die Aussage des Schriftstellers Lukas Bärfuss in der NZZaS vom vergangenen Wochenende: «Es heisst zum Beispiel immer, der Hooliganismus habe nichts mit Fussball zu tun. Aber das ist nicht wahr. Fussball, das ist eine Form von Gewalt. Es werden laufend Verlierer produziert.» In einem gewissen Sinn hat Bärfuss recht: Fussball ist immer auch Kampf, Fussball weckt Emotionen und Fussball lebt auch davon, dass man als Fan für sein Team mitfiebert. Doch diesem Mitfiebern sind Grenzen gesetzt. Wenn Fussballveranstaltungen regelmässig in Gewalt münden, so läuft etwas falsch.

Ich bin überzeugt, dass die Polizei das Problem der Gewalt im Umfeld von Fussballspielen nicht allein lösen kann. Alle, die etwas dazu beitragen können, dass es nicht mehr so weit kommt, sind gefordert. Die Schweizer Polizei steht in der Pflicht, ihre Position in Form von vier Handlungsrichtlinien gegen innen und aussen besser bekannt machen:

  1. Konsequentes Verfolgen von Straftaten in und ausserhalb von Stadien;
  2. Identifizieren von Straftätern und Zuführen an die Staatsanwaltschaften;
  3. Konsequente Anwendung der im «Hooligan-Konkordat» vorgesehenen Massnahmen;
  4. Striktes Ahnden des Abbrennens von «Pyros».

Diese Richtlinien sind ein Bekenntnis, und in der kommenden Saison geht es darum, dass alle Polizeikorps dieses nun aktiv umsetzen. Wir müssen aktiver und entschlossener handeln, davon bin ich überzeugt. Die Umsetzung dieser Richtlinien stellt jedoch erst die Basis dar, um mit Partnern weitere Schritte zu gehen. Konkret geht es um vier Massnahmen: wirksame Eingangskontrollen, Ticketverkauf und Stadioneinlass nur gegen Identifikation, Abschaffung von Stehplätzen und Beitritt aller Kantone zum sogenannten Hooligan-Konkordat.

Es handelt sich bei Fangewalt um ein gesamtgesellschaftliches Problem und darum, wie der Hang zur Ausübung von Gewalt kanalisiert wird, wo Gewalt unter welchen Bedingungen geduldet wird und wo nicht. Hier braucht es mutige Schritte, die nun hoffentlich gegangen werden. Gewalttätige Fans sind keine echten Fans – sie sind bloss Gewalttäter.

Kommandant Thomas Würgler

 

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